Einstellen der Region-Parameter

Welche Parameter in der Region-Parameterbox im Bereich "Informationen" dargestellt werden, hängt von dem im Arrangierbereich ausgewählten Regionen-Typ ab. Es gibt Parameter, die:

Hinweis: Die MIDI-Region-Parameter gelten auch für Ordner und werden entsprechend global auf alle darin enthaltenen MIDI-Regionen übertragen.

Gemeinsame Parameter von Audio- und MIDI-Regionen

Die folgenden Parameter stehen gleichermaßen für Audio- und MIDI-Regionen zur Verfügung.

  • Quantisierung: Alle in der MIDI-Region enthaltenen Noten-Events werden zeitlich mit dem im Menü ausgewählten Quantisierungsraster abgeglichen. Detaillierte Informationen zu den Quantisierungsfunktionen in Logic Pro erhalten Sie unter Quantisieren von Audio und MIDI.
  • Q-Swing: Mit diesem Prozentwert verschieben Sie die Position jedes zweiten Rasterwerts des gerade gewählten Quantisierungsrasters nach hinten. Werte über 50 % verzögern diese Schläge, Werte unter 50 % ziehen diese vor. Die praxistauglichsten Einstellungen fallen zwischen 50 % und 75 %. In diesem Bereich entsteht ein Swing-Feeling, das sich vom starren binären Quantisierungs-Feeling präzise abgespielter Audio- oder MIDI-Regionen deutlich abhebt.
  • Loop: Die Wiedergabe aller Regiontypen wird fortlaufend wiederholt, wenn Sie das Markierungsfeld "Loop" aktivieren oder das Loop-Werkzeug verwenden. (Siehe Erzeugen von Region-Loops.)
  • Delay: Die Wiedergabe aller Regiontypen kann (über positive oder negative Werte) um Ticks oder eine Variable in einem musikalischen Format, z. B. 1/96, 1/16, 1/192 usw., verzögert oder vorgezogen werden (weitere Informationen hierzu finden Sie unter Verschieben der Wiedergabeposition von Regionen).
  • Erweiterte Quantisierung: Q-Stärke: Mit diesem Prozentwert bestimmen Sie, wie viel der Wegstrecke auf dem Weg zur nächsten Rasterposition die Noten verschoben werden. Es besteht also die Möglichkeit, die Noten nur ein bisschen in die richtige Richtung zu verschieben, aber einen Teil des ursprünglichen Ausdrucks beizubehalten. 100 % entspricht voller Quantisierung, 0 % der Original-Aufnahmeposition (keine Quantisierung).
  • Erweiterte Quantisierung: Q-Bereich: "Q-Bereich" ist eine sehr musikalische Quantisierungsstrategie, die einiges an musikalisch-spieltechnischer Tapferkeit abverlangt. Diese Strategie ist für Einspielungen geeignet, die schon den richtigen Groove haben, die aber nur an manchen Stellen zu sehr vorausgeeilt waren oder die an anderen Stellen "hängen". Dadurch bewahren Sie die originalen agogischen Feinheiten, versetzen aber das rhythmische Zentrum präzise in den Groove. Der Wert "0" bedeutet, dass jede Note quantisiert wird. Wenn Sie negative Werte eingeben, werden nur solche Noten auf die idealen Quantisierungsrasterwerte verschoben, die außerhalb dieses Wertebereichs eingespielt wurden. Noten innerhalb dieses Wertebereichs bleiben unquantisiert, also dort, wo sie sind. Dadurch bewegen Sie die am ungenauesten eingespielten Noten auf die idealen Quantisierungspositionen, bzw. je nach Einstellung des Werts für "Q-Stärke", nur ein Stück weit in die richtige Richtung.

MIDI Thru: Voreinstellungen für die MIDI-Region

Wenn keine Region ausgewählt ist, wird in der obersten Zeile in der Region-Parameterbox der Eintrag "MIDI Thru" eingeblendet. Jeder Live-MIDI-Eingang (im Stopp-Modus oder bei der Aufnahme und Wiedergabe) nutzt die hier gewählten Einstellungen. Wenn Sie eine neue MIDI-Region aufnehmen, werden die Einstellungen der MIDI-Thru-Parameterbox auf die Parameterbox der neuen MIDI-Region übertragen. Entsprechend kann die MIDI-Thru-Parameterbox als konfigurierbare Parameterbox-Vorgabe angesehen werden.

