Arbeiten mit der Modulation im EXS24 mkII

Der EXS24 mkII ist mit einem großen Arsenal an Modulationsquellen und -zielen ausgerüstet, was ihn zu einem sehr vielseitigen Instrument macht, das Klänge erzeugen kann, die sich kontinuierlich weiterentwickeln oder einfach sehr ausdrucksstark zu spielen sind. Referenztabellen, die alle Modulationsziele und -quellen behandeln, sind am Ende dieses Abschnitts zu finden.

Figure. Modulation router, and modulation and control parameters.

Kennenlernen des Modulations-Routers des EXS24 mkII

Der Modulations-Router ist der waagrechte Streifen in der Mitte der EXS24-Bedienungsoberfläche. Wenn Synthesizer-Modulations-Routings für Sie etwas Neues sind, lesen Sie bitte unter Modulations-Routing in Synthesizer-Grundlagen nach. Siehe auch Beispiel für eine EXS24 mkII-Modulation.

Figure. Modulation router, showing modulation destinations, via sources, modulation sources; and modulation intensity sliders.

Auch eine große Auswahl an verschiedenen Modulationsquellen (Sources) lässt sich mit verschiedenen Modulationszielen (Destinations) verknüpfen, wie bei einer manuellen Telefonzentrale mit dem Fräulein vom Amt oder bei einer Studio-Patchbay. Siehe Erzeugen und Umgehen von Modulations-Routings im EXS24 mkII, EXS24 mkII Modulationsquellen-Referenztabelle und EXS24 mkII Modulationsziel-Referenztabelle.

Die Intensität der Modulation, wie stark also die Source auf die Destination wirkt, wird mit dem vertikalen Schieberegler rechts neben der Modulationseinrichtung eingestellt.

Die Intensität der Modulation kann wiederum auch moduliert werden: Der Parameter via bestimmt eine weitere Modulationsquelle, die die Intensität der Modulation regelt. Wenn "via" aktiviert ist, können Sie obere und untere Grenzen für die Intensität der Modulation festlegen. Siehe Verwenden der Via-Quellen im EXS24 mkII zur Kontrolle der Modulationsintensität und EXS24 mkII Modulations-Via-Quellen-Referenztabelle.

Zehn dieser Modulationswege aus "Source", "via" und "Destination" können gleichzeitig stattfinden und dies zusätzlich zu denen, die außerhalb des Routers fest verdrahtet sind. Welchen der zehn Modulationswege Sie verwenden, ist unerheblich.

Die verschiedenen Modulationsziele können sogar mehrfach ausgewählt werden. Sie können Modulationsquellen und "via"-Zuweisungen auch mehrfach in verschiedenen Modulations-Routings verwenden.

Erzeugen und Umgehen von Modulations-Routings im EXS24 mkII

Die folgenden Informationen treffen auf alle zehn Modulations-Routings zu.

Einfaches Modulations-Routing erzeugen
  1. Öffnen Sie das Einblendmenü "Dest", um alle verfügbaren Ziele zu sehen, und wählen Sie den Parameter, den Sie modulieren möchten.

    Figure. Dest and Src pop-up menus.
  2. Öffnen Sie das Einblendmenü "Src", um alle verfügbaren Quellen zu sehen, und wählen Sie den Parameter, mit dem Sie das Ziel modulieren möchten.

  3. Bewegen Sie die nach links weisende Pfeilspitze des Intensity-Schiebereglers rechts vom Modulations-Routing in vertikaler Richtung, um eine fixe Modulationsintensität einzustellen.

    Figure. Modulation intensity slider.
Modulations-Routing umgehen (Bypass)
  • Klicken Sie auf die Taste "b/p" ganz oben rechts im Modulations-Routing.

    Figure. Modulation Router Bypass (b/p) button.

Der Parameter "Bypass" (b/p) ermöglicht das Aktivieren oder Deaktivieren des Modulationswegs, ohne dessen Einstellungen einzubüßen.

Verwenden der Via-Quellen im EXS24 mkII zur Kontrolle der Modulationsintensität

In einem einfachen Modulations-Routing, das aus Ziel und Quelle besteht, können Sie eine fixe Modulationsintensität einstellen, indem Sie die Pfeilspitze des Intensity-Schiebereglers rechts vom Routing auf- oder abwärts bewegen. Dieser Reglerwert definiert immer eine konstante Modulationsintensität.

