Vorlagen

Bei einer Final Cut-Vorlage handelt es sich um eine spezielle Art von Motion-Projekt: Nachdem die Vorlage in Motion gesichert wurde, wird sie in einer der Medienübersichten von Final Cut Pro X angezeigt. Hier kann sie wie jeder andere Effekt, Titel, Generator oder Übergang, der mit Final Cut Pro geliefert wird, auf ein Schnittprojekt angewendet werden.

Es gibt vier Arten von Final Cut-Vorlagen:

Veröffentlichen von Steuerelementen für Parameter von Motion in Final Cut Pro X

Wenn Sie eine Vorlage in Motion erstellen, können Sie bestimmte Parameter einschränken oder schützen, um zu verhindern, dass Final Cut Pro X-Benutzer wichtige Elemente im erzeugten Effekt verändern. Möglicherweise ist es für Sie sinnvoll, einen Cutter daran zu hindern, die Intensität eines Glüheffekts zu ändern, der auf einen Clip in Final Cut Pro angewendet werden soll. Gleichzeitig möchten Sie dem Cutter ggf. die Möglichkeit geben, die Farbe des Glüheffekts anzupassen. Diese Einschränkungen legen Sie fest, indem Sie auswählen, welche anpassbaren Steuerelemente für Parameter veröffentlicht werden sollen. Veröffentlichte Parameter werden im Final Cut Pro-Informationsfenster angezeigt und können dort bearbeitet und animiert werden.

Sie haben bei der Erstellung von Vorlagen in Motion die folgenden Optionen für deren Veröffentlichung:

  • Sie können keine Parameter veröffentlichen, sodass der Effekt zu einer nicht anpassbaren Voreinstellung wird, zu der im Final Cut Pro-Informationsfenster keine anpassbaren Steuerelemente verfügbar sind.

  • Sie können bestimmte Parameter veröffentlichen, sodass Benutzer im Final Cut Pro-Informationsfenster eingeschränkte Bearbeitungsmöglichkeiten haben.

  • Sie können Rig-Widgets veröffentlichen, die mehrere Parameter einigen wenigen Einblendmenüs, Schiebereglern oder Markierungsfeldern zuweisen. Rigs vereinfachen die Verwendung von Parametern, indem sie mehrere Parameter im Final Cut Pro-Informationsfenster zu einem einzigen Steuerelement kombinieren. Rigs können auch verwendet werden, um den anpassbaren Bereich eines Parameters in Final Cut Pro einzuschränken. Weitere Informationen zum Verwenden und Veröffentlichen von Rig-Steuerelementen finden Sie unter Verwenden von Rigs.

    Ein Beispiel mit schrittweisen Anleitungen zum Erstellen eines Final Cut-Effekts mit einem Rig finden Sie unter Vertiefendes Beispiel: Erstellen einer Vorlage für Spiegelreflexkamera-Effekte mithilfe von Rigging.

Weitere Informationen zum Veröffentlichen von Vorlagenparametern finden Sie unter Veröffentlichen von Parametern in Vorlagen.

Hinweis: Einige Parameter in Motion lassen sich nicht in Final Cut Pro veröffentlichen.

Funktionsweise von Vorlagen

Das Erstellen einer Vorlage beginnt in der Projektübersicht von Motion. Hier wählen Sie einen von vier Vorlagentypen aus (Final Cut-Effekt, Final Cut-Übergang, Final Cut-Titel oder Final Cut-Generator) und klicken dann auf „Öffnen“. Daraufhin wird ein neues Motion-Projekt geöffnet, das grafische Platzhalter enthält, d. h. Zielebenen, auf die Sie Verhalten, Filter und andere Effekte in Motion anwenden, die zusammen einen Effekt für Final Cut Pro X generieren. (Platzhalter, die im Canvas-Bereich als Abwärtspfeile dargestellt werden, ähneln Drop-Zones in standardmäßigen Motion-Projekten.) Sie können ein Bild oder einen Videoclip in eine Platzhalterebene bewegen, um eine Vorschau des erzeugten Effekts anzusehen. Diese Bilder werden im Final Cut Pro-Projekt allerdings nicht angezeigt. Das liegt daran, dass sich Effekt-, Übergangs- und Titelvorlagen auf Material im Final Cut Pro-Fenster „Timeline“ auswirken sollen und nicht auf Bilder und Material in Motion.