Die MIDI-Thru-Parameter können eingestellt werden, wenn keine Regionen ausgewählt sind. Klicken Sie in den Hintergrund im Arrangierfenster, um die aktuelle Auswahl aufzuheben.

Hinweis: Mit dem Tastaturkurzbefehl "Spur- und MIDI-Thru-Parameter anhand Region/Ordner setzen" können Sie die Parameter einer ausgewählten MIDI-Region auf die MIDI-Thru-Parameter übertragen. Dadurch wird auch die Spur der Region ausgewählt.

Gleichzeitiges Bearbeiten mehrerer Regionen

Wenn mehrere Regionen ausgewählt sind, wird die Anzahl der ausgewählten Regionen anstelle eines Regionnamens angezeigt. Wenn Sie einen Region-Parameter ändern, sind davon alle ausgewählten Region-Parameter betroffen. Wenn ein bestimmter Parameter in den einzelnen Regionen unterschiedlich eingestellt ist, wird ein Stern (*) im Parameterfeld eingeblendet. Sie können diesen Parameter für alle ausgewählten Regionen ändern, wobei der Werteversatz erhalten bleibt (relative Änderung). Wenn Sie alle ausgewählten Regionen auf denselben Wert einstellen möchten, halten Sie die Wahl- und Umschalttaste gedrückt, während Sie den Wert verändern (absolute Änderung).

Parameter der Audioregionen

Die Parameter von Audioregionen variieren abhängig von der gewählten Audioregion: Grundsätzlich wird zwischen Standard-Audioregionen und Apple Loops unterschieden.

Die Fade- und Pegel-Parameter stehen nur bei Standard-Audioregionen zur Verfügung.

  • Gain: Dieser Parameter ändert die Lautstärke einzelner Audioregionen um den gewählten Faktor.
  • Fade In / Beschleunigen: Mit diesem Menü können Sie zwischen den Parametern "Fade In" und " Beschleunigen" umschalten, mit denen Sie Fade-Werte für Lautstärke und Wiedergabe einstellen.
  • Kurve: Dieser Parameter bestimmt die Form der Fade-In-Kurve.
  • Fade / Verlangsamen: Mit diesem Menü können Sie zwischen den Parametern "Fade In" und " Verlangsamen" umschalten, mit denen Sie Fade-Werte für Lautstärke und Wiedergabe einstellen.
  • Kurve: Dieser Parameter bestimmt die Form der Fade-Out-Kurve.

Wenn Sie Apple Loops (grün oder blau) auf Audiospuren einfügen, werden die Parameter "Transposition" und "Tempo folgen" angezeigt.

  • Transposition: Dieser Parameter ändert die Tonhöhe der Apple Loops-Audioregion um den ausgewählten Betrag nach oben oder unten.
  • Tempo folgen: Dieser Parameter (in der Voreinstellung aktiviert) ermöglicht es, dass Apple Loops dem Projekttempo folgen.

Parameter der MIDI-Regionen

Wenn Sie eine MIDI-Region auswählen (auf einer Spur für ein Software-Instrument oder ein externes MIDI-Gerät), blendet die Region-Parameterbox die folgenden MIDI-Region-spezifischen Parameter ein.

Diese Parameter werden auch dann angezeigt, wenn Sie eine grüne Software-Instrument-Apple-Loops-Datei auf einer Spur anlegen, die auf einen Instrument-Kanal geroutet ist. (Das Apple-Loops-Instrument ist im Instrument-Slot des Channel-Strips geladen.)

  • Transposition: Alle in der MIDI-Region enthaltenen Noten-Events werden während bei der Wiedergabe um das gewählte Intervall nach oben oder unten transponiert. Sogar ganze Ordner können auf diese Weise bequem und schnell transponiert werden. Wenn mehrere einzelne MIDI-Regionen innerhalb des Ordners bereits transponiert wurden, bleibt das relative Intervall zwischen ihnen erhalten.

    Für eine Transposition in Oktavschritten klicken Sie auf die Pfeilsymbole rechts neben dem Parameter "Transposition". Daraufhin wird ein Einblendmenü geöffnet, in dem Sie die Oktavschritte direkt auswählen können.