Die Intensität der Modulation kann wiederum auch moduliert werden: Der Parameter via bestimmt eine weitere Modulationsquelle, die die Intensität der Modulation regelt. Ist aber für "via" ein anderer Wert als "off" gewählt, zerfällt der Intensity-Schieberegler in zwei Hälften und jede Hälfte erhält eine eigene Pfeilspitze.

  • Die untere Hälfte bestimmt die minimale Modulationsintensität, wenn der via-Regler (z. B. das Modulationsrad) ganz heruntergedreht ist.

  • Die obere Hälfte bestimmt die maximale Modulationsintensität bei voll aufgedrehtem via-Regler.

  • Der Bereich zwischen den beiden Reglerhälften markiert den Modulationsbereich des via-Reglers.

Modulations-Routing erzeugen, das eine "via"-Quelle enthält
  1. Öffnen Sie das Einblendmenü "Dest", um alle verfügbaren Ziele zu sehen, und wählen Sie den Parameter, den Sie modulieren möchten.

    Figure. Modulation Router Dest and Src pop-up menus.
  2. Öffnen Sie das Einblendmenü "Src", um alle verfügbaren Quellen zu sehen, und wählen Sie den Parameter, mit dem Sie das Ziel modulieren möchten.

  3. Öffnen Sie das Einblendmenü "via", um alle verfügbaren Quellen zu sehen, und wählen Sie die Quelle, die Sie zur Kontrolle der Modulationsintensität verwenden möchten.

  4. Bewegen Sie die obere Pfeilspitze des Intensity-Schiebereglers rechts vom Modulations-Routing in vertikaler Richtung, um die maximale Modulationsintensität einzustellen.

    Figure. Modulation Router maximum Intensity slider.
  5. Bewegen Sie die untere Pfeilspitze des Intensity-Schiebereglers in vertikaler Richtung, um die minimale Modulationsintensität einzustellen.

    Figure. Modulation Router minimum Intensity slider.
Bereich "via" als Ganzes bewegen
  • Klicken Sie auf den Bereich zwischen den Reglerhälften, halten Sie die Maustaste gedrückt und bewegen Sie die beiden Reglerhälften vertikal.

    Figure. Intensity slider, showing area between two halves.

Beide Pfeilspitzen bewegen sich gemeinsam.

Wenn der Bereich zu klein ist, um ihn mit der Maus greifen zu können, ziehen Sie mit der Maus einfach im nicht benutzten Bereich der Intensity-Skala, um den gesamten Bereich zu bewegen.

Modulationsintensität auf Null setzen
  • Klicken Sie auf das kleine Symbol "0" in der Mitte der Intensity-Skala.

    Figure. Intensity slider, showing small zero symbol.
Effekt der via-Modulationsquelle umkehren
  • Klicken Sie auf die Taste "inv" rechts neben dem Einblendmenü "via".

    Figure. Modulation Router “Inv” button.

Beispiel für eine EXS24 mkII-Modulation

Das folgende Beispiel könnte zur Modulation von Streicherklängen angewendet werden, wo das Spielen höherer Noten eine schnellere Modulation mit sich bringt.

Figure. Modulation router, example.

Das Modulationsziel ist "LFO1 Speed".

Die Modulationsquelle "Pressure" moduliert die Geschwindigkeit (Frequenz) des LFO 1.

Je stärker Sie nach dem Anschlagen einer Note die Taste drücken, desto schneller ist die Modulation.

Die Intensität der Modulation wird über die Tastaturposition gesteuert, die im Parameter "via" ausgewählt wurde. Das heißt, die gespielte Note (bzw. Notennummer) kontrolliert die Stärke der Modulation der LFO-Geschwindigkeit.

