Noise Gate

Ein Noise Gate (Rauschgatter) dient normalerweise der Unterdrückung von Störgeräuschen bei niedrigen Audiosignalen. Sie können damit unter anderem Hintergrundgeräusche, Übersprechen anderer Signalquellen und leises Brummen entfernen.

Das Noise Gate lässt Signale über dem Schwellenwert ungehindert passieren, reduziert jedoch die Signale unterhalb des Schwellenwerts. Dies ermöglicht ein effizientes Entfernen der niedrigpegeligen Signalteile, während die gewünschten Teile des Audiomaterials passieren können.

Parameter von Noise Gate

Das Noise Gate besitzt die folgenden Parameter.

Figure. Noise Gate window.
  • Schieberegler und Feld "Threshold": Stellen den Schwellenwert ein. Der Pegel von Signalen, die unter den Schwellenwert fallen, wird reduziert.
  • Schieberegler und Feld "Reduction": Legen den Umfang der Signalreduzierung fest.
  • Drehregler und Feld "Attack": Legen die erforderliche Zeit zum vollständigen Öffnen des Gates nach Überschreitung des Schwellenwerts fest.
  • Drehregler und Feld "Hold": Legen die Zeit fest, die das Gate über die Unterschreitung des Schwellenwerts hinaus geöffnet bleibt.
  • Drehregler und Feld "Release": Legen die erforderliche Zeit bis zum Erreichen der maximalen Dämpfung nach Unterschreitung des Schwellenwerts fest.
  • Schieberegler und Feld "Hysteresis": Werden verwendet, um die Differenz (in Dezibel) zwischen den öffnenden und schließenden Schwellenwerten des Noise Gate festzulegen. Das verhindert ein rasches (und zu häufiges) Öffnen und Schließen des Noise Gate, wenn das Eingangssignal in die Nähe des Schwellenwerts gelangt.
  • Schieberegler und Feld "Lookahead": Legen fest, wie weit im Voraus das Noise Gate das Eingangssignal analysiert. So kann der Effekt schneller auf Pegelspitzen reagieren.
  • Taste "Monitor": Aktivieren Sie diese Taste, um das Side-Chain-Signal zu hören, einschließlich des Effekts der High-Cut- und Low-Cut-Filter.
  • Schieberegler und Feld "High Cut": Legen die obere Cutoff-Frequenz für das Side-Chain-Signal fest.
  • Schieberegler und Feld "Low Cut": Legen die untere Cutoff-Frequenz für das Side-Chain-Signal fest.

    Hinweis: Ist keine externe Side-Chain ausgewählt, dient das Eingangssignal als Side-Chain.

Verwenden von Noise Gate

Wenn der Reduction-Regler auf den kleinsten Wert gesetzt ist, sorgt dies in den meisten Fällen dafür, dass Sounds unterhalb des Schwellenwerts vollständig unterdrückt werden. Bei höheren Werten für "Reduction" werden niedrigpegelige Sounds zwar gedämpft, aber sie können trotzdem passieren. Mit der Reduction-Einstellung können Sie das Signal auch bis 20 dB verstärken, was für Ducking-Effekte sehr nützlich ist.

Die Drehregler für "Attack", "Hold" und "Release" verändern das dynamische Verhalten von Noise Gate. Wenn das Gate stets sehr schnell öffnen soll (bei perkussiven Signalen, z. B. Drums), muss der Attack-Drehregler auf einen niedrigen Wert gesetzt werden. Bei Sounds mit langsamer Attack-Phase, wie etwa Streicheruntermalung, setzen Sie "Attack" auf einen höheren Wert. Ähnliches gilt für ausklingende Sounds oder Sounds mit längerem Nachhall. Durch Aufdrehen des Release-Drehreglers wird ein natürliches Ausklingen des Signals ermöglicht.

Der Hold-Drehregler bestimmt die Zeit, die das Gate mindestens geöffnet bleiben soll. Mit dem Hold-Drehregler können Sie abrupte Pegeländerungen – das sog. Flattern (Chattering) – unterbinden, die durch rasches Öffnen oder Schließen des Noise Gate ausgelöst werden.

Eine weitere Möglichkeit, dieses "Flattern" zu unterbinden, ohne eine Mindestöffnungszeit definieren zu müssen, bietet der Hysteresis-Regler. Er wird verwendet, um den Bereich zwischen den öffnenden und schließenden Schwellenwerten des Noise Gates zu bestimmen. Dies ist sinnvoll, wenn der Signalpegel im Bereich des Schwellenwerts pendelt und dadurch das wiederholte Umschalten des Noise Gate auslöst, was den unerwünschten Flattereffekt produzieren würde. Der Hysteresis-Regler legt im Wesentlichen fest, dass sich das Noise Gate bei Erreichen des Schwellenwerts öffnet und so lange geöffnet bleibt, bis der Pegel unter einen anderen, niedrigeren Wert fällt. Solange der Unterschied zwischen diesen beiden Werten groß genug ist, um den schwankenden Pegel des Eingangssignals auszugleichen, erzeugt das Noise Gate kein Flattern. Der Hysteresis-Wert ist stets negativ. Im Allgemeinen ist –6 dB ein vernünftiger Wert.

In einigen Fällen liegen u. U. die Pegel des gewünschten Signals und der Rauschpegel so nahe beieinander, dass sich das Trennen der beiden Signale schwierig gestaltet. Wenn Sie z. B. ein Drum-Kit aufnehmen und das Snare-Signal mithilfe des Noise Gate isoliert werden soll, wird das Gate möglicherweise zunächst auch von der HiHat geöffnet. Um dies zu korrigieren, können Sie mit den Side-Chain-Steuerelementen das gewünschte Auslöser-Signal mithilfe von High-Cut- (Tiefpass) und Low-Cut-Filtern (Hochpass) isolieren.

Wichtig: Das Side-Chain-Signal dient in dieser Situation nur als Detektor bzw. Auslöser. Die Filter werden dazu verwendet, bestimmte Auslösersignale im Side-Chain-Quellsignal zu isolieren, haben aber keine Auswirkung auf das tatsächlich durch das Noise Gate geleitete Audiosignal.

Side-Chain-Filter verwenden
  1. Klicken Sie auf die Monitor-Taste, um zu hören, wie sich High-Cut- und Low-Cut-Filter auf das ankommende Auslösersignal auswirken.

  2. Bewegen Sie den High-Cut-Regler, um die obere Frequenz einzustellen. Auslösersignale, die über dieser Frequenz liegen, werden gefiltert.

  3. Bewegen Sie den Low-Cut-Regler, um die untere Frequenz einzustellen. Auslösersignale, die unter dieser Frequenz liegen, werden gefiltert.

Die Filter lassen nur sehr hohe (laute) Signalspitzen passieren. Im Beispiel mit dem Schlagzeug könnten Sie das höherfrequente Signal des HiHat mithilfe des High-Cut-Filters entfernen und das Snare-Signal passieren lassen. Wenn Sie das Side-Chain-Monitoring jetzt ausschalten, ist es einfacher, einen geeigneten Schwellenwert einzustellen.