    Sie können die Noten von Drum-Spuren u. a. gegen Tonhöhenänderungen schützen, indem Sie das Markierungsfeld "Ohne Transposition" in der Parameterbox des Instrument-Kanals aktivieren. Wenn diese Option ausgewählt ist, wird der Parameter "Transposition" in allen MIDI-Regionen ignoriert, die über den Channel-Strip des Instruments ausgegeben werden (inklusive grüne Apple Loops auf Spuren, die auf Instrument-Kanäle geroutet sind).

  • Velocity: Alle Noten in der entsprechenden MIDI-Region werden um den gewählten Versatz verändert. Positive Werte werden zu der ursprünglich aufgenommenen Velocity addiert, negative Werte werden davon abgezogen, wobei natürlich jederzeit die Möglichkeit besteht, dass der Wert dann außerhalb der durch den MIDI-Standard definierten Grenzwerte (0 – 127) liegt. Wenn Sie einen Velocity-Versatz wählen, der jenseits des maximal oder minimal zulässigen Werts für eine bestimmte Note liegt, wird die Note mit dem Grenzwert wiedergegeben. Bei z. B. einer Änderung um den Wert +20 wird eine Note mit einer Velocity von 120 mit 127 wiedergegeben.
  • Dynamik: Dieser Parameter verändert ebenfalls die Velocity-Werte von Noten. Anstatt allerdings einen festen Betrag zu addieren oder zu subtrahieren, werden die Unterschiede zwischen leisen und lauten Noten (die Dynamik) verstärkt oder abgeschwächt. In dieser Hinsicht ist diese Funktion mit einem Kompressor oder Expander vergleichbar. Bei Werten über 100 % wird die Dynamik expandiert, was dazu führt, dass der Unterschied zwischen "laut" und "leise" zunimmt, während Werte unter 100 % die Dynamik komprimieren, wodurch der Unterschied zwischen "laut" und "leise" abgemildert wird.

    In der Einstellung "Fester Wert" werden alle Noten mit einem festen Velocity-Wert von 64 übertragen. In Verbindung mit dem Parameter "Velocity" (siehe oben) können Sie nun jeden beliebigen festen Wert einstellen.

  • Gate-Zeit: Der Begriff Gate-Zeit leitet sich von der Technologie ab, die in alten Analogsynthesizern zum Einsatz kommt, und bezieht sich auf die Zeit, die zwischen dem Drücken und Loslassen einer Taste vergeht. Dieser Parameter beeinflusst die absolute Notendauer oder -länge. Verwechseln Sie das nicht mit dem musikalischen Notenwert, der normalerweise den Zeitabschnitt bis zur nächsten Note definiert. In der Praxis können Sie damit die Noten in der Region mehr nach Staccato oder Legato klingen lassen. Der Parameterbereich bezieht sich auf die ursprüngliche Notenlänge. Die Einstellung "Fester Wert" sorgt für ein extremes Staccato. Werte unter 100 % verkürzen die Notenlängen, Werte über 100 % verlängern die Noten. Die Einstellung "Legato" sorgt für eine vollständig gebundene Spielweise aller Noten unabhängig von ihrer ursprünglichen Länge, sodass alle Pausen zwischen den Noten in der Region eliminiert werden. Wenn Sie diesen Parameter bei einem Ordner anwenden, sind davon alle Noten der MIDI-Regionen in diesem Ordner betroffen.
  • Länge beschneiden: Sinn dieser Funktion ist es, dass Sie die Länge der letzten Noten in einer Region direkt im Arrangierbereich verändern können, indem Sie die Länge der MIDI-Region anpassen. Wenn die Funktion aktiviert ist, klingen Noten weiter, wenn das Regionende abrupt abgeschnitten wird. Ist sie nicht aktiviert, werden Noten unabhängig davon, wo die Region endet, bis zu ihrem normalen Endpunkt abgespielt.
  • Notation: Sinn dieser Funktion ist es hauptsächlich, die Notendarstellung von bestimmten Regionen zu vermeiden, die ausschließlich MIDI-Events enthalten, welche gar nicht in der Notendarstellung angezeigt werden, wie Controller- oder SysEx-Daten. Wenn die Funktion nicht aktiviert ist, wird die MIDI-Region nicht im Notations-Editor dargestellt.
  • Erweiterte Quantisierung: Q-Flam: Noten mit der gleichen Zeitposition (Akkorde) werden mithilfe dieses Parameters zeitlich gespreizt. Positive Werte bewirken ein Aufwärts-Arpeggio, negative eine fallende Linie. Die Position der ersten erklingenden Note – sei es die höchste oder tiefste, vorausgesetzt alle Noten haben dieselbe ursprüngliche Zeitposition – wird nicht verändert.
  • Erweiterte Quantisierung: Q-Velocity: Mit diesem Parameter regeln Sie prozentual, wie weit die Anschlagsdynamik (Velocity) einer Vorlage-Region auf die quantisierte Region übertragen werden soll. Bei 0 % behalten die Noten ihren Anschlagsdynamikwert. Bei 100 % wird die Anschlagsdynamik der Vorlage übernommen. Negative Werte ändern die Dynamik dahingehend, dass die Unterschiede zur Vorlage noch stärker herausgestellt werden.
  • Erweiterte Quantisierung: Q-Länge: Mit diesem ebenfalls prozentualen Wert bestimmen Sie, inwieweit die Dauern quantisierter Noten von der Dauer der jeweiligen Noten der Vorlage-Region übernommen werden. Bei 0 % passiert gar nichts, wohingegen bei 100 % die Notendauern von der Vorlage-Region genau übernommen werden. Negative Werte überhöhen die Abweichungen der Notendauern von der Vorlage.