EXS24 mkI-Modulationspfade

Viele jener fix verbundenen Modulationspfade, die im ursprünglichen EXS24 (mkI) als Schieberegler verfügbar waren, sind nun in den Modulations-Router integriert. Um die Standardeinstellungen des EXS24 mkI in die Modulationsmatrix zu laden, öffnen Sie das Einblendmenü "Options" in der rechten oberen Ecke der Oberfläche und wählen Sie den Eintrag "(Voreingestellte EXS24 mk I Einstellungen aufrufen)". Dadurch werden die mkI-Modulationspfade wie folgt in den Modulations-Router geladen:

  • Velocity to Sample Select

  • LFO 1 to Pitch via ModWheel (= Ctrl#1)

  • Velocity to Sample Start (inv)

  • LFO 2 to Filter Cutoff via ModWheel

  • Velocity to Filter Cutoff

  • Envelope 1 to Filter Cutoff via Velocity

  • LFO 2 to Pan via ModWheel

Sie können die Einstellungen dieser Modulationspfade natürlich beliebig verändern, wobei Sie z. B. auch Modulationsquellen verwenden können, die im EXS24 mkI nicht verfügbar waren (Tabellen mit allen Quellen und Zielen finden Sie am Ende dieses Abschnitts).

Hinweis: Aus technischen Gründen ist es nicht möglich, die kompletten Einstellungen des EXS24 mkII in das Format des EXS24 mkI zu konvertieren.

Kennenlernen der LFOs des EXS24 mkII

Der EXS24 mkII integriert drei LFOs (Low-Frequency-Oscillator), die als Modulationsquellen genutzt werden können. Sie sind alle als Modulationsquellen oder -ziele im Router verfügbar. Wenn Synthesizer und das Konzept von LFOs für Sie etwas Neues sind, lesen Sie bitte unter Verwenden des LFO zur Klangmodulation nach.

Der LFO 1 ist polyphon, d. h. die Modulationen der einzelnen Stimmen sind nicht phasenstarr. Zudem ist der LFO 1 zum Tastenanschlag synchronisiert: Jedes Mal, wenn Sie eine Taste anschlagen, startet die LFO 1 Modulation der entsprechenden Stimme von Null.

Um die nicht phasenstarre Charakteristik besser zu verstehen, denken Sie an einen Akkord, der auf einem Keyboard gespielt wird. Wenn der LFO 1 z. B. zum Modulieren der Tonhöhe verwendet wird, kann sich die Tonhöhe einer klingenden Stimme gerade in einer Aufwärtsbewegung befinden, während die einer anderen gerade fällt und sich die einer dritten gerade auf dem Scheitelpunkt einer Modulation bewegt. Das heißt, die Modulation ist unabhängig für jede Stimme bzw. Note.

Die Funktion "key sync" stellt sicher, dass der LFO-Schwingungszyklus immer bei Null beginnt, woraus eine konsistente Modulation jeder Stimme resultiert. Wenn die LFO-Schwingungszyklen nicht derartig synchronisiert wären, wären einzelne Noten-Modulationen ungleich.

Der LFO 1 kann dank eines eingebauten Hüllkurvengenerators auch automatisch ein- oder ausgeblendet werden.

Der LFO 2 ist monophon, d. h. die Modulation ist für alle Stimmen gleich. Um dies besser zu verstehen, denken Sie an einen Akkord, der auf dem Keyboard gespielt wird. Wenn mit dem LFO 2 z. B. die Tonhöhe moduliert wird, wird die Tonhöhe aller Noten im gespielten Akkord synchron steigen und fallen.

Der LFO 3 ist ebenfalls monophon. Er verwendet immer eine Dreieckwellenform.

Alle drei LFOs können entweder tempounabhängig oszillieren oder zum Tempo des Host-Programms synchronisiert werden, mit einem Wertebereich von 32 Takten bis zu 1/128-Noten (= Vierundsechzigsteltriolen).

Figure. LFO parameters.

Verwenden der LFO-Wellenformen im EXS24 mkII

Mit den Wellenform-Tasten können Sie für LFO 1 und LFO 2 verschiedene Wellenformen wählen. Die Tabelle unten erklärt, welche Auswirkungen diese auf Klänge haben.

Tipp: Verwenden Sie die unterschiedlichen Wellenformen einmal bei einem Modulationsweg der "Pitch123" durch den LFO 1.

