Verhalten der Kategorie „Retiming“

Verhalten der Kategorie „Retiming“ werden auf Bildsequenzen, QuickTime-Filme und Klonebenen angewendet, um deren Zeitverhalten zu ändern. Zu Retiming-Effekten zählen u. a. das Erstellen von gehaltenen Bildern, das Ändern der Wiedergabegeschwindigkeit, das Umkehren eines Clips und das Erzeugen von Stotter- oder Stroboskopeffekten.

Wichtig: Verhalten der Kategorie „Retiming“ können nur auf QuickTime-Filme, Bildsequenzen oder Klonebenen angewendet werden. Anders ausgedrückt, ein Verhalten der Kategorie „Retiming“ kann nicht direkt auf einen Partikelemitter, aber auf ein Vorkommen des Partikelemitters angewendet werden. Weitere Informationen zum Klonen von Ebenen finden Sie unter Erstellen von Klonebenen.

Verhalten der Kategorie „Retiming“ und Steuerelemente für das Zeitverhalten des Bereichs „Informationen“ im Vergleich

Wenn ein Clip ausgewählt wird, wird im Bereich „Informationen“ > „Eigenschaften“ eine Gruppe der Parameter „Zeitverhalten“ angezeigt. Mit diesen Steuerelementen können Sie in bestimmtem Umfang dieselben Effekte erzeugen wie mit den Verhalten der Kategorie „Retiming“, etwa einen Clip beschleunigen oder verlangsamen, als Endlosschleife wiedergeben oder umkehren. Der Unterschied besteht darin, dass sich die Steuerelemente für das Zeitverhalten auf den gesamten Clip auswirken. Die Verhalten der Kategorie „Retiming“ bieten den Vorteil, dass Sie festlegen können, welcher Teil des Clips vom Verhalten beeinflusst wird. Dabei werden jegliche Änderungen des Zeitverhaltens, die über die Steuerelemente „Zeitverhalten“ im Bereich „Informationen“ an einem Clip vorgenommen werden, vom Verhalten der Kategorie „Retiming“ berücksichtigt. Haben Sie z. B. die Geschwindigkeit des Clips in den Parametern „Zeitverhalten“ auf 50 % herabgesetzt, verwendet ein Verhalten der Kategorie „Retiming“ den Clip in halber Geschwindigkeit als Ausgangsbasis. Weitere Informationen über die Steuerelemente für das Zeitverhalten finden Sie unter Retiming.

Die Verhalten der Kategorie „Retiming“ werden in den folgenden Abschnitten beschrieben:

Flash-Bild

Mit diesem Verhalten wird ein (an das aktuelle Bild angrenzender) benutzerdefinierter Bereich zufälliger Bilder in die Wiedergabe eines Clips eingefügt.

Parameter im Informationsfenster
  • Zufällige Bilder: Mit diesem Schieberegler legen Sie die Wahrscheinlichkeit fest, dass ein Bild während der Dauer des Verhaltens durch ein zufällig ausgewähltes Bild ersetzt wird. Beim Wert „0“ werden keine zufälligen Bilder eingefügt. Beim Wert „100“ gilt jedes Bild als zufällig. Der Standardwert ist „10 %“.
  • Bildbereich: Mit diesem Schieberegler definieren Sie den Bereich, aus dem die zufälligen Bilder ausgewählt werden, ausgehend vom aktuellen Bild. Der Standardwert ist „10 Bilder“.
  • Dauer: Mit diesem Schieberegler bestimmen Sie die Dauer der Sequenz zufälliger Bilder. Beim Standardwert „1“ wird jeweils 1 zufälliges Bild eingefügt. Wenn Sie den Regler „Dauer“ beispielsweise auf „30“ einstellen, werden Sequenzen mit 30 Bildern (ausgewählt aus der Einstellung „Bildbereich“) per Zufallsprinzip eingefügt. Der Wert des Parameters „Dauer“ hat dabei Vorrang vor dem Parameter „Bildbereich“ (damit ein neues zufälliges Bild die Sequenz nicht unterbricht).
  • Zufällige Streuung: Über diese Taste können Sie einen neuen Wert für die zufällige Streuung auswählen. Diese Zahl wird zur zufälligen Erzeugung neuer Werte auf der Basis der anderen Parameter dieses Verhaltens verwendet.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette enthält die Parameter „Zufällige Bilder“, „Bildbereich“, „Dauer“ und „Zufällige Streuung“.

Bild halten

Das Verhalten „Bild halten“ sorgt dafür, dass ein Bild während der Dauer des Verhaltens an seinem In-Punkt verharrt. Nach dem Out-Punkt des Verhaltens wird der Clip wieder normal abgespielt. Wenn das Verhalten „Bild halten“ z. B. bei Bild 60 beginnt und bei Bild 300 endet, wird der Clip bis zu Bild 59 normal abgespielt. Danach verharrt die Wiedergabe für die Länge von 240 Bildern bei Bild 60, anschließend wird die Wiedergabe mit Bild 61 des Clips bei Bild 301 normal fortgesetzt.

Das Verhalten „Bild halten“ wird auf das aktuelle Bild angewendet und nicht auf den Beginn des Objekts.

