Bei der FM-Synthese wird der Grundklang dadurch erzeugt, dass man unterschiedliche Stimmungsverhältnisse zwischen Modulator- und Carrier-Oszillatoren sowie variierende FM-Intensitäten wählt. Das Stimmungsverhältnis bestimmt die grundlegende Struktur der Obertöne und die FM-Intensität ihre Lautstärke.
Im Kern besteht der Synthesizer EFM1 aus einem Modulator-Oszillator mit wählbarer Wellenform und einem Carrier-Oszillator mit Sinus-Wellenform. Die grundlegende Sinus-Wellenform (des Carrier-Oszillators) ist ein reiner und sehr neutraler Ton.
Klanglich interessanter wird es dadurch, dass der Modulator-Oszillator die Frequenz des Carrier-Oszillators moduliert. Diese Modulation findet im Audio-Bereich statt (man kann sie tatsächlich hören) und resultiert in einer Reihe neuer, hörbarer Obertöne.
Die reine Sinus-Wellenform (des Carrier-Oszillators) wird mit den neu erzeugten Obertönen gemischt, was den Klang deutlich interessanter macht.
Änderungen am Stimmungsverhältnis der zwei Oszillatoren werden durch Anpassen der beiden Harmonic-Parameter erreicht, die sowohl im Modulator- als auch im Carrier-Bereich zu finden sind. Die Stimmung kann mit dem weiter unten beschriebenen Parameter "Fine Tune" sehr genau eingestellt werden.
eine subtile "Schwebung" der Klangfarbe (bei niedrigen Werten).
neue harmonische oder unharmonische Obertöne (bei hohen Werten).
Hinweis: Die FM-Intensität ist in ihren klanglichen Auswirkungen durchaus mit dem Cutoff-Parameter am Filter eines analogen Synthesizers vergleichbar (obwohl die Technologie in beiden Fällen sehr unterschiedlich ist).
Die Carrier-Frequenz wird durch die gespielte Taste bestimmt, die Modulator-Frequenz ist im Allgemeinen ein Vielfaches der Carrier-Frequenz.
Die Frequenz kann auf jede beliebige der ersten 32 Harmonischen gesetzt werden. Die Tuning Ratio (Frequenzverhältnis von Modulator und Carrier) hat entscheidenden Einfluss auf den resultierenden Sound und sollte am besten nach Gehör eingestellt werden.
Die Harmonic-Regler bestimmen das Stimmungsverhältnis zwischen Modulator- (links) und Carrier-Oszillator (rechts).
Als Faustregel gilt: Gerade Verhältnisse zwischen Carrier und Modulator lassen den Sound harmonisch oder musikalisch erscheinen, während ungerade Verhältnisse den Sound metallisch und glockig wirken lassen.
So gesehen wirkt sich das Tonhöhenverhältnis ähnlich aus wie die Wellenformauswahl eines analogen Synthesizers.
Hinweis: Die Harmonic-Regler bestimmen nur das Stimmungsverhältnis zwischen Modulator- und Carrier-Oszillator. Sie sollten nicht mit den globalen Parametern "Tune" und "Fine Tune" verwechselt werden, die die Gesamtstimmung des EFM1 bestimmen (siehe Einstellen der globalen Parameter im EFM1).
Wenn sowohl der Modulator als auch der Carrier auf die erste Harmonische eingestellt ist (ein Verhältnis von 1:1), erzeugt der EFM1 einen Sound ähnlich dem einer Sägezahnwelle.
Wenn der Modulator auf die zweite und der Carrier auf die erste Harmonische eingestellt ist (ein Verhältnis von 2:1), erinnert der resultierende Sound an eine Rechteckwelle.
Klassische FM-Synthesizer stellen ausschließlich Sinus-Wellenformen für Modulator und Carrier bereit. Der Modulator-Oszillator des EFM1 kann weitere Wellenformen erzeugen, die das Klangspektrum enorm erweitern können. Diese Wellenformen besitzen eine Reihe zusätzlicher Obertöne, die zu reichhaltigeren und komplexeren FM-Sounds führen.
Drehen Sie den Drehregler des Wave-Parameters.
Ist der Regler ganz nach links gedreht, erzeugt der Modulator eine Sinuswelle.
Durch Drehen des Reglers im Uhrzeigersinn durchfahren Sie stufenlos eine Reihe von komplexen digitalen Wellenformen.