Wellenform
Anmerkungen
Dreieck
Gut geeignet für Vibrato-Effekte
Sägezahn
Gut geeignet für Helikopter- und Space-Gun-Sounds. Intensive Modulationen der Tonhöhe durch den negativen Sägezahn führen zu einem Blubbern. Intensive Modulationen von Cutoff und Resonanz eines Lowpass-Filters führen zu rhythmischen Effekten. Die Wellenform kann auch umgekehrt werden, woraus ein unterschiedlicher Startpunkt für den Modulationszyklus resultiert.
Rechteck
Die beiden Rechteckwellen bewirken ein regelmäßiges Wechseln zwischen zwei Werten. Die obere Einstellung wechselt zwischen einem positiven Wert und dem Wert Null. Die untere Welle wechselt zwischen einem positiven Wert und einem negativen Wert mit demselben Betrag über bzw. unter Null. Ein reizvoller Effekt, der Sie interessieren könnte, wird dadurch erzielt, das Ziel "Pitch" mit einer passenden Modulationsintensität zu modulieren, die zum Intervall einer Quint führt. Hierfür bietet sich die obere der beiden Rechteckwellen an.
Sample & Hold
In den unteren beiden Einstellungen gibt der LFO Zufallswerte aus. Diese werden in regelmäßigen Zeitabständen ausgegeben, die durch die LFO-Frequenz bestimmt werden. Die obere Wellenform wechselt zwischen Zufallswerten (schnelles Umschalten zwischen Werten). In der untersten Einstellung des Parameters "Wave" ist der Zufall geglättet. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Zufallswerten erfolgen daher gleitend. Der Begriff "Sample & Hold" (S & H) leitet sich von einem technischen Verfahren ab, bei dem einem Rauschsignal in regelmäßigen Zeitabständen Proben (Samples) entnommen werden. Die Werte dieser Samples werden dann gehalten bis das nächste Sample gewählt wird.Tipp: Eine zufällige Modulation der Tonhöhe führt zu einem Effekt, der gerne als Random Pitch Pattern Generator oder Sample and Hold bezeichnet wird. Probieren Sie eine sehr schnelle und intensive Modulation sehr hoher Noten aus. Sie kennen diesen Sound-Effekt aus vielen Science-Fiction-Filmen.

Verwenden des Hüllkurvengenerators von LFO 1 im EXS24 mkII

Der LFO 1 enthält einen einfachen Hüllkurvengenerator, mit dem die Zeitspanne zum Ein- oder Ausfaden der LFO-Modulation bestimmt wird. An seiner Mittelposition (die durch Klicken der Mittelmarkierung eingestellt werden kann) ist die Modulationsintensität statisch, also ohne Fade-In oder Fade-Out.

LFO 1-Modulations-Fade-Zeit einstellen
  • Wählen Sie einen positiven Wert für den Drehregler "LFO 1 EG", um die Modulation einzublenden (Fade-In).

    Je höher der Wert, desto länger ist die Verzögerungszeit.

  • Wählen Sie einen negativen Wert für "LFO 1 EG", um die Modulation auszublenden.

    Je niedriger der Wert, desto kürzer ist die Fade-Out-Zeit.

LFO-Hüllkurven werden oft für ein verzögert einsetzendes Vibrato verwendet. Viele Instrumentalisten und Sänger intonieren jede längere Note so.

Verzögertes Vibrato erzeugen
  1. Stellen Sie den Drehregler "LFO 1 EG" auf eine Position rechts der Mitte (Delay) und modulieren Sie das Ziel "Pitch" im Router mit der Quelle "LFO1".

  2. Belassen Sie es bei einer sehr dezenten Modulationsintensität.

  3. Wählen Sie eine "Rate" für LFO 1 von etwa 5 Hz.

  4. Wählen Sie als Wellenform des LFO 1 die Dreieckwelle.

    Tipp: Chaotische und schnelle Modulationen der Frequenzen (Destination: Pitch) durch die Source von LFO 1 mit einer verzögerten Sample & Hold als Wellenform, bei hohem Tempo (Rate) und kurzer Ausblendzeit (Fade-Out) eignen sich hervorragend zur Emulation des Einschwingvorgangs von Blechbläsern.

