AutoFilter

AutoFilter ist ein vielseitiger Filter-Effekt mit zahlreichen einzigartigen Eigenschaften. Hiermit können Sie klassische analogtypische Synthesizereffekte erzielen oder kreative Sounddesigns erstellen.

Der Effekt analysiert die Pegel der Eingangssignale mithilfe eines Schwellenwert-Parameters. Jeder Signalpegel, der diesen Schwellenwert (Threshold) überschreitet, dient als Auslöser für eine synthesizertypische ADSR-Hüllkurve (Envelope) oder einen LFO (Low Frequency Oscillator). Diese Quellendaten werden zur dynamischen Modulation des Filter-Cutoff verwendet.

Mit dem AutoFilter können Sie zwischen verschiedenen Filtertypen und Flankensteilheiten wählen, die Intensität der Resonanz regeln, für aggressivere Klänge Verzerrung hinzufügen und das ursprüngliche, trockene Signal mit dem effektbearbeiteten Signal mischen.

Die Oberfläche von AutoFilter

Die Hauptbereiche des AutoFilter-Fensters sind die Abschnitte mit den Parametern für "Threshold", "Envelope", "LFO", "Filter", "Distortion" und "Output".

Figure. AutoFilter window.

AutoFilter-Parameter "Threshold"

Der Parameter "Threshold" analysiert den Pegel des Eingangssignals. Wenn der Eingangssignalpegel den eingestellten Schwellenpegel überschreitet, werden erneut die Hüllkurve und der LFO ausgelöst – dies gilt allerdings nur, wenn die Taste "Retrigger" aktiviert ist.

Figure. Threshold parameter.

Envelope- und LFO-Parameter können genutzt werden, um die Cutoff-Frequenz dynamisch zu modulieren.

AutoFilter-Parameter für "Envelope"

Die Hüllkurve (Envelope) dient zum Formen des Filter-Cutoff im Zeitverlauf. Wenn das Eingangssignal den eingestellten Schwellenpegel (Threshold) überschreitet, wird die Hüllkurve ausgelöst.

Figure. Envelope parameters.
  • Drehregler und Feld "Attack": Legen die Attack-Zeit für die Hüllkurve fest.
  • Drehregler und Feld "Decay": Legen die Decay-Zeit für die Hüllkurve fest.
  • Drehregler und Feld "Sustain": Legen die Sustain-Zeit für die Hüllkurve fest. Fällt das Eingangssignal vor der Sustain-Phase der Hüllkurve (Envelope) unter den Threshold-Pegel ab, wird die Release-Phase ausgelöst.
  • Drehregler und Feld "Release": Legen die Release-Zeit für die Hüllkurve fest (diese wird ausgelöst, sobald das Eingangssignal den Schwellenwert unterschreitet).
  • Drehregler und Feld "Dynamic": Bestimmen die Intensität der Modulation des Eingangssignals. Durch Variieren der Einstellung dieses Steuerelements können Sie den Spitzenwert des Hüllkurvenbereichs modulieren.
  • Schieberegler und Feld "Cutoff Mod.": Bestimmen die Auswirkung der Hüllkurve auf die Cutoff-Frequenz.

AutoFilter-Parameter für "LFO"

Der LFO wird als Modulationsquelle für den Filter-Cutoff verwendet.

Figure. LFO parameters.
  • Drehregler "Coarse Rate", Schieberegler und Feld "Fine Rate": Dienen zum Einstellen der Geschwindigkeit der LFO-Modulation. Bewegen Sie den Drehregler "Coarse Rate" zum Einstellen der LFO-Frequenz in Hertz. Bewegen Sie den Regler "Fine Rate" (der halbkreisförmige Regler über dem Drehregler "Coarse Rate") für die Feineinstellung der Frequenz.

    Hinweis: Die Beschriftungen des Drehreglers, Schiebereglers und Felds "Rate" verändern sich, wenn Sie "Beat Sync" aktivieren. Nur der Drehregler (und das Feld) "Rate" ist bzw. sind verfügbar.

