Diese Parameter haben den größten Einfluss auf den gesamten von ES2 erzeugten Sound. Die globalen Parameter befinden sich links neben den Oszillatoren und oberhalb des Filter- und Output-Bereichs.
Ein polyphoner Synthesizer ist ein Instrument, auf dem wie auf einem Klavier oder einer Orgel mehrere Töne gleichzeitig gespielt werden können. Viele alte Analogsynthesizer sind monophon, d. h. es kann wie auf einem Blasinstrument nur ein Ton zur selben Zeit gespielt werden. Dies muss nicht von Nachteil sein, erlaubt es doch besondere Spielweisen, die man von polyphonen Instrumenten zuvor nicht kannte.
Wenn Sie die Betriebsart "Mono" wählen, werden die Hüllkurvengeneratoren bei abgesetztem Spielen (staccato) durch jedes Anschlagen einer neuen Note wieder ausgelöst. Spielen Sie hingegen legato (durch Anschlagen einer neuen Taste, während die alte gehalten wird), werden die Hüllkurven nur für die ersten legato gespielten Noten ausgelöst und folgen dann ihrem eingestellten Verlauf so lange, bis Sie die letzte legato gespielte Taste loslassen.
"Legato" ist ebenfalls monophon, allerdings mit einer Besonderheit: Die Hüllkurvengeneratoren werden nur dann mit jeder Note neu ausgelöst, wenn Sie abgesetzt (staccato) spielen, d. h. durch Loslassen der Taste vor dem Anschlagen einer neuen.
Hinweis: Das Verhalten im Modus "Mono" wird bei analogen Hardwaresynthesizern als Multi Trigger bezeichnet, das Verhalten im Modus "Legato" als Single Trigger.
Eine der großen Stärken polyphoner Analogsynthesizer ist der Unison-Modus, bei dem mehrere Stimmen übereinander geschichtet werden. Dabei wechselt der Synthesizer im Unison-Modus in den monophonen Modus und alle Stimmen spielen eine Note gleichzeitig, wenn eine einzelne Note angeschlagen wird. Da die Stimmen des analogen Synthesizers nie exakt gleich gestimmt sind, ergibt sich ein imposanter Chorus-Effekt mit einer erstaunlichen Klangdichte.
Aktivieren Sie wahlweise den Modus "Mono" oder "Legato" und schalten Sie die Taste "Unison" ein:
Die Intensität dieses Effekts hängt von der Anzahl der ausgewählten Stimmen im Parameterfeld "Voices" ab. Für einen fetteren Klang erhöhen Sie die Anzahl der Stimmen.
Die Intensität der Verstimmung (Stimmenabweichung) wird über "Analog" gesteuert (siehe Emulation verstimmter Analogsynthesizer-Oszillatoren im ES2).
Aktivieren Sie die Tasten "Poly" und "Unison".
Dabei wird jede Note gedoppelt, oder genauer genommen halbiert sich die Anzahl der Stimmen im Voices-Feld. Diese beiden Stimmen sind dann zu hören, wenn Sie die Note spielen. Die Betriebsart "Poly/Unison" erzeugt denselben Effekt wie die Einstellung "Mono/Unison" (Stimmen = 2) im ES2, allerdings können Sie nun polyphon spielen.
Der Glide-Parameter regelt die Portamento-Zeit. Dies ist die Zeit, die die Tonhöhe (genauer: die Frequenz) des Tons braucht, um von der bisherigen zur neuen Note zu gleiten.
"Glide" hängt vom gewählten Tastaturmodus ab. Siehe Auswählen des Tastaturmodus im ES2 (Poly/Mono/Legato).
Im Modus "Poly" oder "Mono" ist das Portamento ständig aktiv, sobald für "Glide" ein anderer Wert als "0" ausgewählt ist.
Wenn aber "Legato" ausgewählt ist, werden nur legato (gebunden) gespielte Noten (durch Halten der alten Taste und Anschlagen einer neuen) mit Portamento versehen. Ungebunden gespielte Noten erklingen ohne Portamento. Dieses Verhalten wird auch als Fingered Portamento bezeichnet.
Die Felder "Bend" definieren den Bereich für die Pitch-Bend-Modulation, die Sie üblicherweise über das Pitch-Bend-Rad an Ihrem Keyboard steuern.
Für das Aufwärts- und Abwärts-Bending stehen zwei separate Felder zur Verfügung. Wenn Sie das rechte Bend-Feld auf den Modus "Link" einstellen, ist der Bend-Bereich für beide Richtungen identisch: Wenn Sie ein Abwärts-Bending von vier Halbtönen einrichten, wird dieser Wert auch auf das Feld für das Aufwärts-Bending übertragen, wodurch sich ein kombinierter Bend-Bereich von acht Halbtönen (bzw. neun Halbtönen, wenn Sie die Original-Tonhöhe bzw. die Ausgangsposition "ohne Bending" dazu zählen) ergibt.