Einstellen der LFO-Frequenz im EXS24 mkII

Der LFO 2 eignet sich besonders zum Erzeugen von rhythmischen Modulationseffekten, die auch während der Änderungen des Projekttempos im Takt bleiben. Der LFO 3 ist sehr ähnlich, verwendet aber eine fixe Dreieckwellenform, wodurch er sehr gut dafür geeignet ist, einem Klang ein Vibrato hinzuzufügen, oder auch als Modulationsquelle für die anderen LFOs.

Die Rate-Parameter aller drei LFOs ermöglichen dem jeweiligen LFO, entweder in freiem Tempo zu oszillieren (auf der rechten Seite des Drehreglerbereichs) oder zum Projekttempo synchronisiert zu werden (auf der linken Seite des Drehreglerbereichs).

Die Geschwindigkeit ("Rate") wird in Hertz oder in rhythmischen Werten angezeigt (Letzteres, wenn die Synchronisation zum Projekttempo aktiviert ist). Der Wertebereich erstreckt sich von einer 64stel-Note bis hin zu 32 Takten. Triolische und punktierte Notenwerte sind ebenfalls verfügbar.

Kennenlernen der Hüllkurven (ENV 1 und ENV 2) im EXS24 mkII

Jede Stimme im EXS24 mkII verfügt über zwei Hüllkurvengeneratoren. Sie werden auf der Oberfläche und im Router als "ENV 1" und "ENV 2" angezeigt. Weitere Informationen zur Herkunft des Begriffs Hüllkurvengenerator und seine Funktionsweise finden Sie unter Hüllkurven im Amplifier-Bereich.

Die Parameter von ENV 1 und ENV 2 sind identisch.

  • ENV 1 steuert das Filter zeitbezogen.

  • ENV 2 bestimmt stets den Pegelverlauf einer jeden Note.

Zugleich sind beide Hüllkurven jedoch auch als Source im Router verfügbar. Auch die Zeitparameter der Hüllkurven (Attack, Decay und Release) sind als Modulationsziele im Router verfügbar.

Figure. ENV 1 and ENV 2 parameters.
  • A(ttack)-Schieberegler: Bestimmt die Zeit, in der der Pegel einer Note von der Amplitude Null bis zur eingestellten Amplitude ansteigt. Die Attack-Regler der beiden Hüllkurven sind zweigeteilt.
    • Die untere Hälfte des Reglers bestimmt die Attack-Zeit bei hartem Anschlag (Velocity = 127). Die obere Hälfte des Reglers bestimmt die Einschwingzeit bei sanftem Anschlag (Velocity = 1). Klicken Sie auf den Bereich zwischen den Reglerhälften, halten Sie die Maustaste gedrückt und bewegen Sie die beiden Reglerhälften gleichzeitig. Wenn der Bereich zu klein ist, um ihn mit der Maus greifen zu können, ziehen Sie mit der Maus einfach im nicht benutzten Bereich der Regler-Skala.

  • D(ecay)-Schieberegler: Bestimmt die Zeit, in der der Pegel einer gehaltenen Note nach Beendung der Attack-Phase auf den Sustain-Pegel zurückfällt.
    • Ist für "Sustain" der maximale Wert gewählt, hat "Decay" keinen Effekt.

    • Ist für "Sustain" der minimale Wert gewählt, definiert "Decay" die Dauer oder Ausschwingzeit der Note.

  • S(ustain)-Schieberegler: Bestimmt den Sustain-Pegel.
  • R(elease)-Schieberegler: Bestimmt die Zeit, in der der (Sustain-)Pegel nach dem Loslassen der Taste auf den Wert Null fällt.
  • Schieberegler "Time Curve": Diese beeinflussen beide Hüllkurven. Der linke Regler wird auch als Time via Key bezeichnet und dient zur Eingabe der Zeitintervalle zwischen den Hüllkurven (länger oder kürzer). Die Position C3 ist die Mittelposition.
    • Die Zeitintervalle für Zonen, die den Tasten über C3 zugeordnet sind, werden mit dem linken Regler verkürzt. Alle Zeitintervalle für Zonen, die den Tasten unterhalb von C3 zugeordnet sind, können verlängert werden.

