Animieren von Objekten in Partikelsystemen

Sie können dem Emitter eines Partikelsystems oder den Zellen selbst Verhaltensmuster hinzufügen, um mit geringem Aufwand anspruchsvolle, organische Effekte zu erzielen. Sie können jeden Emitter mit den Verhalten der Kategorien „Einfache Bewegung“, „Parameter“ oder „Simulationen“ animieren. Emitterparameter und Zellenparameter lassen sich auch mit Keyframes animieren. Wenn Sie emitterspezifische Parameter animieren, wie z. B. „Emissionswinkel“ oder „Emissionsbereich“, werden die Position und die Verteilung neuer Partikel, die mit diesem Emitter erzeugt werden, animiert. Alle Animationen erfolgen im Verhältnis zur Dauer des Emitters.

Durch Animieren der Emitterparameter im Bereich „Informationen“ > „Eigenschaften“ können Sie die Position und die geometrische Verteilung eines Partikelsystems im Zeitverlauf ändern. Wenn Sie auf den Parameter „Position“ eines Emitters Keyframes anwenden, wird die Quelle neu emittierter Partikel bewegt. Da dies keine Auswirkung auf Partikel hat, die in vorausgegangenen Bildern erzeugt wurden, entsteht ein Schweif von Partikeln.

Das Verwenden von Keyframes für die Emitterparameter im Bereich „Informationen“ > „Emitter“ ist eine gute Möglichkeit, die allgemeinen Merkmale des Partikelsystems im Zeitverlauf zu ändern, d. h. beispielsweise die Größe, die Geschwindigkeit oder die Lebensdauer neu erzeugter Partikel zu erhöhen oder zu verringern.

Partikel verfügen auch über eine eigene Kategorie an Verhaltensmustern. Zu den Verhaltensmustern der Kategorie „Partikel“ gehören „Stetig skalieren“ und „Wirbeln während Lebensdauer“. Sie können diese Verhaltensmuster nutzen, um die Drehung und Größe der Partikel während ihrer Lebensdauer zu ändern und zu animieren.

Mithilfe der Verhaltensmuster der Kategorie „Motion Tracking“ können Sie vorhandene Tracking-Daten auf einen Emitter anwenden oder einen Emitter einem Clip folgen lassen. Weitere Informationen zur Verwendung der Verhaltensmuster der Kategorie „Motion Tracking“ finden Sie unter Motion-Tracking.

Ein Beispiel für ein mit Keyframes animiertes Emitterobjekt in einem Partikelsystem finden Sie in Beispiel 2: Erstellen von animiertem Feenstaub. Weitere Informationen dazu, wie Parameter im Keyframe-Editor mit Keyframes versehen werden können, finden Sie unter Keyframes und Kurven.

Anwenden von Verhaltensmustern auf Emitter

Das Anwenden von Verhaltensmustern auf Emitter ist eine schnelle und einfache Methode, um Emitter in Ihrem Projekt zu bewegen. Wenn Sie die Verhaltensmuster „Bewegungspfad“ und „Einrasten an Bewegung“ auf einen Emitter anwenden, wirkt sich dies auf die Position der Quelle aller neu erzeugten Partikel aus. Die Verhaltensmuster „Werfen“ und „Wirbeln“ wirken sich auf die Position bzw. die Rotation der emittierten Partikel aus, es sei denn, die Option „Auf Unterobjekte auswirken“ ist nicht ausgewählt.

Für alle Verhaltensmuster der Kategorie „Einfache Bewegung“ gilt: Nachdem einzelne Partikel emittiert wurden, bleiben sie von Änderungen an der Position des Emitters unberührt. Wenn der Emitter also mithilfe von Verhaltensmustern über den Bildschirm bewegt wird, hat dies zur Folge, dass ein Schweif von Partikeln entsteht, die sich entsprechend ihrer Partikelzellenparameter verhalten.

Hinweis: Sie können diesen Effekt überschreiben, indem Sie den Parameterwert „Am Emitter befestigen“ einer Zelle (in der Gruppe „Zellsteuerung“ im Bereich „Informationen“ > „Emitter“) erhöhen.

Verhalten auf einen Emitter anwenden
  • Bewegen Sie ein Verhalten aus der Bibliothek in einen Emitter im Canvas-Bereich, in der Liste „Ebenen“ oder in der Timeline.