Obwohl Bilder in den Platzhalterebenen im erzeugten Final Cut Pro-Effekt nicht angezeigt werden, sind neue Ebenen, die Sie zu einer Vorlage hinzufügen (Formen, Pinselstriche, Bilder usw.) und deren angewendete Effekte (z. B. Beleuchtung, Kamerabewegungen, Filter) im Final Cut Pro-Projekt zu sehen. Diese Ebenen, die über dem Clip angeordnet werden, auf den der Effekt angewendet wird, lassen sich nicht vom Effekt trennen. Aus diesem Grund wird nicht empfohlen, Bildebenen zu Effekt-, Übergangs- und Titelvorlagen hinzuzufügen.

In Generatorvorlagen gelten dagegen keine Einschränkungen für Bilder. Da Generatorvorlagen Bildinhalte für Final Cut Pro bereitstellen (nicht nur Spezialeffekte), werden Bilder, Clips und angewendete Effekte in das Final Cut Pro-Projekt übernommen und nach Anwendung im Fenster „Viewer“ angezeigt.

Hinweis: Sie können zwar einen Videoclip in eine Platzhalterebene bewegen, um eine Vorschau davon anzusehen, doch die Dauer des Clips kann zu Konflikten mit dem für die Vorlage festgelegten Zeitverhalten führen. Aus diesem Grund ist es besser, Standbilder in Vorlagen zu verwenden, wenn Sie eine Vorschau eines Effekts ansehen müssen. Außerdem werden komplexe Motion-Ebeneneffekte wie Partikelemitter und Replikatoren für Vorlagen nicht empfohlen, da sie sich u. U. negativ auf die Leistung von Final Cut Pro auswirken.

Wenn Sie eine Vorlage in Motion sichern, wird der Effekt an die entsprechende Final Cut Pro-Medienübersicht exportiert (Effektübersicht, Titelübersicht, Übergangsübersicht oder Generatorübersicht). Wenn die Vorlage zur Timeline hinzugefügt oder auf einen Clip in der Timeline angewendet wird, werden im Final Cut Pro-Informationsfenster ein Aktivierungsfeld und veröffentlichte Steuerelemente für Parameter angezeigt.

In den folgenden Abschnitten werden die verschiedenen Vorlagentypen beschrieben.

Vorlage „Final Cut-Effekt“

Die Vorlage „Final Cut-Effekt“ enthält die Platzhalterebene “Effektquelle“. Bewegen Sie Filter und Verhalten auf die Platzhalterebene (die Grafik mit dem Abwärtspfeil im Canvas-Bereich), um eigene Effekte zu erstellen. Bewegen Sie ein Bild auf die Platzhalterebene, um eine Vorschau des Effekts anzusehen. Nach dem Sichern der Vorlage in Motion wird sie automatisch an die Effektübersicht von Final Cut Pro exportiert.

Figure. New Final Cut Effect project showing Layers list and Canvas.

Wenden Sie den Effekt in Final Cut Pro auf einen Clip im Fenster „Timeline“ an. (Bilder oder Clips in der Platzhalterebene von Motion werden im Symbol der Effektübersicht angezeigt, aber nicht auf den Clip im Final Cut Pro-Fenster „Timeline“ angewendet.) Die Dauer des Effekts richtet sich nach der Länge des Final Cut Pro-Clips, auf den der Effekt angewendet wird.

Mithilfe von Vorlagen-Markern können Sie das Zeitverhalten der verschiedenen Abschnitte einer Effektvorlage steuern. Weitere Informationen finden Sie unter Arbeiten mit Markern in Vorlagen.

Der Platzhalter „Effektquelle“ kann nicht aus einer Effektvorlage gelöscht werden. Ebensowenig können weitere dieser Platzhalter erstellt werden. Sie können zwar mehr Bildebenen zu einer Effektvorlage hinzufügen (und im angewendeten Effekt in Final Cut Pro anzeigen), dies wird aber nicht empfohlen. Diese Vorlage wurde zu einem einzigen Zweck erstellt: um einen eigenen visuellen Effekt auf einen Final Cut Pro-Clip anzuwenden.