    • Mit dem Schieberegler "(Attack) Curve" stellen Sie die Form der Attack-Kurve der Hüllkurve ein.

EXS24 mkII Modulationsziel-Referenztabelle

Im Folgenden finden Sie eine Liste aller Destinations, die als Modulationsziel in Echtzeit zur Verfügung stehen.

Destination
Anmerkungen
Sample Select
Moduliert das gespielte Sample (Zone).
Standardmäßig wird "Sample Select" von der Velocity im ersten Modulationsweg am linken Rand der Modulationsmatrix gesteuert. Das bedeutet, dass der empfangene Wert für die Noten-Velocity festlegt, welche der gelayerten Zonen (für die unterschiedlichen Velocity-Bereiche) zu hören ist, wenn Sie mit unterschiedlichen Anschlagsstärken auf Ihrem Keyboard spielen.
Allerdings sind Sie nicht ausschließlich auf die Velocity festgelegt, um auszuwählen, welches Sample abgespielt wird. Sie könnten als Quelle das Modulationsrad und als Ziel "Sample Select" wählen, oder auch sowohl Velocity als auch das Modulationsrad verwenden.
Wenn Sie einen Controller wie das Modulationsrad verwenden, können Sie damit während der Wiedergabe zwischen allen Velocity-Layern wechseln. Verwenden Sie in diesem Fall die Crossfade-Parameter (XFade), wenn Sie weiche Übergänge zwischen den Velocity-Split-Punkten erzeugen möchten.
Wenn Sie mehrere Modulationsquellen verwenden, müssen Sie allerdings beachten, dass das dazu führen kann, dass alle Velocity-Layer gleichzeitig abgespielt werden und entsprechend für jede gelayerte Zone jeweils eine Stimme verbraucht wird. Der Grad der CPU-Auslastung steigt dadurch entsprechend.
Sample Start
Moduliert den Sample-Startpunkt. Damit können Sie z. B. einen Drumloop nicht nur von seinem Anfang weg abspielen.
Glide Time
Moduliert die Dauer des Portamentos (Glide). Wenn Sie mit der Quelle "Velocity" das Ziel "Glide" modulieren, beeinflusst die Anschlagsgeschwindigkeit die Zeit, die es braucht, bis die gespielten Noten ihre Zieltonhöhe erreichen.
Pitch
Moduliert die Frequenz (Tonhöhe) des geladenen Sampler-Instruments. Ein LFO als Source führt bei dieser Destination zu Vibrato- und Sireneneffekten. Eine Hüllkurvenmodulation mit der Einstellung Null für Attack, kurzem Decay, Null für Sustain und kurzem Release als Quelle wird für synthetische Tomtom- und Kickdrum-Sounds benötigt. Sehr dezente Hüllkurvenmodulationen führen dazu, dass sich das Ausmaß der Verstimmung gegenüber den anderen Oszillatoren mit der Zeit verändert, was besonders nützlich sein kann bei Blechbläser-Sounds.
Filter Drive
Moduliert den Filter-Parameter "Drive".
Filter Cutoff
Moduliert den Parameter "Cutoff-Frequenz". Siehe Arbeiten mit den Filter-Parametern im EXS24 mkII.
Filter Resonance
Moduliert den Resonance-Parameter des Filters.
Volume
Regelt den Pegel am Hauptausgang des EXS24 mkII.
Pan
Moduliert die Panoramaposition der Stimme im Stereo-Spektrum. Wenn Sie "Pan" mit einem LFO modulieren, hören Sie ein Stereo-Tremolo (Auto-Panning). Im Unison-Modus werden die Panoramapositionen der einzelnen Stimmen automatisch über das gesamte Stereo-Spektrum verteilt. Dennoch kann "Pan" moduliert werden. Dabei werden die einzelnen Positionen parallel verschoben.
Relative Volume
Addiert/subtrahiert die hier eingestellte Zahl zum/vom Volume-Parameter.
LFO 1 Dcy./Dly (LFO 1 Decay/Delay)
Steuert den Parameter LFO 1 EG (siehe Verwenden des Hüllkurvengenerators von LFO 1 im EXS24 mkII).
LFO 1 Speed
Moduliert die Frequenz (Rate) von LFO 1. Sie können die Frequenz des LFO 1 automatisch beschleunigen oder verlangsamen, indem Sie das Ziel "LFO1 Speed" mit einem der Hüllkurvengeneratoren (ENV) oder mit LFO2 oder LFO 3 modulieren.
LFO 2 Speed
Wie oben, aber für LFO 2
LFO 3 Speed
Wie oben, aber für LFO 3
Env 1 Attack
Moduliert die Attack-Zeit der Filterhüllkurve.
Env 1 Decay
Moduliert die Decay-Zeit der Filterhüllkurve.
Env 1 Release
Moduliert die Release-Zeit der Filterhüllkurve.
Time
Moduliert die Position des Schiebereglers "time via key" – siehe Beschreibung der Schieberegler "Time Curve" unter Kennenlernen der Hüllkurven (ENV 1 und ENV 2) im EXS24 mkII.
Env 2 Attack (Amp)
Moduliert die Attack-Zeit des zweiten Hüllkurvengenerators.
Env 2 Decay (Amp)
Moduliert die Decay-Zeit des zweiten Hüllkurvengenerators. Wenn Sie "ENV2 Decay" als Destination und "Velocity" als Source wählen, können Sie mit der Anschlagsgeschwindigkeit die Dauer bestimmen, mit der die Noten abklingen. Wählen Sie "Key(board)" als Source und hohe Noten klingen schneller (oder langsamer) ab als tiefe Noten.
Env 2 Release (Amp)
Moduliert die Release-Zeit des zweiten Hüllkurvengenerators.
Hold
Moduliert den (alternativen) Controller, welcher der Haltepedalfunktion zugewiesen ist. Siehe Informationen zum Hold-Parameter unter Einstellen der globalen Parameter im EXS24 mkII.