    Das Verhalten wird auf den Emitter angewendet, der sich daraufhin so bewegt, wie in den Parametern des Verhaltens definiert.

Hinweis: Nicht alle Verhalten aktivieren sofort ein Objekt, wenn sie angewendet werden. Wenn z. B. das Verhalten „Werfen“ auf ein Objekt angewendet wird, muss zunächst der Parameter „Geschwindigkeit beim Werfen“ angepasst werden, damit sich das Objekt bewegt.

Anwenden von Verhaltensmustern auf Zellen

Verhaltensmuster der Kategorie „Simulationen“, die auf Zellen angewendet werden, werden wiederum auf jedes Partikel angewendet, das aus dieser Zelle erzeugt wird. Dies kann zu äußerst komplexen Animationen führen, da sich dutzende von Partikeln entsprechend der für sie festgelegten Verhaltensmuster bewegen. Verhaltensmuster, die auf Zellen angewendet werden, haben keine Auswirkung auf die Position des Emitters. Verhaltensmuster der Kategorie „Parameter“ wirken sich auf Partikel nur bei deren Erzeugung aus.

Verhalten auf eine Zelle anwenden
  • Bewegen Sie ein Verhalten aus der Bibliothek in eine Zelle in der Liste „Ebenen“ oder in der Timeline.

    Das Verhalten wird auf die Zelle angewendet, woraufhin sich alle Partikel, die aus dieser Zelle erzeugt werden, gemäß den Parametern dieses Verhaltens bewegen.

    Tipp: Sollten Sie nicht das erwartete Ergebnis erhalten, wenn Sie Verhaltensmuster auf Partikelzellen anwenden, aktivieren bzw. deaktivieren Sie das Feld „Auf Unterobjekte auswirken“ (im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“) oder wählen Sie eine andere Option aus dem Einblendmenü „Auswirken auf“ in der Schwebepalette oder im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ aus. Diese Parameter bestimmen, ob sich das Verhalten auf das gesamte Objekt (z. B. den Partikelemitter) oder auf dessen Komponenten (z. B. die Partikelzellen) auswirkt und wie ein Objekt mit den umgebenden Objekten interagiert.

    Hinweis: Das Feld „Auf Unterobjekte auswirken“ wird nur dann im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ angezeigt, wenn die Verhaltensmuster „Werfen“ und „Wirbeln“ auf eine Gruppe angewendet werden, die mehrere Objekte enthält, wie z. B. eine Gruppe, einen Partikelemitter oder Text.

Anwenden von Verhalten der Kategorie „Parameter“ auf Emitter- oder Zellenparameter

Wie bei allen Objekten in Motion können Sie auch Verhalten der Kategorie „Parameter“ auf die Parameter im Bereich „Informationen“ > „Emitter“ oder „Partikelzelle“ anwenden.

Verhalten der Kategorie „Parameter“ auf einen Emitter- oder Zellenparameter anwenden
Führen Sie einen der folgenden Schritte aus:
  • Bewegen Sie ein Verhaltensmuster aus der Kategorie „Parameter“ in der Bibliothek zu einem Emitter oder einer Zelle in der Liste „Ebenen“ oder in der Timeline. Wählen Sie im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ oder der Schwebepalette des Verhaltensmusters eine Option aus dem Einblendmenü „Anwenden auf“ (“Gehe zu“) aus.

  • Wählen Sie einen Emitter oder eine Zelle in der Liste „Ebenen“ oder in der Timeline aus und wählen Sie anschließend ein Parameter-Verhalten aus dem Einblendmenü „Verhalten hinzufügen“ in der Symbolleiste aus. Wählen Sie im Bereich „Informationen“ > „Verhalten“ oder der Schwebepalette des Verhaltensmusters eine Option aus dem Einblendmenü „Anwenden auf“ (“Gehe zu“) aus.

  • Klicken Sie im Bereich „Informationen“ > „Emitter“ oder „Partikelzelle“ bei gedrückter Taste „ctrl“ auf einen Parameter und wählen Sie ein Verhalten der Kategorie „Parameter“ aus dem Kontextmenü aus.