Fixieren der MIDI-Region-Parameter

Mit dem Befehl "MIDI" > "Region-Parameter" > "Region-Parameter normalisieren" können Sie die Parametereinstellungen für alle ausgewählten MIDI-Regionen und Ordner normalisieren.

Das bedeutet, dass alle Einstellungen tatsächlich als Daten geschrieben und die Wiedergabe-Parameter auf ihre normalen Werte zurückgesetzt werden. Akustisch ändert sich dadurch nichts. Der Loop-Parameter und die erweiterten MIDI-Region-Parameter sind davon nicht betroffen. Mit diesem Befehl bestimmen Sie quasi, dass "diese MIDI-Region-/Instrument-Parameterwerte dauerhaft festgeschrieben werden". In den meisten Fällen sollten Sie das besser nicht tun, da die Flexibilität durch das Festschreiben der Daten stark eingeschränkt wird. Nur dann können Sie Ihre Meinung über die Bearbeitung der MIDI-Regionen jederzeit wieder ändern.

Normalisieren und MIDI-Kanäle

Wie die Funktion "Zusammenführen" und das Klebetuben-Werkzeug arbeitet die Funktion "Normalisieren" in der Beziehung intelligent, wie sie die gespeicherten MIDI-Kanalnummern verwaltet. Wenn alle gespeicherten Events dieselbe MIDI-Kanalnummer haben, wird der Kanal auf die Nummer des Instruments eingestellt, das der aktuellen Spur zugewiesen ist. Wenn sich die Events auf unterschiedlichen Kanälen befinden, fragt Logic Pro nach, ob Sie die Event-Kanäle konvertieren möchten oder nicht.

Die folgenden Optionen für das Normalisieren stehen auch im Menü "MIDI" > "Region-Parameter" zur Verfügung:

  • Normalisieren ohne Kanal: Die gespeicherte Kanalnummer wird nicht verändert.
  • Normalisieren ohne Kanal und Delay: Die gespeicherte Kanalnummer und der Delay-Parameter werden nicht verändert.

Wenn das Wiedergabe-Instrument auf die Kanal-Einstellung "Alle" eingestellt ist oder es sich um einen völlig anderen Environment-Objekt-Typ (z. B. einen Kanal-Splitter für "A-Playback") handelt, wird die gespeicherte MIDI-Kanalnummer auch durch die "normale" Normalisierung nicht verändert.

Hinweis: Wenn Sie MIDI-Regionen bearbeiten, die in einem polyphonen Noten-Editor-Stil notiert sind, sollten Sie die Funktion "Normalisieren ohne Kanal" verwenden, da der Event-Kanal dazu dient, die Noten den einzelnen polyphonen Stimmen im Notations-Editor zuzuweisen.