Strategien zum Optimieren des Motion-Trackings

Die Auswahl eines geeigneten Tracking-Referenzelements in einem Film oder einer Bildsequenz ist ausschlaggebend für ein präzises Motion-Tracking. Das Tracking eines Referenzmusters mit nur einer Analyse führt in den seltensten Fällen zu einem perfekten Ergebnis. Erfolgreiches Tracking ist häufig eine Kombination aus automatischem und manuellem Tracking, aus dem Experimentieren mit Parametereinstellungen und mit zurückgesetzten Referenzpunkten an unterschiedlichen Stellen im Clip.

Finden eines geeigneten Referenzmusters

Der erste Schritt bei der Auswahl eines geeigneten Referenzmusters besteht darin, das Material mehrmals abzuspielen. Versuchen Sie, beim Prüfen des Clips ein Referenzmuster zu finden, das möglichst viele der folgenden Bedingungen erfüllt:

  • Es enthält rechtwinklige Ränder, z. B. Punkte, Überschneidungen und Ecken. Von Linien und geraden Rändern als Tracking-Referenzmuster ist abzuraten.

  • Das Muster ist kontrastreich.

  • Es enthält homogene Übergänge Wechsel bei Helligkeit oder Farben. Ein Beispiel für einen ungleichmäßigen Farb- oder Helligkeitsübergang ist ein konturenscharfer Schatten, der über Ihr Referenzmuster fällt.

  • Das Muster erscheint in jedem Bild des Clips. (Es bewegt sich nicht aus der Bildschirmanzeige heraus oder wird von anderen Objekten verdeckt.)

  • Es unterscheidet sich deutlich von anderen Mustern in derselben „Umgebung“ des Clips.

Manuelles Ändern von Tracking-Spuren

Sie können Tracking-Punkte manuell ändern.

Tracking-Punkt auf dem Bildschirm anpassen
  1. Bewegen Sie die Abspielposition an das Bild, das Sie ändern möchten.

    Der Tracking-Punkt an der Abspielposition ist hervorgehoben.

  2. Führen Sie einen der folgenden Schritte aus:

    • Bewegen Sie den hervorgehobenen Tracking-Punkt im Canvas-Bereich, um seine Position anzupassen.

    • Bewegen Sie den Zeiger bei gedrückter Maustaste im Bereich für die Tracker-Vorschau innerhalb des Bereichs „Informationen“ > „Verhalten“.

Sie können mit dem Zoom-Werkzeug ein- und auszoomen, um eine präzisere Positionierung zu erreichen.

Der Zoomvorgang folgt dem Zeiger. Platzieren Sie deshalb den Zeiger auf dem Tracking-Punkt im Canvas-Bereich und bewegen Sie ihn nach rechts, um einzuzoomen. Zum Auszoomen bewegen Sie ihn nach links. Wenn Sie wieder zur normalen Darstellung zurückkehren möchten, wählen Sie „100 %“ aus dem Einblendmenü „Anzeigegröße“ (rechts oben neben dem Canvas-Bereich) aus. Wenn Sie ein Multi-Touch-Trackpad verwenden, ziehen Sie zwei Finger auf oder zu, um ein- oder auszuzoomen. Blättern Sie dann durch Streichen mit zwei Fingern durch die Zoomdarstellung.

Sie haben auch die Möglichkeit, eine Tracking-Kurve im Keyframe-Editor anzupassen. Weitere Informationen zum Verwenden des Keyframe-Editors finden Sie unter Keyframes und Kurven.

Fehler in Tracking-Spuren

Nach Abschluss einer Analyse ist es möglicherweise erforderlich, das Motion-Tracking für einen Teil des Clips erneut durchzuführen. Vom Tracking bei fehlerhaften Keyframes ist abzuraten. Löschen Sie fehlerhafte Keyframes vor dem erneuten Tracking. Wird ein solcher Keyframe nicht gelöscht, verwendet der Tracker möglicherweise weiterhin den alten Referenzpunkt.

Löschen fehlerhafter Keyframes im Keyframe-Editor

Sie können fehlerhafte Tracking-Keyframes im Keyframe-Editor löschen.

Ungeeignete Tracking-Keyframes löschen
  1. Bewegen Sie die Abspielposition zu dem Bild, bei dem Sie das Tracking des Referenzmusters erneut ausführen möchten.

  2. Wählen Sie im Keyframe-Editor die Keyframes aus, die Sie löschen möchten.

    Ist der Keyframe-Editor nicht sichtbar, klicken Sie auf „Keyframe-Editor ein-/ausblenden“ unten links im Motion-Projektfenster.

    Figure. Keyframe Editor curve graph showing tracking keyframes selected in a box.
  3. Klicken Sie bei gedrückter Taste „ctrl“ auf eine Stelle im Keyframe-Editor. Wählen Sie anschließend „Ausschneiden“ aus dem Kontextmenü aus (oder drücken Sie die Rückschritttaste).

  4. Bewegen Sie den Tracker im Canvas-Bereich an den Referenzpunkt und klicken Sie auf „Analysieren“.

    Es werden neue Tracking-Keyframes erstellt.

Tipp: Bei mehreren problematischen Trackern ist es ratsam, die Tracker, die Sie nicht korrigieren, zu deaktivieren, um die Anzeige im Keyframe-Editor übersichtlicher zu gestalten. Wenn Sie Tracking-Spuren im Keyframe-Editor abstimmen, kann Ihnen eine einfachere grafische Darstellung die Arbeit erleichtern. Die folgende Abbildung zeigt alle Kurven für ein einfaches Fixieren von vier Ecken.

Figure. Keyframe Editor showing curves for many parameters simultaneously.

Wenn Sie eine Kurve auf „Solo“ setzen möchten, klicken Sie bei gedrückter Wahltaste auf das Markierungsfeld des entsprechenden Parameters in der Parameterliste des Keyframe-Editors.

Figure. Keyframe Editor showing one parameter soloed.

Löschen von Tracking-Punkten im Canvas-Bereich

Fehlerhafte Tracking-Punkte können im Canvas-Bereich gelöscht werden. Die Tracking-Punkte im Canvas-Bereich repräsentieren Keyframes im Keyframe-Editor.

