Halbbilddominanz

Erhält ein Videobildschirm ein Videosignal mit Zeilensprungverfahren (Interlaced), wird jedes Bild des Videos in zwei Halbbilder geteilt. Für das erste Halbbild werden nur die ungeraden Zeilen des Ausgabegeräts dargestellt, für das zweite Halbbild nur die geraden Zeilen. NTSC und PAL in der Standarddefinition sind Videoformate, denen das Zeilensprungverfahren zugrunde liegt. Bei einigen HD-Video-Formaten und Videos, die auf einem Computerbildschirm angezeigt werden, handelt es sich dagegen um Videoformate, die mit der progressiven Abtastung arbeiten. Bei der progressiven Abtastung werden diese Zeilen auf dem Bildschirm von oben nach unten einzeln abgetastet und übertragen.

Wenn Sie mit einem Camcorder Material im Zeilensprungverfahren aufnehmen, wird jedes Videobild in zwei Halbbilder zerlegt. Jedes Halbbild enthält dabei die Hälfte der Gesamtzeilen des Bilds. Erst wird das erste Halbbild aufgenommen, danach dann das zweite, sodass beide Halbbilder ein Bild (Frame) ergeben. Wenn Sie das Video abspielen, zeigt der Monitor alle aufgenommenen Bilder nacheinander an. Dabei wird zuerst ein Halbbild dargestellt, dann das andere.

Die Halbbilddominanz gibt die Reihenfolge an, in der die Halbbildpaare jeweils aufgenommen werden. Da Videohalbbilder nacheinander aufgenommen werden, wird ein Clip mit 29,97 fps praktisch mit 60 „Bildern“ pro Sekunde wiedergegeben.

Es gibt die folgenden zwei Optionen für die Halbbilddominanz:

Im Allgemeinen wird die Option „Ungerade Zeilen“ in Systemen mit 640 x 480 verwendet, während die Option „Gerade Zeilen“ üblicherweise in professionellen Systemen mit 720 x 486 und DV 720 x 480 eingesetzt wird.

Es ist wichtig, dass digitale Videos mit der von Ihrem Wiedergabesystem vorgegebenen Halbbilddominanz gerendert werden. Da die Animation von einem Bild zum nächsten verläuft, muss jedes Halbbild grundsätzlich in der richtigen Reihenfolge abgespielt werden.