Deinterlacing

Mit der Funktion „Bildsteuerungen“ in Compressor kann ein Deinterlacing von Videomedien durchgeführt werden.

Die Videomodi „NTSC“ und „PAL“ arbeiten mit dem Zeilensprungverfahren (Interlacing). Dies bedeutet, dass jedes Videobild aus zwei Halbbildern (mit einem Abstand von 1/60 Sekunde) besteht, wobei in einem Halbbild die ungeraden Bildzeilen und im anderen die geraden Zeilen enthalten sind. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Halbbildern lassen den Eindruck von Bewegung entstehen. Das menschliche Auge kombiniert diese beiden Bilder zu einem Bild mit einer fließenden, realistischen Bewegung und einer Bildrate von 30 fps in SDTV (Standard Definition Television). Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten bei der Halbbildaktualisierung (1/60 Sekunde) ist der Zeilensprung nicht sichtbar.

Da durch das Zeilensprungverfahren (Interlacing) zwei Halbbilder für jedes Bild erstellt werden, sind in Bereichen mit schnellen Bewegungen gezackte Linien erkennbar (Kamm- oder Lattenzauneffekt). Sie können Ihr Ausgangsmaterial Bild für Bild betrachten und dabei prüfen, ob an den Rändern von bewegten Objekten Zacken erkennbar sind. Sollte dies der Fall sein, müssten Sie das Ausgangsmaterial mithilfe von Deinterlacing in ein vollbildbasiertes Format konvertieren.

Figure. Illustration showing interlacing "comb" effect.

Wenn Sie Ihre Ausgangsmediendatei in ein Format konvertieren müssen, das auf Vollbildern basiert, müssen Sie die Kammeffekte entfernen, die durch das Zeilensprungverfahren entstehen. Wenn Sie ein Video mit Zeilensprungverfahren auf einem Computerbildschirm wiedergeben, wirken Teile Ihres Videos, in denen sehr schnelle Bewegungen vorkommen, möglicherweise unscharf. Deshalb ist das Deinterlacing besonders wichtig, wenn QuickTime-Filme für die Wiedergabe auf einem Desktop-System oder über das Internet konzipiert sind. Sie können das obere Halbbild (ungerade Zeilen) oder untere Halbbild (gerade Zeilen) aus einer Videodatei mit Zeilensprungverfahren entfernen. Allerdings kann dies dazu führen, dass Bewegungen im Clip eventuell weniger homogen wirken. Mit diesem Filter können Sie auch Flimmereffekte beseitigen, die in Standbildern mit dünnen vertikalen Linien durch das Zeilensprungverfahren entstehen (z. B. Titelseiten mit klein geschriebenem Text). Zum Erstellen eines Vollbilds werden die übrigen Halbbilder interpoliert. Auf diese Weise entsteht ein insgesamt homogeneres Bild.