Während der Analyse fehlerhafte Tracking-Punkte im Canvas-Bereich löschen
  1. Drücken Sie während der Analyse die Taste „esc“, um das Tracking zu stoppen.

  2. Stellen Sie sicher, dass das Werkzeug „Objekt anpassen“ in der Symbolleiste ausgewählt ist.

  3. Stellen Sie sicher, dass ein Tracking-Punkt im Canvas-Bereich aktiv ist.

    Sie können im die Anzeige im Canvas-Bereich durch Zoomen vergrößern, um die aktiven Tracking-Punkte besser sehen zu können. Der Tracking-Punkt an der aktuellen Abspielposition wird größer dargestellt als andere Tracking-Punkte.

    Figure. Canvas showing Active track point at current playhead position.

    Hinweis: Wenn Sie die Rückschritttaste drücken, ohne dass ein Tracking-Punkt ausgewählt ist, wird der gesamte Pfad gelöscht.

  4. Führen Sie einen der folgenden Schritte aus:

    • Drücken Sie die Rückschritttaste, um den Tracking-Punkt an der aktuellen Abspielposition zu löschen.

    • Bewegen Sie die Abspielposition an das Bild, an dem Sie mit dem Löschen von Tracking-Punkten beginnen wollen, und drücken Sie die Rückschritttaste.

      Nur aktive Keyframes werden gelöscht.

Nach Abschluss der Analyse fehlerhafte Tracking-Punkte im Canvas-Bereich löschen
  1. Bewegen Sie bei abgeschlossener Tracking-Analyse und ausgewähltem Tracking-Verhalten die Abspielposition an das Bild mit dem zu löschenden Tracking-Punkt (oder an den Anfang der zu löschenden Tracking-Punkte).

  2. Stellen Sie sicher, dass das Werkzeug „Objekt anpassen“ in der Symbolleiste ausgewählt ist.

  3. Stellen Sie sicher, dass ein Tracking-Punkt im Canvas-Bereich aktiv ist.

    Sie können im die Anzeige im Canvas-Bereich durch Zoomen vergrößern, um die aktiven Tracking-Punkte besser sehen zu können. Der Tracking-Punkt an der aktuellen Abspielposition wird größer dargestellt als andere Tracking-Punkte.

  4. Drücken Sie die Rückschritttaste.

    Mit jedem Drücken der Taste wird ein Tracking-Punkt gelöscht.

    Tipp: Die Richtung, in der Tracking-Punkte gelöscht werden, wird durch das Feld „Umkehrung“ im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ bestimmt. Ist die Funktion „Umkehren“ deaktiviert, wird die Abspielposition beim Löschen eines Tracking-Punkts in Richtung Clipanfang bewegt. Ist die Funktion „Umkehren“ aktiviert, wird die Abspielposition beim Löschen eines Tracking-Punkts in Richtung Clipende bewegt.

Glätten von Keyframe-Kurven für das Tracking

Sie können eine Tracking-Spur mit der Funktion „Keyframe-Ausdünnung“ (im Animationsmenü der Parameterliste des Keyframe-Editors) glätten. Vor dem Glätten der Kurve empfiehlt es sich, das Verhalten (als Sicherungskopie) in die Bibliothek zu kopieren oder das Verhalten im Projekt zu duplizieren.

Im folgenden Diagramm sehen Sie, dass an jedem Bild ein Keyframe platziert wurde und die Kurve relativ stark gezackt ist. Im folgenden Beispiel erfahren Sie, wie Sie diese Kurve glätten können.

Figure. Keyframe Editor showing Animation menu options and a curve with a keyframe at every frame.
Tracking-Kurve glätten
  1. Klicken Sie im Keyframe-Editor auf die fünfte Spalte des Parameters, um das Animationsmenü zu öffnen. Wählen Sie dann „Keyframes reduzieren“ aus.

    Das Dialogfenster „Keyframes reduzieren“ wird angezeigt.

    Figure. Reduce Keyframes dialog.

    Die Funktion „Keyframes reduzieren“ wendet einen Algorithmus für die Ausdünnung auf die Keyframes für den Parameter an. Hierdurch wird die Anzahl der Keyframes verringert. Die Form der Kurve wird dabei so weit wie möglich beibehalten. Der Algorithmus zur Ausdünnung lässt sich auf zwei Arten anpassen. Eine Erhöhung der Fehlertoleranz führt zu weniger Keyframes. Eine Erhöhung der Glättung (von Bildern) bewirkt gleichmäßigere Kurven zwischen den Keyframe-Werten.

    In diesem Beispiel wird der Wert „5“ verwendet. Es werden also 5 auf dem bewerteten Punkt zentrierte Tracking-Punkte verwendet, um den neuen, geglätteten Wert des aktuellen Punkts zu berechnen. Hierbei handelt es sich um einen standardmäßigen Gauß'schen Filter (für Glockenkurven). Wenn Sie hier also den Wert „5“ für die Glättung beibehalten, werden für die Berechnung des Werts für Bild 12 die Bilder 10, 11, 12, 13 und 14 ausgewertet. Ist der Wert „3“ festgelegt, verwendet der Glättungsalgorithmus die Bilder 11, 12 und 13. Je größer der Glättungswert ist, umso mehr Punkte werden für jeden Punkt in der Kurve berücksichtigt (und umso mehr Berechnungen werden ausgeführt).

  2. Legen Sie die Werte im Dialogfenster „Keyframes reduzieren“ fest.

    Während Sie die Schiebe- oder Werteregler im Dialogfenster anpassen, wird die Kurve im Keyframe-Editor geändert. Die Kurve hat jetzt weniger Keyframes und wird dadurch gleichmäßiger.

    Figure. Keyframe Editor showing a curve with reduced keyframes.
  3. Klicken Sie auf „OK“.

Anpassen einer Tracking-Kurve

Eine andere Möglichkeit, eine Kurve zu glätten, besteht darin, das Verhalten „Anpassen“ der Kategorie „Parameter“ auf eine Kurve im Keyframe-Editor anzuwenden. Mit diesem Verhalten werden die Übergänge von einem Keyframe-Wert zum nächsten ausgeglichen. Eine derart angepasste Bewegung wirkt flüssiger.

