Verwenden des Silencer im Sample-Editor

Mit dem Silencer können Sie zwei verschiedene Funktionen anwenden, separat oder zusammen. Diese sind:

Die Silencer-Funktion ist für normalisiertes Material optimiert. Niedrig ausgesteuertes Material sollte vor der Bearbeitung zunächst normalisiert werden.

Tipp: Denken Sie daran, dass Klick- und Popp-Laute auch mit dem Stift-Werkzeug bereinigt werden können, falls der Silencer keine zufriedenstellenden Signale liefert (siehe Verwenden des Stift-Werkzeugs zum Bearbeiten im Sample-Editor).

Öffnen des Silencer im Sample-Editor

Sie müssen zunächst einen Bereich innerhalb der Audiodatei auswählen, um den Silencer öffnen zu können.

Silencer öffnen
  1. Wählen Sie den Bereich der Audioregion im Sample-Editor aus, die Sie mit dem Silencer weiter bearbeiten möchten.

  2. Wählen Sie "Factory" > "Silencer" (oder verwenden Sie den entsprechenden Tastaturkurzbefehl).

    Figure. Silencer pane.

Anwenden von Spike Reduction im Silencer

Das Ziel der Spike Reduction liegt im Erkennen und Entfernen sogenannter "Spikes" (Störgeräusche wie Klick- und Popp-Laute oder digitale Fehler), um ein hypothetisches Originalsignal zu rekonstruieren. Dazu werden die folgenden Parameter verwendet.

Figure. Spike Reduction parameters in the Silencer pane.

Hinweis: Wenn Sie die Spike Reduction anwenden, sollte Noise Reduction ausgeschaltet sein. So stellen Sie sicher, dass nur die Funktion "Spike Reduction" aktiviert ist.

  • Schieberegler "Sensitivity": Bestimmt den Pegel-Schwellenwert zur Erkennung von Spikes in der Audiodatei.
    • Aus: Es finden keine Bearbeitungen statt.
    • Auto: Der Schwellenwert wird automatisch gesteuert.
    • Gering: Es werden nur Spikes mit großen Signalspitzen erkannt.
    • Hoch: Es werden Spikes mit relativ geringen Signalspitzen erkannt.

    Hinweis: Sie werden hier sicher ein wenig mit den Parametern experimentieren. Steht der Schieberegler Sensitivity auf der höchsten Position (oder kurz davor), kann es vorkommen, dass die Transienten des Musiksignals fälschlicherweise als Spikes erkannt werden. Abhängig vom Audiomaterial ist es für den Silencer manchmal unmöglich, die gewünschten Signalanteile von den unerwünschten zu unterscheiden. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Unterschied zwischen Spike und Transient fast schon zur Geschmacksache wird, z. B. bei manchem elektronisch-knackigen Bassdrum-Sound. Die Attack-Phase solcher Klänge kann ähnliche Eigenschaften haben wie statische Knackser bei Schallplatten.

  • Schieberegler "Methode": Dieser bestimmt, wie die erkannten Spike-Punkte im Originalsignal verarbeitet werden.
    • Sanft: Dies ist der schwächste Algorithmus, der das Originalsignal nur geringfügig glättet.
    • Aggressiv: Dies ist der stärkste Algorithmus, entsprechend deutlich ist seine Auswirkung auf das Signal.
    • Neu berechnen: Diese Einstellung ersetzt an den ermittelten Punkten das (oft unbrauchbare) Audiosignal durch eine künstliche Annahme des Originalsignals. Dieses künstliche Signal wird anhand einer Analyse des um die Spikes liegenden Audiomaterials erzeugt.

Anwenden von Noise Reduction im Silencer

Die Aufgabe der Noise Reduction liegt im Vermindern von Rauschanteilen im Signal. Dies umfasst Nebengeräusche ebenso wie das eigentliche Musiksignal selbst, insbesondere im Bereich höherer Frequenzen.

Der Prozess der Noise Reduction ist "single ended", er beeinflusst also nur bereits aufgenommenes Material und eine weitere Kodierung während der Wiedergabe ist nicht nötig. Selbst Rauschen im Originalsignal kann auf diese Weise bearbeitet werden.

Figure. Noise Reduction parameters in the Silencer pane.

Hinweis: Wenn Sie die Noise Reduction anwenden, sollte Spike Reduction ausgeschaltet sein. So stellen Sie sicher, dass nur die Funktion "Noise Reduction" aktiviert ist.

  • Schieberegler "Stärke": Steuert das Maß der Pegelreduktion, mit der das Rauschen in der Audiodatei bearbeitet wird.
    • Aus: Es finden keine Bearbeitungen statt.
    • Min: Kleinste mögliche Bearbeitung – Werte in der Nähe von "Min" haben nur einen geringen Effekt.
    • Max: Die größtmögliche Reduzierung der Rauschanteile.

    Hinweis: Die "richtigen" Werte hängen vom Ausgangsmaterial und von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Material von guter Qualität sollte mit Einstellungen in der Nähe von "Min" bearbeitet werden. Sie werden dabei kaum Veränderungen des Nutzsignals wahrnehmen. Schlechtes, verrauschtes Material sollte mit höheren Werten, eventuell sogar mit der Einstellung "Max" bearbeitet werden. Ist die Einstellung zu hoch, verliert das Nutzsignal an Höhen.