Verwenden von Verhalten der Kategorie „Partikel“

Die Kategorie „Partikel“ in der Bibliothek enthält zwei Verhaltensmuster, die speziell für die Zellen oder den Emitter in einem Partikelsystem vorgesehen sind:

Stetig skalieren

Mit diesem Verhalten können Sie die Partikel eines Systems während der Lebensdauer des jeweiligen Partikels vergrößern oder verkleinern. Es verfügt über einen Hauptparameter und drei optionale Parameter. Ob letztere angezeigt werden, hängt davon ab, welche Option für den Parameter „Art der Zunahme“ ausgewählt wurde.

Parameter im Informationsfenster
  • Skalieren beim Entstehen: Bestimmt die Größe der Partikel bei ihrer Entstehung. Dieser Parameter wird angezeigt, wenn „Natürliche Skalierung“ oder „Werte für Entstehen und Verschwinden“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist.
  • Skalieren beim Verschwinden: Bestimmt die Größe jedes Partikels am Ende seiner Lebensdauer. Dieser Parameter wird angezeigt, wenn „Natürliche Skalierung“ oder „Werte für Entstehen und Verschwinden“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist.
  • Skalierungsrate: Ermöglicht die Festlegung, wie schnell jeder Partikel seine Größe ändert. Bei positiven Werten vergrößern sich Partikel im Zeitverlauf, während sie sich bei negativen Werten verkleinern. Dieser Parameter wird angezeigt, wenn „Rate“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist.
  • Eigene Skalierung: Diese Parametergruppe wird angezeigt, wenn „Eigene“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist. Mithilfe dieses Mini-Kurven-Editors können Sie die Skalierung der Partikel in Ihrem Partikelsystem mit noch größerer Präzision steuern.
    • Eigene Skalierung: Verwenden Sie diesen Regler, um den Wert des ausgewählten Keyframes im Mini-Kurven-Editor anzupassen. Dieser Parameter wird angezeigt, wenn „Eigene“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist.
    • Während Lebensdauer: Verwenden Sie diesen Regler, um die Position des ausgewählten Keyframes während der Lebensdauer des Partikels anzupassen. Dieser Parameter wird angezeigt, wenn „Eigene“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette enthält das Einblendmenü „Art der Zunahme“ und die Parameter „Skalierungsrate“, „Skalieren beim Entstehen“ und „Skalieren beim Verschwinden“.

Wirbeln während Lebensdauer

Mit diesem Verhalten können Sie die Partikel eines Systems während der Lebensdauer des jeweiligen Partikels wirbeln. Es verfügt über einen Hauptparameter und drei optionale Parameter. Ob letztere angezeigt werden, hängt davon ab, welche Option für den Parameter „Art der Zunahme“ ausgewählt wurde.

Parameter im Informationsfenster
  • Rate für Wirbeln: Ermöglicht Ihnen, Geschwindigkeit und Richtung für den Wirbeleffekt jedes Partikels zu definieren. Bei positiven Werten werden die Partikel im Zeitverlauf schneller und gegen den Uhrzeigersinn gewirbelt, während sie bei negativen Werten langsamer und im Uhrzeigersinn gewirbelt werden.
  • Wirbeln beim Entstehen: Bestimmt das Wirbeln der Partikel bei ihrer Entstehung.
  • Wirbeln beim Verschwinden: Bestimmt das Wirbeln der Partikel am Ende ihrer Lebensdauer.
  • Eigener Wirbel: Diese Parametergruppe wird angezeigt, wenn „Eigene“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist. Mithilfe dieses Mini-Kurven-Editors können Sie den Wirbeleffekt der Partikel in Ihrem Partikelsystem mit noch größerer Präzision steuern.
    • Eigener Wirbel: Mit diesem Steuerelement können Sie den Wert des ausgewählten Keyframes im Mini-Kurven-Editor anpassen. Dieser Parameter wird angezeigt, wenn „Eigene“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist.
    • Während Lebensdauer: Verwenden Sie diesen Regler, um die Position des ausgewählten Keyframes während der Lebensdauer des Partikels anzupassen. Dieser Parameter wird angezeigt, wenn „Eigene“ im Einblendmenü „Art der Zunahme“ ausgewählt ist.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette enthält das Einblendmenü „Art der Zunahme“ und die Parameter „Rate für Wirbeln“, „Wirbeln beim Entstehen“ und „Wirbeln beim Verschwinden“.