Verhalten „Anpassen“ der Kategorie „Parameter“ auf eine Kurve anwenden
  • Klicken Sie in der Parameterliste des Keyframe-Editors bei gedrückter Taste „ctrl“ auf den Parameternamen und wählen Sie dann „Anpassen“ aus dem Kontextmenü aus.

    Die Tracking-Spur wird angepasst, erkennbar an der vereinfachten Kurve, die hinter den Keyframes im Keyframe-Editor angezeigt wird.

    Weitere Informationen zum Verwenden des Verhaltens „Anpassen“ finden Sie unter Anpassen.

Konvertieren von Tracking-Daten in Keyframes

Tracking-Daten, die von den Verhalten „Bewegung anpassen“, „Stabilisieren“ oder „Stabilisieren widerrufen“ erfasst oder als Referenz verwendet werden, können in Keyframes auf dem transformierten Objekt umgewandelt werden. Die Tracking-Keyframes werden auf das analysierte Objekt angewendet und das Verhalten wird gelöscht. Anschließend können Sie die Animationskurven im Keyframe-Editor anpassen.

Da das Bild mit dem Verhalten „Bewegung analysieren“ nicht transformiert wird, können analysierte Tracking-Spuren nicht in Keyframes konvertiert werden. Die Verhalten „Bewegung anpassen“ oder „Stabilisieren“, die auf Daten des Verhaltens „Bewegung analysieren“ zurückgreifen, können dagegen in Keyframes umgewandelt werden.

Tracking-Verhalten in Keyframes konvertieren
  1. Wählen Sie das Verhalten „Bewegung anpassen“, „Stabilisieren“ oder „Stabilisieren widerrufen“ aus, das Sie konvertieren möchten.

  2. Wählen Sie „Objekt“ > „In Keyframes konvertieren“ (oder drücken Sie die Tastenkombination „Befehl-K“).

    Es wird in Dialogfenster zur Bestätigung der Konvertierung angezeigt.

  3. Klicken Sie auf „OK“.

    Das Verhalten wird in bearbeitbare Keyframes konvertiert und das Tracking-Verhalten wird gelöscht.

Weitere Informationen zum Konvertieren von Verhalten in Keyframes finden Sie unter Konvertieren von Verhalten in Keyframes. Weitere Informationen zum Verwenden des Keyframe-Editors finden Sie unter Keyframes und Kurven.

Vorschläge von Motion

Motion kann geeignete Referenzmuster „empfehlen“.

Empfohlene Tracking-Referenzpunkte anzeigen
  • Drücken Sie die Wahltaste, klicken Sie auf einen Tracker im Canvas-Bereich und halten Sie die Maustaste gedrückt.

    Hinweis: Der Canvas-Bereich muss mindestens einen Tracker enthalten, damit empfohlene Tracking-Referenzpunkte angezeigt werden können.

    Die empfohlenen Referenzpunkte werden im Canvas-Bereich im Material und in der vergrößerten Inset-Darstellung als kleine rote Pluszeichen angezeigt.

    Figure. Canvas window showing suggested tracking points.

    Wenn Sie einen Tracker zu einem empfohlenen Punkt bewegen, rastet der Tracker an diesem Punkt ein.

    Diese vorgeschlagenen Punkte sind nicht unbedingt die idealen Tracking-Referenzpunkte für das Clipelement, für das Sie das Tracking ausführen möchten. Motion wählt vielmehr Stellen im aktuellen Bild aus, die die Bedingungen für geeignete Tracking-Punkte erfüllen und z. B. einen hohen Kontrast enthalten.

    Figure. Canvas window showing suggested tracking points.

Eingrenzen des Suchbereichs von Trackern

Bei der Verwendung des Verhaltens „Bewegung analysieren“ können Sie einen Tracker anweisen, wo in einem späteren Bild nach einem Referenzmuster gesucht werden soll. Dieses Werkzeug eignet sich für die folgenden Arten von Clips:

  • einen Clip mit Elementen, die sich schnell bewegen

  • einen Clip mit Objekten, die sich entlang einem relativ geraden Vektor bewegen (mit oder ohne Hindernisse)

  • einen Clip mit abrupten Schwenks (möglicherweise müssen Sie den suchenden Tracker nach jedem neuen Schwenk zurücksetzen)

Wichtig: Wenn das Tracking fehlschlägt und Sie Ihren Tracker neu positionieren, müssen Sie auch den suchenden Tracker im Canvas-Bereich zurücksetzen, um einen neuen Bewegungsvektor vom neuen Referenzpunkt zu erhalten.

Spätere Bilder zum Suchen definieren
  1. Wenden Sie ein Verhalten „Bewegung analysieren“ auf einen Clip an.

  2. Platzieren Sie den Tracker im Canvas-Bereich auf einem Referenzmuster.

    Im folgenden Bild wird der Tracker auf einem Referenzmuster platziert, das sich auf der vorderen Stoßstange des Autos befindet.

    Figure. Canvas window showing a tracker applied to an object.
  3. Verwenden Sie den Schiebe- oder Werteregler „Frame-Versatz“ im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“, um die Anzahl der späteren Bilder festzulegen, die der Tracker durchsuchen soll.

    Hinweis: Der Schieberegler „Frame-Versatz“ gibt als Standardwert für die Maximalzahl 10 Bilder an. Mit dem benachbarten Werteregler können Sie aber auch eine höhere Bildanzahl festlegen.

  4. Klicken Sie bei gedrückter Befehlstaste im Canvas-Bereich auf den Tracker und bewegen Sie diesen in die Richtung, in die sich das Referenzmuster im Clip bewegt.

    Beim Bewegen des Tracking-Punkts bei gedrückter Befehlstaste wird ein vergrößerter Ausschnitt des im Parameter „Frame-Versatz“ angegebenen Bilds angezeigt.