EXS24 mkII Modulationsquellen-Referenztabelle

Folgende Modulationsquellen sind verfügbar:

Source
Anmerkungen
Side Chain
Die Side-Chain-Modulation verwendet ein Side-Chain-Signal als Modulationssignal. Die Side-Chain-Quelle kann im Side-Chain-Menü im Header des Plug-In-Fensters ausgewählt werden. Die Side-Chain-Quelle wird in einen internen Envelope Follower geführt, der daraus ein Modulationssignal erzeugt, das dem Pegel des Side-Chain-Signals entspricht.
Maximum
"Max" setzt den Wert dieser Quelle auf +1 (ein interner Wert, der das maximal mögliche Ausmaß für diese Quelle bedeutet). Dies ermöglicht interessante Optionen zur Steuerung der Modulationsintensität mit allen möglichen Werten für via.
ENV 1
Hüllkurvengenerator 1 wird als Quelle verwendet.
ENV 2 (Amp)
Hüllkurvengenerator 2 wird als Quelle verwendet. Env 2 bestimmt zugleich immer den Pegelverlauf jeder Note.
LFO 1
LFO 1 wird als Quelle verwendet.
LFO 2
Wie oben, aber für LFO 2
LFO 3
Wie oben, aber für LFO 3
Release Velocity
Die Modulation findet statt, wenn Sie eine Taste loslassen (dies setzt voraus, dass das Keyboard Release-Velocity-Daten sendet).
Pressure (Druck)
Druck (auch als "Aftertouch" bezeichnet) wird als Modulationsquelle verwendet. Der EXS24 mkII kann auch "poly pressure" ("polyphonen Aftertouch") verarbeiten. Hinweis: Wenn Sie als Ziel ("dest") Cutoff wählen, steigen und fallen die Cutoff-Frequenzen abhängig davon, wie stark Sie eine Taste auf Ihrem druckempfindlichen MIDI-Keyboard nach dem Anschlagen der Taste drücken.
Pitch Bend
Das Pitch-Bend-Rad wird als Modulationsquelle verwendet.
Key
"Kybd" (Keyboard) gibt den Wert für die Tastaturposition (die MIDI-Notennummer) aus. Die Mittelposition ist C3 (entspricht im EXS24 mkII intern dem Ausgangswert 0). Der Ausgangswert −1 steht für fünf Oktaven unter der Mittelposition. Ein Ausgangswert von +1 steht für fünf Oktaven darüber. Modulieren Sie das Ziel "Cutoff" mit der Quelle "Key", um die Cutoff-Frequenzen des Filters mit der Tastaturposition zu beeinflussen: Wenn Sie in eine höhere oder tiefere Lage wechseln, ändern sich die Cutoff-Frequenzen entsprechend. Der Wert 0,5 für die Modulationsintensität skaliert die Cutoff-Frequenzen proportional zu den Tonhöhen am Keyboard.
Velocity
Die Velocity dient als Modulationsquelle.
---
Deaktiviert die Source.
MIDI-Controller 1–120
Der ausgewählte MIDI-Controller dient als Modulationsquelle.
Controller Nr. 7 und Nr. 10 sind als "(not available)" gekennzeichnet. Host-Programme verwenden diese Controller zur Automation von Lautstärke und Panorama der Channel-Strips. Controller Nr. 11 ist mit "(Expression)" gekennzeichnet. Er hat eine feste Verbindung mit dieser Funktion, kann aber zusätzlich zur Steuerung anderer Modulationsziele eingesetzt werden.