Vorlage „Final Cut-Übergang“

Die Vorlage „Final Cut-Übergang“ enthält die zwei Platzhalterebenen “Übergang A“ und „Übergang B“. Filter und Verhalten, die zu Übergang A hinzugefügt werden, wirken sich auf den ersten Clip in einem Final Cut Pro-Übergang aus. Filter und Verhalten, die zu Übergang B hinzugefügt werden, wirken sich auf den zweiten Clip im Übergang aus. Bewegen Sie ein Bild auf jeden Platzhalter, um eine Vorschau des Übergangs anzusehen. Nach dem Sichern der Vorlage in Motion wird der neue Übergang automatisch an die Übergangsübersicht von Final Cut Pro exportiert.

Figure. New Final Cut Transition project showing Layers list and Canvas.

Wenden Sie den Übergang in Final Cut Pro auf einen Bearbeitungspunkt im Fenster „Timeline“ an. (Bilder oder Clips in der Platzhalterebene von Motion werden im Symbol der Übergangsübersicht angezeigt, aber nicht auf den Clip im Final Cut Pro-Fenster „Timeline“ angewendet.) Die Dauer des Übergangs richtet sich nach den Projekteinstellungen im Bereich „Bearbeiten“ der Final Cut Pro-Benutzereinstellungen. Wird der Übergang in Motion erstellt, können Sie festlegen, dass die Vorlage die Standarddauer für Übergänge in Final Cut Pro überschreiben soll. Für den Übergang sind auch anpassbare In- und Out-Punkte im Final Cut Pro-Projekt verfügbar.

Sie können Drop-Zones zu einer Übergangsvorlage hinzufügen, um ein Hintergrundelement im Übergang hinzuzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen eines Hintergrunds für einen Übergang.

Die Platzhalter „Übergang A“ und „Übergang B“ können nicht aus einer Übergangsvorlage gelöscht werden. Ebensowenig können weitere dieser Platzhalter erstellt werden. Sie können zwar mehr Bildebenen zu einer Übergangsvorlage hinzufügen (und im angewendeten Effekt in Final Cut Pro anzeigen), dies wird aber nicht empfohlen. Diese Vorlage wurde zu einem einzigen Zweck erstellt: um einen eigenen Übergang zum Bearbeitungspunkt zwischen zwei Final Cut Pro-Clips hinzuzufügen.

Vorlage „Final Cut-Titel“

Die Vorlage „Final Cut-Titel“ enthält eine Textebene (Text hier eingeben) und eine Platzhalterebene (Titelhintergrund). Passen Sie den Text wie erforderlich an. Animieren Sie den Text mithilfe von Verhalten oder Keyframes und fügen Sie falls benötigt Textebenen und Texteffekte hinzu. Filter und Verhalten, die auf den Platzhalter „Titelhintergrund“ angewendet werden, ändern den Clip, auf den der Titeleffekt in Final Cut Pro angewendet wird. Bewegen Sie ein Bild auf die Ebene „Titelhintergrund“, um eine Vorschau des Effekts anzusehen. (Das Vorschaubild wird in Final Cut Pro nicht angezeigt.) Soll der Clip in Final Cut Pro nicht geändert werden, löschen Sie den Platzhalter „Titelhintergrund“.

Figure. New Final Cut Title project showing Layers list and Canvas.

Nach dem Sichern der Vorlage in Motion wird der neue Titeleffekt automatisch an die Titelübersicht von Final Cut Pro exportiert. Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Titeleffekt in Final Cut Pro anzuwenden:

  • Bewegen Sie den Titeleffekt über einen Clip (oder Clips) im Fenster „Timeline“ zu dem gewünschten Bild. Wenn Sie die Maustaste loslassen, wird der Titel am Clip verankert und der Clip wird als Hintergrund verwendet. Der Titel kann mehrere Clips im Fenster „Timeline“ umfassen. Die Clips befinden sich im Platzhalter „Titelhintergrund“, d. h., darunterliegende Clips übernehmen die Transformationen, Filter usw., die auf den Platzhalter in Motion angewendet wurden.

  • Fügen Sie den Titeleffekt als Clip zur Haupt-Timeline hinzu. Enthält der Titeleffekt einen Platzhalter des Typs „Titelhintergrund“, wird der Platzhalter ignoriert und es kann kein Hintergrundclip festgelegt werden.