    Figure. Canvas window showing magnified inset view of Look Ahead frame.
  5. Lassen Sie die Maustaste los, nachdem der suchende Tracker auf dem Referenzmuster platziert wurde.

    Wenn Sie auf die Taste „Analysieren“ klicken, wird der neue Referenzpunkt als Tracking-Muster verwendet.

    Hinweis: Der Parameter „Frame-Versatz“ kann beim Rückwärts-Tracking verwendet werden. Wenn das Feld „Rückwärts“ in den Parametern des Tracking-Verhaltens markiert ist und Sie den Parameter „Frame-Versatz“ verwenden, sehen Sie nicht spätere, sondern frühere Bilder. Das Markierungsfeld „Rückwärts“ ist nur für die Verhaltensmuster „Bewegung analysieren“, „Spur“ (in der Kategorie „Parameter“) und „Spurpunkte“ (in der Kategorie „Form“) verfügbar.

Manuelles „Lotsen“ der Tracking-Spur mithilfe von Keyframes

Bei der Verwendung anspruchsvollerer Tracking-Spuren können Sie manuell Keyframes für Tracking-Positionen einfügen, um den Tracker gezielter einem Referenzmuster zuzuweisen. Wenn Sie beispielsweise über Material mit einer deutlichen Bewegungsunschärfe oder über Objekte verfügen, die das Tracking-Muster teilweise verdecken, können Sie manuell Keyframes für Tracker-Positionen erstellen, um den Tracker gezielter zuzuweisen.

Tracking-Spur mithilfe der Aufnahmetaste manuell zum gewünschten Ziel „lotsen“
  1. Wenden Sie ein Verhalten der Kategorie „Motion Tracking“ auf den Clip an und aktivieren Sie anschließend die Aufnahmetaste (drücken Sie die Taste „A“).

  2. Platzieren Sie den Tracker im Canvas-Bereich an dem Referenzpunkt, für den Sie das Motion-Tracking ausführen möchten.

    Ein Keyframe für Tracking-Positionen wird in dem Verhalten erstellt (sichtbar im Keyframe-Editor).

  3. Navigieren Sie zum nächsten Bild, an dem ein Keyframe erstellt werden soll.

    Hinweis: Sie können die Tastenkombination „Umschalt-Rechtspfeil“ drücken, um zehn Bilder vorwärts zu springen, oder die Tastenkombination „Umschalt-Linkspfeil“, um zehn Bilder zurückzuspringen.

  4. Platzieren Sie den Tracker im Canvas-Bereich an dem Referenzpunkt, für den Sie das Motion-Tracking ausführen möchten.

  5. Wiederholen Sie die Schritte 3 und 4, bis Sie Keyframes für die komplette Tracking-Spur erstellt haben.

  6. Klicken Sie im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ auf das Dreiecksymbol der Tracking-Spur, die Sie manuell angepasst haben, und wählen Sie dann „Vorhandene Keyframes verwenden“ aus dem Einblendmenü „Fehlfunktion-Verhalten“ aus.

  7. Deaktivieren Sie die Aufnahmetaste (drücken Sie die Taste „A“).

  8. Wechseln Sie zum ersten Bild des Clips und klicken Sie anschließend in der Schwebepalette oder im Bereich „Informationen“ des Verhaltens auf die Taste „Analysieren“.

    Wichtig: Obwohl Keyframes erstellt werden, müssen Sie das Material analysieren, um die Tracking-Daten zu erhalten.

Tracking-Spur ohne Aktivierung der Aufnahmetaste zum gewünschten Ziel „lotsen“
  1. Wenden Sie ein Verhalten der Kategorie „Motion Tracking“ auf den Clip an.

  2. Platzieren Sie den Tracker im Canvas-Bereich an dem Referenzpunkt, für den Sie das Motion-Tracking ausführen möchten.

  3. Wählen Sie „Objekt“ > „Position hinzufügen“.

    Dieser Befehl ist für die Verhaltensmuster „Bewegung analysieren“, „Bewegung anpassen“, „Stabilisieren“ (mit manuellen Trackern) „Spurpunkte“ (in der Kategorie „Form“) und „Spuren“ (in der Kategorie „Parameter“) verfügbar.

    Hinweis: Für automatisch stabilisiertes Material können keine Keyframes erstellt werden. Sie können die automatische Stabilisierung mithilfe der Option „Spurregion“ anpassen oder das stabilisierte Material in Keyframes konvertieren. Weitere Informationen zum Parameter „Spurregion“ finden Sie unter Anpassen der Spurregion des Verhaltens „Stabilisieren“. Weitere Informationen zum Konvertieren von Tracking-Daten in Keyframes finden Sie unter Konvertieren von Tracking-Daten in Keyframes.

  4. Navigieren Sie zum nächsten Bild, an dem ein Keyframe erstellt werden soll.

    Wiederholen Sie die Schritte 2 bis 4, bis Sie Keyframes für die komplette Tracking-Spur erstellt haben.

  5. Klicken Sie im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ auf das Dreiecksymbol der Tracking-Spur, die Sie angepasst haben, und wählen Sie dann „Vorhandene Keyframes verwenden“ aus dem Einblendmenü „Fehlfunktion-Verhalten“ aus.

  6. Wechseln Sie zum ersten Bild des Clips und klicken Sie anschließend in der Schwebepalette oder im Bereich „Informationen“ des Verhaltens auf die Taste „Analysieren“.

    Hinweis: Sie können auch die Tracker-Vorschau im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ verwenden, um die Tracker im Canvas-Bereich neu zu positionieren.

    Wichtig: Obwohl Keyframes erstellt werden, müssen Sie das Material analysieren, um die Tracking-Daten zu erhalten.

Tracking von Bildern mit Änderungen der Perspektive, Skalierung oder Rotation

Bei Bildern mit deutlichen Änderungen der Größe oder des Betrachtungswinkels können Sie einige andere Methoden anwenden. Versuchen Sie zunächst, einen größeren Suchbereich zu verwenden. Sie können die Standardgröße für die Tracking-Suche in Motion mithilfe des Parameters „Suchgröße“ im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ erhöhen. Klicken Sie auf das Dreiecksymbol der Tracking-Spur, um den Parameter „Suchgröße“ anzuzeigen.

