Sie können in Motion mit fast jedem Videocodec komprimiertes Videomaterial verwenden. Bei der Arbeit an einem Projekt in Motion empfiehlt es sich jedoch, stets Codecs von hoher Qualität mit einer minimalen Komprimierung zu verwenden. Stark komprimierte Videodateien, etwa Material, das mit dem MPEG-4- oder Sorenson-Codec komprimiert wurde, eignen sich wahrscheinlich nicht, um qualitativ hochwertige Projekte zu erstellen.
Beim Austausch von Medien zwischen Programmen bieten nicht alle Codecs Unterstützung für Alpha-Kanäle. Alpha-Kanäle definieren die Transparenz in einem Clip und sind hilfreich, wenn Sie Effektszenen für Projekte eines anderen Benutzers bereitstellen. Wenn Sie ein fertiges Projekt mit einem Codec exportieren müssen, der keine Unterstützung für Alpha-Kanäle bietet, müssen Sie den Alpha-Kanal als separate Graustufen-Mediendatei exportieren.
Hinweis: Motion verarbeitet Farben im RGB-Farbraum. Clips, die mit einem Y′CBCR-erkennenden Codec wie DV, den Apple ProRes-Codecs oder nicht komprimiertem 8-Bit 4:2:2 aufgenommen oder erneut komprimiert wurden, werden in den RGB-Farbraum konvertiert, wenn sie in einem Motion-Projekt eingesetzt werden. Clips, die mit einem Y′CBCR Codec aus Motion exportiert werden, werden zurück in den Y′CBCR-Farbraum konvertiert.
Die Codec-Reihe „Apple ProRes“ stellt verschiedene vielseitige und anpassbare Komprimierungsformate für nahezu jeden Workflow in der Postproduktion bereit. Es gibt fünf verschiedene Apple ProRes-Codecs: von Apple ProRes 4444, der einen Alpha-Kanal umfasst, bis hin zu Apple ProRes 422 (Proxy), ein von Final Cut Server für Proxy-Filme verwendetes Offline-Format.
Der Standard-Exportcodec für Motion ist Apple ProRes 4444. Er eignet sich ideal für den Austausch von Grafikanimationsmedien, da er praktisch verlustfrei arbeitet. Außerdem unterstützt er Alpha-Kanäle, sodass vorhandene Transparenz für spätere Compositing-Arbeiten beibehalten wird. Apple ProRes 4444 ist der einzige Apple ProRes-Codec mit Unterstützung für Alpha-Kanäle.
Diese Codecs sind unabhängig von der Auflösung und eignen sich für alle SD- und HD-Y′CBCR- Videoformate. Videomaterial, das mit diesen Codecs gespeichert wurde, wird nicht komprimiert. Abhängig vom Quellenvideoformat kann eine erneute Farbabtastung auftreten. Da eine Komprimierung in der Regel zu Videobildfehlern führt, wird die höchste Qualitätsstufe erzielt, wenn keine Komprimierung verwendet wird. Daher wird dieser Codec häufig für das Video-Mastering eingesetzt, wenn höchste Qualität entscheidend ist. Allerdings sind die erzeugten Dateien bei diesem Codec größer.
Hinweis: Nicht komprimierte 8-Bit- und 10-Bit 4:2:2-Filme unterstützen keine Alpha-Kanäle.
Ein HD-Videoformat, das zur digitalen Aufzeichnung von Videomaterial mit Videogeräten verwendet wird, die FireWire unterstützen und mit DVCPRO HD kompatibel sind. (Verwechseln Sie dieses Format nicht mit DVCPRO 25 und DVCPRO 50. Bei diesen Formaten handelt es sich um SD-Formate.) Dieses Format unterstützt zahlreiche Bildgrößen und Bildraten, einschließlich einem 24p-Format, das eine variable Geschwindigkeit über eine variable Bildrate bietet. DVCPRO HD verwendet das 4:2:2-Farb-Sampling für eine hohe Farbgenauigkeit und nutzt eine feste Datenrate von 12,5 MB/s
Hinweis: DVCPRO HD-Filme bieten keine Unterstützung für Alpha-Kanäle.
Ein SD-Codec wird für die digitale Aufzeichnung von Videomaterial von FireWire- und DVCPRO 50-kompatiblen Camcordern und Videogeräten verwendet. Dieser Codec ähnelt zwar dem DV-Codec, da Material mit DVCPRO 50 als YUV-codiertes Video importiert wird, jedoch liefert er eine wesentliche höhere Videoqualität, da eine niedrigere Komprimierung verwendet wird. (DVCPRO 50 verwendet ein Komprimierungsverhältnis von 3:3:1, DV dagegen ein Komprimierungsverhältnis von 5:1.) DVCPRO 50 verwendet eine 4:2:2-Farbabtastung für eine höchstmögliche Farbgenauigkeit, DV eine Farbabtastfrequenz von 4:1:1. DVCPRO 50 besitzt eine feste Datenrate von 7 MB/s
Hinweis: DVCPRO 50-Filme bieten keine Unterstützung für Alpha-Kanäle.
In vielen Videoschnittprogrammen werden andere Codecs verwendet. Einige davon können möglicherweise auf Ihrem System installiert werden, um die Interoperabilität zu verbessern. Weitere Informationen erhalten Sie beim Hersteller des jeweiligen Videoschnittsystems.
Hinweis: Bei den meisten Drittanbieter-Codecs sind keine Alpha-Kanäle möglich.