    Wird der Titeleffekt als Clip zur Haupt-Timeline in Final Cut Pro X hinzugefügt, können Sie mithilfe einer standardmäßigen Drop-Zone einen Ausgangsclip für den Hintergrund definieren. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen eines Hintergrunds für einen Titel.

Wenn der Titeleffekt zum Final Cut Pro-Fenster „Timeline“ hinzugefügt wird, entspricht die Dauer des Titeleffekts der der in Motion erstellten Vorlage. Für den Titeleffekt sind anpassbare In- und Out-Punkte im Final Cut Pro-Projekt verfügbar.

Wenn Sie eine Vorlage erstellen möchten, mit der Sie den Hintergrund auf eine der oben beschrieben Arten verwenden können, können Sie ein zu einem Rig hinzugefügtes Markierungsfeld veröffentlichen, über das die Drop-Zone in der Haupt-Timeline aktiviert oder deaktiviert wird. Alternativ können Sie zwei Versionen der Titelvorlage erstellen: eine Version mit einer standardmäßigen Drop-Zone als Hintergrund und eine mit dem standardmäßigen Platzhalter „Titelhintergrund“. Weitere Informationen zum Rigging finden Sie unter Verwenden von Rigs. Weitere Informationen zum Veröffentlichen finden Sie unter Veröffentlichen von Parametern in Vorlagen.

Vorlage „Final Cut-Generator“

Die Vorlage „Final Cut-Generator“ enthält keine Platzhalterebenen. Die Generatorvorlage ist praktisch identisch mit jedem anderen Motion-Projekt. Fügen Sie Bildebenen und Effekte hinzu, um ein Composite zu erstellen - wie in einem standardmäßigen Motion-Projekt.

Figure. New Final Cut Generator project showing Layers list and Canvas.

Nach dem Sichern der Vorlage in Motion wird der Generatoreffekt automatisch an die Generatorübersicht von Final Cut Pro exportiert. Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Generatoreffekt in Final Cut Pro anzuwenden:

  • Bewegen Sie den Generator über einen Clip (oder Clips) im Fenster „Timeline“ zu dem Bild und ordnen Sie ihn über dem Clip an. Der Generator kann mehrere Clips im Fenster „Timeline“ umfassen.

  • Fügen Sie den Generator als Clip zur Haupt-Timeline hinzu.

Wenn der Titeleffekt zum Final Cut Pro-Fenster „Timeline“ hinzugefügt wird, entspricht die Dauer des Generators der der in Motion erstellten Vorlage. Für den Generator sind anpassbare In- und Out-Punkte im Final Cut Pro-Projekt verfügbar.

Standardmäßige Drop-Zones können zu einer Vorlage des Typs „Final Cut-Generator“ hinzugefügt werden. Weitere Informationen zu Drop-Zones finden Sie unter Drop-Zones.

Hinweis: Ein standardmäßiges Motion-Projekt kann auch als Generator in Final Cut Pro veröffentlicht werden. Weitere Informationen finden Sie unter Veröffentlichen eines standardmäßigen Motion-Projekts als Final Cut Pro X-Vorlage.

Platzhalter und Drop-Zones im Vergleich

Platzhalter und Drop-Zones können in Vorlagen skaliert oder transformiert werden, um bestimmte Wirkungen und Bewegungen zu erzeugen. Sie können beispielsweise einen Bild-im-Bild-Effekt erzeugen, indem Sie eine Drop-Zone zu einer Vorlage hinzufügen, die Drop-Zone verkleinern und sie schließlich in einer Ecke des Canvas-Bereichs platzieren. Der Unterschied zwischen dem Platzhalter und der Drop-Zone besteht darin, wie beide in einem Final Cut Pro-Projekt verwendet werden: Wenn Sie eine Vorlage in einem Final Cut Pro-Projekt anwenden, füllt der Zielclip den Platzhalter, während die Drop-Zones leer bleiben, bis Sie Ausgangsmedien zuweisen (in Final Cut Pro).

Nachdem Sie Ausgangsmedien zu einer Drop-Zone hinzugefügt haben, können Sie die Medien innerhalb der Drop-Zone schwenken oder skalieren. Weitere Informationen zu standardmäßigen Drop-Zones finden Sie unter Drop-Zones.