Eine zweite Möglichkeit besteht darin, den Wert „Fehlfunktion-Toleranz“ zu reduzieren. Mit einem niedrigeren Toleranzwert erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Tracker eine falsche Übereinstimmung findet. Mit einem höheren Wert ist der Tracker bei der Suche nach einer Übereinstimmung stärker eingeschränkt. Klicken Sie auf das Dreiecksymbol der Spur, um den Parameter „Fehlfunktion-Toleranz“ anzuzeigen.

Alternativ können Sie auch zum Bild in der Mitte des Clips navigieren und das Tracking bis zum letzten Bild des Clips ausführen. Gehen Sie anschließend zurück zum mittleren Bild und führen Sie das Tracking rückwärts bis zum Anfang des Clips aus.

Tracking nicht sichtbarer oder außerhalb liegender Punkte durch versetztes Tracking

Neben dem Experimentieren mit verschiedenen Parametereinstellungen für einen Tracker gibt es eine einfache Methode, Tracking-Punkte zu korrigieren, die nicht sichtbar sind, weil sie etwa aus der Bildschirmanzeige bewegt oder von einem anderen Objekt verdeckt werden.

Die folgende Sequenz ist ein einfaches Beispiel für den Einsatz des versetzten Trackings. Beim Fahren passiert das Auto einen Baum, der das Referenzmuster vorübergehend verdeckt.

Figure. Sequential images of a car passing behind a tree.

Ist das Referenzmuster verdeckt, können Sie den Tracker mithilfe des Markierungsfelds „Spur-Versatz“ bewegen und ein neues Referenzmuster in einem anderen Bereich auswählen. Der Versatz zwischen dem ursprünglichen Referenzmuster und dem neuen Muster wird so berechnet, dass die Kontinuität im entstehenden Tracking-Pfad erhalten bleibt.

Im folgenden Beispiel ist das Referenzmuster durch einen Baum verdeckt. Der Tracker wird deshalb auf ein benachbartes Referenzmuster bewegt. Das Tracking wird fortgesetzt, bis das ursprüngliche Referenzmuster wieder zu sehen ist. Obwohl ein bestimmter Bereich geprüft wird, werden die Spurpunkte in einem anderen Bereich gesichert. Das zweite Tracking-Muster sollte sich in dieselbe Richtung bewegen wie das ursprüngliche Muster.

Tracker auf dem Bildschirm durch Versetzen an eine nicht verdeckte Stelle im Bild bewegen
  1. Navigieren Sie zu dem Bild, an dem die Versatzspur beginnen soll.

    Wenn eine Tracking-Spur während der Analyse verloren geht, springt Motion zu dem Bild zurück, an dem der Fehler aufgetreten ist. Der fehlerhafte Tracking-Punkt wird im Canvas-Bereich durch ein „x“ gekennzeichnet.

    Figure. Canvas showing a tracker path running into an obstacle.

    Sie können den fehlerhaften Tracking-Punkt oder jeden anderen Punkt vor dem Fehler verwenden, um den Tracker zu bewegen und ein neues Referenzelement auszuwählen. Im Canvas-Bereich wird der Tracking-Punkt an der aktuellen Abspielposition hervorgehoben.

    Figure. Canvas window showing the highlight on the track point for the current frame.
  2. Markieren Sie das Feld „Spur-Versatz“ in der Schwebepalette oder im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“.

    Figure. HUD showing Stabilize behavior controls containing Offset Track checkbox.

    Hinweis: Der Parameter „Spur-Versatz“ ist bei den Verhalten „Bewegung analysieren“, Bewegung anpassen“, „Stabilisieren“, „Spurpunkte“ und „Spur“ der Unterkategorie „Parameter“ verfügbar. Sie müssen im Bereich „Informationen“ mithilfe der Taste „Hinzufügen“ einen Tracker hinzufügen, damit der Parameter „Spur-Versatz“ im Verhalten „Stabilisieren“ verfügbar ist.

  3. Bewegen Sie den Tracker auf ein neues, nicht verdecktes Referenzmuster im Canvas-Bereich.

  4. Klicken Sie auf „Analysieren“, um erneut mit dem Motion-Tracking zu beginnen.

    Motion erstellt basierend auf der Bewegung des neuen, versetzten Referenzmusters weiterhin Keyframes auf der Kurve des ursprünglichen Tracking-Punkts.

    Tipp: Achten Sie bei Verwendung der Option „Spur-Versatz“ darauf, dass sich das neue Referenzmuster so nah wie möglich am ursprünglichen Muster befindet. Idealerweise sollte das versetzte Muster die gleiche Bewegung wie das ursprünglich zu analysierende Muster ausführen und auf dem gleichen Objekt angezeigt werden.

    Hinweis: Wenn der Zeiger auf einem Tracker im Canvas-Bereich platziert wird, wird in einem Tipp das Startbild für die Tracking-Analyse angezeigt. Wenn Sie einen Spur-Versatz vornehmen, wird in dem Tipp das Bild angezeigt, mit dem der Spur-Versatz begonnen wurde (wenn sich die Abspielposition im Bereich des Spur-Versatzes befindet).

Motion-Tracking für Material mit geändertem Zeitverhalten

Bei der Arbeit an einem Projekt, das Tracking- und Retiming-Aufgaben enthält, helfen die folgenden Regeln, bessere Ergebnisse zu erzielen:

  • Da der Motion-Tracker bei der Analyse die Bildrate des Projekts berücksichtigt, sollten Sie darauf achten, dass die Bildrate des Materials, für das Sie das Motion-Tracking durchführen möchten, mit der Bildrate des Projekts identisch ist. Wenn Sie z. B. Material mit einer Bildrate von 24 Bildern pro Sekunde (fps) analysieren möchten, sollte die Bildrate Ihres Projekts ebenfalls 24 fps betragen. Nach Abschluss der Tracking-Analyse passen Sie das Zeitverhalten des Clips durch Retiming an. Verwenden Sie dazu die Parameter „Retiming“ in der Liste „Medien“ oder die Verhalten der Unterkategorie „Retiming“.