EXS24 mkII Modulations-Via-Quellen-Referenztabelle

Die folgenden Sources können verwendet werden, um die Modulationsintensität zu steuern.

via Source
Anmerkungen
Side Chain
Side Chain-Modulation verwendet ein Side-Chain-Signal als Signal für die Modulationsintensität (Trigger). Die Side-Chain-Quelle kann im Side-Chain-Menü im Header des Plug-In-Fensters ausgewählt werden. Die Side-Chain-Quelle wird in einen internen Envelope Follower geführt, der daraus ein Modulationssignal erzeugt, das dem Pegel des Side-Chain-Signals entspricht.
Maximum
Setzt den Wert dieser Quelle auf +1.
ENV 1
Der Hüllkurvengenerator 1 steuert die Modulationsintensität.
ENV 2 (Amp)
Der Hüllkurvengenerator 2 steuert die Modulationsintensität.
LFO 1
Die Modulation schwankt mit der Geschwindigkeit und Wellenform von LFO1, der die Modulationsintensität steuert.
LFO 2
Wie oben, aber für LFO 2
LFO 3
Wie oben, aber für LFO 3
Release Velocity
Die Modulation wird mehr oder weniger intensiv, abhängig davon, wie schnell Sie die Taste loslassen (dies setzt ein Keyboard voraus, das Release-Velocity-Daten sendet).
Pressure (Druck)
Wenn Sie für "via" den Wert "Pressure" (auch bekannt als "Aftertouch") wählen, wird die Modulation in Abhängigkeit vom Druck geregelt, den Sie auf die Tastatur ausüben.
Pitch Bend
Das Pitch-Bend-Rad regelt die Modulationsintensität.
Key
"Key(board)" gibt den Wert für die Tastaturposition (die MIDI-Notennummer) aus. Der Bezugspunkt ist das C3 (ein Output-Wert von 0). Bei fünf Oktaven darüber oder darunter wird ein Output-Wert von –1 bzw. +1 ausgegeben. Wenn Sie die Destination "Pitch" mit der Source "LFO1" modulieren und für "via" den Wert "Key" wählen, hängt der Vibrato-Hub von der Tastaturposition ab. Das heißt, die Intensität des Vibratos ist dann bei höheren oder tieferen Noten eine andere als bei der angegebenen Key(board)-Position.
Velocity
Die Intensität der Modulation wird von der Anschlagsgeschwindigkeit geregelt, je nachdem wie fest bzw. schnell die Taste gedrückt wird.
---
Deaktiviert die Source "via".
MIDI-Controller 1–120
Die Modulationsintensität wird vom gewählten MIDI-Controller-Wert bestimmt.
Controller Nr. 7 und Nr. 10 sind als "(not available)" gekennzeichnet. Host-Programme verwenden diese Controller zur Automation von Lautstärke und Panorama der Channel-Strips. Controller Nr. 11 ist mit "(Expression)" gekennzeichnet. Er hat eine feste Verbindung mit dieser Funktion, kann aber zusätzlich zur Steuerung anderer Modulationsziele eingesetzt werden.