  • Taste "Beat Sync": Synchronisiert den LFO mit dem Tempo des Host-Programms. Sie haben die Auswahl zwischen Taktwerten, Triolenwerten und mehr. Diese Werte richten sich nach der Einstellung des Drehreglers oder Felds "Rate".
  • Drehregler und Feld "Phase": Wechselt die Phasenbeziehung zwischen der LFO-Rate und dem Tempo des Host-Programms – wenn "Beat Sync" aktiviert ist. Dieser Parameter ist abgeblendet (grau), wenn die Option "Beat Sync" deaktiviert ist.
  • Drehregler und Feld "Decay/Delay": Bestimmen die Zeit, die der LFO benötigt, um von Null auf seinen Maximalwert zu gelangen.
  • Drehregler und Feld "Rate Mod.": Bestimmen unabhängig vom Pegel des Eingangssignals die Geschwindigkeit, mit der die LFO-Frequenz moduliert wird. Wenn der Pegel des Eingangssignals den mit "Threshold" gewählten Schwellenwert überschreitet, steigt normalerweise die Modulationsintensität des LFO von Null auf den Wert von "Rate-Mod.". Mit diesem Parameter können Sie dieses Verhalten außer Kraft setzen.
  • Drehregler und Feld "Stereo Phase": Bestimmen bei Stereo-Instanzen von AutoFilter die Phasenbeziehung der LFO-Modulationen zwischen den beiden Kanälen.
  • Schieberegler und Feld "Cutoff Mod.": Bestimmen die Auswirkung des LFO auf die Cutoff-Frequenz.
  • Taste "Retrigger": Startet die Wellenform jedes Mal bei 0, wenn der Schwellenwert überschritten wird und die Taste "Retrigger" aktiviert ist.
  • Tasten "Waveform": Klicken Sie auf eine der folgenden Tasten, um die Form der LFO-Wellenform einzustellen: Sägezahn abfallend, Sägezahn ansteigend, Dreieck, pulsierende Welle oder freie Form.
  • Schieberegler und Feld "Pulse Width": Formen die Kurve der ausgewählten Wellenform.

AutoFilter-Parameter für "Filter"

Die Filter-Parameter ermöglichen das präzise Gestalten der Klangfarbe.

Figure. Filter parameters.
  • Drehregler und Feld "Cutoff": Bestimmen die Cutoff-Frequenz des Filters. Höhere Frequenzen werden gedämpft, tiefere Frequenzen können in einem Lowpass-Filter passieren. Beim Highpass-Filter gilt es entsprechend umgekehrt. Wenn der "State Variable Filter" auf den Bandpass-Modus (BP) eingestellt ist, bestimmt der Filter-Cutoff die Scheitelfrequenz des Frequenzbands, die passieren darf.
  • Drehregler und Feld "Resonance": Hohe Werte für Filterresonanz führen zu einer zunehmenden Betonung des Frequenzbereichs um die Cutoff-Frequenz. Sehr hohe Resonance-Werte führen dazu, dass das Filter bei Erreichen der Cutoff-Frequenz zu oszillieren beginnt. Diese "Selbstoszillation" tritt ein, bevor der maximale Resonance-Wert erreicht ist.
  • Schieberegler und Feld "Fatness": Verstärken den Pegel niederfrequenten Materials. Wenn Sie "Fatness" auf den Maximalwert stellen, hat das Justieren von "Resonance" bei Frequenzen unterhalb der Cutoff-Frequenz keine Auswirkung. Dieser Parameter dient zum Kompensieren schwachen oder "brüchigen" Klangs, hervorgerufen durch hohe Resonance-Werte, im Lowpass-Filtermodus.
  • Tasten für "State Variable Filter": Schalten den Filtermodus zwischen Highpass (HP), Bandpass (BP) und Lowpass (LP) um.
  • Tasten für "4-Pole Lowpass Filter": Stellen die Flankensteilheit des Filters auf 6, 12, 18 oder 24 dB pro Oktave ein – wenn das Lowpass-Filter (LP) als "State Variable Filter" ausgewählt ist.

AutoFilter-Parameter "Distortion"

Die Distortion-Parameter können zum Verzerren (Overdrive) von Filter-Input oder Filter-Output verwendet werden. Die beiden Verzerrerstufen für Input und Output sind zwar identisch, ihre Position in der Signalkette – vor bzw. nach dem Filter – führt aber zu bemerkenswert unterschiedlichen klanglichen Ergebnissen.

Figure. Distorton parameters.
  • Drehregler und Feld "Input": Bestimmt die Intensität der vor der Filterung hinzugefügten Verzerrung.
  • Drehregler und Feld "Output": Bestimmen die Intensität der nach der Filterung hinzugefügten Verzerrung.

AutoFilter-Parameter für "Output"

Die Output-Parameter dienen zum Einstellen der "Wet-/Dry"-Balance (des Effektanteils) und des Gesamtpegels.

Figure. Output parameters.
  • Schieberegler und Feld "Dry Signal": Bestimmen den Anteil des "trockenen" Originalsignals, der zum gefilterten Signal hinzugefügt wird.
  • Schieberegler und Feld "Main Out": Stellen den Ausgangspegel des AutoFilter insgesamt ein. Damit können Sie hohe Pegel kompensieren, die durch das Hinzufügen von Verzerrung oder durch den Filterprozess selbst hinzugefügt wurden.