  • Passen Sie das Zeitverhalten des Materials nicht vor der Tracking-Analyse an.

  • Vermeiden Sie es, das Zeitverhalten des Materials anzupassen, anschließend eine Tracking-Analyse durchzuführen und dann das Zeitverhalten des Materials erneut zu ändern. Dies kann sich nachteilig auf das Tracking auswirken.

Hinweis: Für das Tracking eines Clips, dessen Zeitverhalten angepasst wurde, exportieren Sie zunächst den betreffenden Clip. Dann importieren Sie ihn erneut in Ihr Projekt, bevor Sie die Tracking-Analyse durchführen.

Fehlerbeseitigung beim Stabilisieren

Wenn die Ausgabe einer Stabilisierungsaktion nicht zufriedenstellend ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um das Ergebnis zu verbessern.

Vorzug echter, natürlicher Bilder

Das Verhalten „Stabilisieren“ verwendet eine automatische Bewegungsanalyse (d. h. eine Analyse ohne Tracker), die am besten mit echten, natürlichen Bildern funktioniert. Es ist nicht empfehlenswert, künstliche Bilder, die z. B. keine Struktur aufweisen, mit der automatischen Analyse des Verhaltens „Stabilisieren“ zu verwenden. Ebenso sind Aufnahmen mit starken Kameraschwenks nicht geeignet.

Hinzufügen von Trackern zur Stabilisierung

Weist ein stabilisierter Clip einen verwackelten Bereich auf, der sich nicht glätten lässt, können Sie Tracker zu nicht zusammenhängenden Bereichen eines Clips hinzufügen.

Alle Daten, die mit der automatischen Bewegungsanalyse gewonnen wurden, werden durch die Clipbereiche überschrieben, die mithilfe der Tracker auf dem Bildschirm analysiert werden.

Tracker für einen Teil einer Stabilisierungsaktion verwenden
  1. Spielen Sie den Clip nach Abschluss der Bewegungsanalyse mit dem Verhalten „Stabilisieren“ ab, um den Bereich festzulegen, den Sie analysieren möchten.

    Wichtig: Prüfen Sie immer erst den gesamten Clip, bevor Sie Tracker hinzufügen. Das Verhalten „Stabilisieren“ benötigt aussagekräftige Daten - eine lange Reihe von Bildern -, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

  2. Legen Sie einen Out-Punkt für die Tracking-Analyse fest: Bewegen Sie die Abspielposition an das Bild, an dem Sie die Analyse stoppen möchten. Wählen Sie dann „Markieren“ > „Wiedergabebereich Out-Punkt“ (oder drücken Sie die Tastenkombination „Befehl-Wahl-O“).

  3. Bewegen Sie die Abspielposition an das Bild, an dem Sie mit dem Tracking beginnen möchten. Klicken Sie dann im Bereich „Informationen“ auf „Hinzufügen“.

  4. Bewegen Sie den neu hinzugefügten Tracker im Canvas-Bereich auf das Referenzmuster, für das Sie das Tracking ausführen möchten. Klicken Sie dann in der Schwebepalette oder im Bereich „Informationen“ auf „Analysieren“.

    Der angegebene Wiedergabebereich wird analysiert. Dabei werden Tracking-Punkte im Canvas-Bereich und Tracking-Keyframes im Keyframe-Editor erstellt.

    Hinweis: Wenn Sie diese Methode verwenden, um mehrere nicht zusammenhängende Bereiche eines Clips zu analysieren, verwenden Sie immer denselben Tracker. Auf diese Weise vereinfachen Sie die Tracking-Spur und vermeiden eine unübersichtliche Anzeige im Keyframe-Editor.

    Diese Methode ist für kleine Ausschnitte des Clips nicht geeignet, etwa für die Verwendung der Standardstabilisierung für 25 Bilder, für eine Tracker-Analyse für 10 Bilder usw.

Ändern der Glättungsparameter

Wenn Sie die Bewegung in einem Clip glätten wollen, sollten Sie zuerst versuchen, die Glättungsparameter anzupassen. Zu diesem Parametern gehören „Gleichmäßige Übersetzung“, „Gleichmäßige Rotation“ und „Gleichmäßig Skalieren“. Dafür muss der Clip nicht neu analysiert werden.

Glättungsparameter für das Verhalten „Stabilisieren“ anzeigen
  • Wählen Sie im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ die Option „Gleichmäßig“ aus dem Einblendmenü „Methode“ aus.

    Danach sind die Schieberegler „Gleichmäßige Übersetzung“, „Gleichmäßige Rotation“ und „Gleichmäßig Skalieren“ verfügbar.

Erneutes Analysieren bei höherer Qualität

Wählen Sie für die Analyse die Einstellung „Besser“ aus dem Einblendmenü „Qualität“ (im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“) aus. Dadurch dauert die Analyse möglicherweise länger, aber ihre Qualität ist höher.

Bearbeiten der Analysedaten

Wenn sich das Problem mit keiner der zuvor genannten Lösungen beheben lässt, sehen Sie sich den Parameter „Analysieren.Vertrauen“ im Keyframe-Editor an. Suchen Sie anschließend nach Bildern, deren Parameter „Vertrauen“ sehr niedrige Werte aufweisen. Sie können das Verhalten „Stabilisieren“ in Keyframes konvertieren, um Transformations-Keyframes für das stabilisierte Objekt zu erstellen. Diese Keyframes können dann im Keyframe-Editor bearbeitet werden. Versuchen Sie, Keyframes zu löschen, die ungewöhnliche Spitzen in den Bildern verursachen, die einen niedrigen Wert für „Vertrauen“ aufwiesen.

Weitere Informationen zum Konvertieren von Verhalten in Keyframes finden Sie unter Konvertieren von Tracking-Daten in Keyframes.

Entfernen schwarzer, beim Stabilisieren erzeugter Rahmen

Wenn Sie das Verhalten „Stabilisieren“ verwenden, erzeugen die Transformationen, mit denen die Aufnahme geglättet oder stabilisiert wird, sich bewegende schwarze Rahmen an den Rändern des Bilds. Dies ist zwar nötig, um den gewünschten Effekt zu erzielen, aber wahrscheinlich möchten Sie diese Rahmen nicht in Ihre endgültige Aufnahme übernehmen.

Für die Handhabung dieser Rahmen gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Zoomen des Clips

Verwenden Sie das Einblendmenü „Rahmen“ im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“, um den Clip zu zoomen. Der Nachteil dieser Methode ist, dass das Bild dadurch weichgezeichnet wird. Wie stark die Weichzeichnung ist, hängt davon ab, wie stark es vergrößert werden muss.

Clip zoomen
  • Wählen Sie im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ die Option „Zoom“ aus dem Einblendmenü „Rahmen“ aus.

    Der Clip wird auf die Größe des Canvas-Bereichs vergrößert, sodass keine schwarzen Rahmen an den Rändern zu sehen sind.

Skalieren des Ausgabebilds auf die ursprüngliche Bildgröße

Wenn Sie das endgültige Bild in der gleichen Größe ausgeben möchten wie das Original, besteht die schnellste Möglichkeit darin, das Bild nach der Analyse mit dem Verhalten „Stabilisieren“ zu skalieren. Sie müssen das Bild so weit vergrößern, dass alle schwarze Rahmen außerhalb der Ränder des Bilds liegen. Ebenso wie die Option „Zoomen“ (im Einblendmenü „Rahmen“) führt auch diese Methode zu einem weicheren Bild.

Hinweis: Diese Vorgehensweise ist eine manuelle Version des Zoomvorgangs von Clips mithilfe der Option „Zoom“ im Einblendmenü „Rahmen“.

Stabilisiertes Bild skalieren
  1. Wählen Sie den Clip aus und öffnen Sie den Bereich „Informationen“ > „Eigenschaften“.

  2. Passen Sie den Parameter „Skalieren“ so an, dass die Rahmen an den Rändern des Clips nicht mehr zu sehen sind.

Verzerren der Ränder

Eine letzte Möglichkeit ist das Experimentieren mit Filtern, um mögliche Lücken durch Dehnen der Bildränder zu füllen. Sie können z. B. den Filter „Verwischen“ verwenden, um die Bildränder zu dehnen. Der Erfolg dieser Methode ist stark von der Art des Bilds abhängig. Möglicherweise werden weitere Bildfehler erzeugt, die unter Umständen nicht akzeptabel sind.

Im folgenden Bild wird bei der Stabilisierung ein großer Rahmen erstellt.

Figure. Canvas showing an object with a large black border around it.

Anschließend wird der Filter „Verwischen“ auf die Gruppe angewendet, in der sich der stabilisierte Clip befindet. Das linke Bild zeigt den Clip, nachdem der Filter auf die Gruppe angewendet wurde. Der Filter wirkt zunächst nicht sehr nützlich. Im rechten Bild werden dann der Mittelpunkt und die Rotation des Filters angepasst. Der schwarze Rahmen wird durch das Dehnen des rechten Bildrands entfernt.

Fgure. Canvas showing clip with Scrape filter applied.

Wichtig: Damit diese Methode funktioniert, muss der Filter auf die Gruppe des Clips und nicht nur auf den Clip selbst angewendet werden.

Hinweis: Möglicherweise müssen Sie das Feld „Feste Auflösung“ im Bereich „Informationen“ > „Gruppieren“ markieren, damit der Effekt des Filters „Verwischen“ nicht abgeschnitten wird.

Allgemeine Tracking-Richtlinien

Der Motion-Tracker nutzt für die Tracking-Analyse das Quellenbild. Das heißt, der Tracker verwendet den besten Suchbereich, die beste Farbe, den besten Kontrast, Subpixel-Genauigkeit usw. im Clip, um die bestmöglichen Tracking-Daten zu erzeugen. Gängige Tracking-Praktiken, z. B. Filtertricks, das manuelle Anpassen der Größe eines Tracking-Felds oder -Suchbereichs oder das Festlegen einer Subpixel-Menge, sind nicht erforderlich.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie für ein perfektes Tracking nichts tun müssen. Die folgenden Richtlinien zeigen, welche Schritte Ihnen möglicherweise bei der Tracking-Analyse helfen.

Hilfreich:

  • Entfernen von Zeilensprüngen (Halbbildern) aus dem Material vor dem Tracking. Wählen Sie das Material in der Liste „Medien“ im Bereich „Projekt“ aus, klicken Sie auf die Liste „Medien“ und wählen Sie dann eine Option aus dem Einblendmenü „Halbbilddominanz“ aus, um die Halbbilder aus dem Material zu entfernen.

    Hinweis: Zeilensprünge können in Clips vorhanden sein, die mithilfe der automatischen Analyse im Verhalten „Stabilisieren“ stabilisiert wurden.

  • Stabilisieren eines Clips, Exportieren, Importieren und erneutes Stabilisieren des Clips

  • Scharf- oder Weichzeichnen eines Clips oder eines Objekts mit einem Filter, Exportieren des Clips, Importieren des Clips in die Gruppe des Originalmaterials, Ausführen von Motion-Tracking für den Clip mit Filtern und Verwenden dieser Tracking-Daten als Quelle für andere Tracking-Verhalten.

    Hinweis: Andere Filter können ebenfalls nützlich sein, z. B. das Verwenden eines Filters zum Isolieren eines Farbkanals mit weniger Rauschen in einem Clip oder Objekt.

  • Einstellen einer niedrigeren Auflösung für die Darstellung, wodurch sich die Tracking-Analyse ggf. beschleunigen lässt

Nicht hilfreich:

  • Anwenden von Filtern auf einen Clip oder ein Objekt vor dem Tracking

  • Auf Solo setzen oder Isolieren eines analysierten Clips. Die Tracking-Analyse wird dadurch nicht beschleunigt.

  • Hinzufügen mehrerer der Verhalten „Stabilisieren“. Dies trägt nicht dazu bei, einen analysierten Clip weiter zu stabilisieren, da der Tracker das Quellenmaterial analysiert, nicht das Ergebnis eines analysierten Clips (oder eines Clips mit angewendeten Filtern).

  • Konvertieren einer Tracking-Spur in Keyframes und erneutes Stabilisieren

  • Auswählen eines Referenzmusters für das Tracking, dessen Perspektive, Skalierung oder Rotation sich nicht ändern. Der Motion-Tracker kann Perspektiv-, Skalierungs- und Rotationsänderungen sehr gut verarbeiten.

Motion-Tracking und Gruppen

Beim Motion-Tracking von Gruppen sind einige besondere Aspekte zu berücksichtigen.

Fixieren der Ecken von Gruppen

Sie können die Ecken von Gruppen mithilfe des Verhaltens „Bewegung anpassen“ fixieren:

  • (Eine 2D-Gruppe wird an den Ecken fixiert, indem Sie das Markierungsfeld „Feste Auflösung“ im Bereich „Informationen“ > „Gruppieren“ auswählen.)

  • (Eine 3D-Gruppe wird an den Ecken fixiert, indem Sie das Markierungsfeld „Reduzieren“ im Bereich „Informationen“ > „Gruppieren“ auswählen.) Ist die Option „Reduzieren“ für die Gruppe nicht aktiviert, steht die Option „Vier Ecken“ im Einblendmenü „Typ“ des Parameters „Bewegung anpassen“ nicht zur Verfügung.

    Sobald „Vier Ecken“ aus dem Einblendmenü „Typ“ ausgewählt wurde, wird der Parameter „Alle vier Ecken“ im Bereich „Informationen“ > „Eigenschaften“ aktiviert. Dadurch wird die Gruppe gerastert. Weitere Informationen zur Rasterung finden Sie unter Gruppen und Rasterung.

Beide oben genannten Methoden können dennoch zu einer dynamischen Größenanpassung führen. Sind Ihre Ergebnisse nicht zufriedenstellend, exportieren Sie die Gruppe, importieren Sie sie anschließend und fixieren Sie dann die Ecken des Objekts.

Parallaxen in 3D-Gruppen

Wenn Sie die Bewegung von 3D-Gruppen mit Objekten anpassen, die in Z-Richtung versetzt sind, werden Parallaxen simuliert. Eine Parallaxe ist die scheinbare Verschiebung eines Objekts vor einem entfernten Hintergrund, die durch eine Änderungen der Perspektive, z. B. eine Änderung der Kameraposition, hervorgerufen wird.

Wählen Sie das Markierungsfeld „Reduzieren“ der analysierten Gruppe im Bereich „Informationen“ > „Gruppieren“ aus, um einen Parallaxeffekt zu entfernen.

Sichern von Tracking-Verhalten

Wie alle Verhalten in Motion können Sie auch Tracking-Verhalten in der Bibliothek sichern. Ein Tracking-Verhalten muss jedoch auf das analysierte Quellenobjekt verweisen. Aus diesem Grund ist es möglicherweise sinnvoller, die Gruppe, in der das Tracking-Verhalten enthalten ist, sowie das Quellenmaterial in der Bibliothek zu sichern.

Gruppe in der Bibliothek sichern
  1. Öffnen Sie die Bibliothek und wählen Sie die Kategorie aus, in der Sie die Gruppe sichern möchten, z. B. die Kategorie „Favoriten“.

  2. Bewegen Sie die Gruppe, in der das Tracking-Verhalten enthalten ist, und ihr Quellenmaterial aus der Liste „Ebenen“ oder aus der Timeline in den Bereich „Stapel“ unten in der Bibliothek.

    Die Gruppe wird zu dieser Kategorie in der Bibliothek hinzugefügt.

Verhalten in der Bibliothek sichern
  1. Öffnen Sie die Bibliothek und wählen Sie eine der Kategorien „Favoriten“, „Menü „Favoriten““ oder „Verhalten“ aus.

  2. Bewegen Sie das angepasste Verhalten, das Sie sichern möchten, aus der Liste „Ebenen“, der Timeline oder dem Bereich „Informationen“ in den Bereich „Stapel“ unten in der Bibliothek.

    Ein angepasstes Objekt in der Bibliothek wird im Ordner „/Benutzer/benutzername/Library/Application Support/Motion/Library/“ gesichert.

    Weitere Informationen zum Sichern von Verhaltensmustern in der Bibliothek finden Sie unter Sichern und gemeinsames Nutzen eigener Verhalten.

Gruppe aus der Bibliothek zu einem Projekt hinzufügen
  1. Öffnen Sie die Bibliothek und wählen Sie die Kategorie aus, die die Gruppe enthält.

  2. Führen Sie einen der folgenden Schritte aus:

    • Zum Verschachteln der Gruppe in einer vorhandenen Gruppe bewegen Sie sie in der Liste „Ebenen“ auf die vorhandene Gruppe.

    • Zum Erstellen einer Gruppe bewegen Sie sie unten in der Liste „Ebenen“ auf einen leeren Bereich.

      Die Gruppe wird zum Projekt hinzugefügt.

Verhalten aus der Bibliothek auf einen Clip anwenden
  1. Öffnen Sie die Bibliothek und wählen Sie eine der Kategorien „Favoriten“, „Menü „Favoriten““ oder „Verhalten“ aus.

  2. Bewegen Sie das Verhalten auf den Clip in der Liste „Ebenen“, in der Timeline oder im Canvas-Bereich.

Anderes Tracking-Verhalten in einem Projekt als Referenz verwenden
  1. Fügen Sie das Verhalten „Bewegung analysieren“, „Bewegung anpassen“, „Stabilisieren“ oder „Stabilisieren widerrufen“ hinzu.

  2. Wählen Sie in der Schwebepalette des Verhaltens oder im Bereich „Informationen“ eine Tracking-Spur aus dem Einblendmenü mit den Tracking-Verhalten aus.

    Die Tracking-Spur wird auf das Tracking-Verhalten angewendet.

    Hinweis: Im Verhalten „Stabilisieren“ können nur Tracking-Spuren anderer Verhalten des Typs „Stabilisieren“ aus dem Einblendmenü für Tracking-Verhalten ausgewählt werden.