Parameter im Informationsfenster
  • Versatz: Mit diesem Schieberegler können Sie den Versatz für das gehaltene Bild festlegen. Beim Standardwert „0“ wird das Bild am Anfang des Verhaltens gehalten. Beim Wert „60“ ist das Bild am Anfang des Verhaltens (das gehaltene Bild) Bild 60 plus das Anfangsbild. Dieser Parameter wird in Bildern gemessen.

    Tipp: Wenn das Verhalten „Bild halten“ auf verschachteltes Material angewendet wird, flimmert die Anzeige möglicherweise. Sie können dies vermeiden, indem Sie die geeignete Option aus dem Einblendmenü „Halbbilddominanz“ im Bereich „Informationen“ auswählen. Wählen Sie zum Ändern der Halbbilddominanz das Material in der Liste „Medien“ aus, öffnen Sie den Bereich „Informationen“ > „Medien“ und wählen Sie eine Option aus dem Einblendmenü „Halbbilddominanz“ aus.

Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette umfasst den Parameter „Versatz“.

Loop

Mit diesem Verhalten wird ein Segment des Clips während der Dauer des Verhaltens als Endlosschleife (Loop) wiedergegeben. Das Anfangsbild der Endlosschleife ergibt sich aus dem ersten Bild des Verhaltens. Wenn das Verhalten „Loop“ beispielsweise auf den Anfang eines Clips angewendet wird und der Parameter „Dauer der Endlosschleife“ auf „30“ eingestellt ist, werden die ersten 30 Bilder des Clips bis zum Ende des Verhaltens als Endlosschleife wiederholt. Am Ende des Verhaltens wird die standardmäßige Wiedergabe vom letzten Bild der Endlosschleife aus fortgesetzt.

Parameter im Informationsfenster
  • Dauer der Endlosschleife: Mit diesem Schieberegler bestimmen Sie die Dauer der zu wiederholenden Bilder. Der Standardwert beträgt 30 Bilder.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette umfasst den Parameter „Dauer der Endlosschleife“.

Vor und Zurück

Mit diesem Verhalten wird ein Segment des Clips während der Dauer des Verhaltens vorwärts und rückwärts abgespielt. Das Anfangsbild der Vor- und Zurückbewegung ergibt sich aus dem ersten Bild des Verhaltens. Wenn das Verhalten beispielsweise auf den Anfang eines Clips angewendet wird und der Parameter „Dauer“ auf „30“ eingestellt wird, werden die ersten 30 Bilder des Clips zuerst vorwärts abgespielt, danach rückwärts und wieder vorwärts usw., bis das Ende des Verhaltens erreicht ist. Am Ende des Verhaltens wird die standardmäßige Wiedergabe fortgesetzt.

Parameter im Informationsfenster
  • Dauer: Mit diesem Schieberegler legen Sie die Dauer der vorwärts und rückwärts abzuspielenden Bilder fest. Der Standardwert beträgt 30 Bilder.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette umfasst den Parameter „Dauer der Endlosschleife“.

Erneut wiedergeben

Mit dem Verhalten „Erneut wiedergeben“ wird die Abspielposition am Anfang des Verhaltens auf ein bestimmtes Bild zurückgesetzt und der Clip ab diesem Bild normal wiedergegeben. Nach dem Ende des Verhaltens wird der Clip weiter ganz normal abgespielt. Mit diesem Verhalten können Sie die Wiedergabe eines Clips an unterschiedlichen Stellen starten, ohne dass mehrere Kopien des Filmobjekts erforderlich sind.

Parameter im Informationsfenster
  • Startzeit: Ein Schieberegler, der das Startbild für die Wiedergabe festlegt. Der Standardwert ist Bild 1.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette umfasst die Parameter „Beginnen bei“ und „Startzeit“.

Rückwärts

Mit diesem Verhalten wird der Clip oder die Bildsequenz rückwärts abgespielt.

Parameter im Informationsfenster

Für dieses Verhalten gibt es keine Parameter.

Steuerelemente in der Schwebepalette

Für dieses Verhalten gibt es keine Parameter.

Loop umkehren

Mit diesem Verhalten wird ein Segment des Clips während der Dauer des Verhaltens rückwärts wiedergegeben. Wenn das Verhalten „Dauer der Endlosschleife“ auf „30“ eingestellt ist und das Verhalten bei Bild 1 beginnt, werden zuerst die Bilder 1 - 30, danach die Bilder 31 - 60, danach die Bilder 61 - 90 usw. rückwärts abgespielt

Tipp: Mit dem Wert „2“ für den Parameter „Dauer der Endlosschleife“ erzielen Sie einen wirkungsvollen Stottereffekt.

Parameter im Informationsfenster
  • Dauer der Endlosschleife: Mit diesem Schieberegler legen Sie fest, wie viele der als Endlosschleife wiedergegebenen Bilder rückwärts wiedergegeben werden sollen. Der Standardwert beträgt 30 Bilder.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette umfasst den Parameter „Dauer der Endlosschleife“.

Scrubbing

Wie mit dem gleichnamigen Filter wird auch mit dem Verhalten „Scrubbing“ eine virtuelle Abspielposition durch einen Clip bewegt. Dadurch erhalten Sie die Möglichkeit, das Zeitverhalten des Clips zu ändern, ohne ihn in der Timeline zu bewegen. Außerdem können Sie mit dem Verhalten „Scrubbing“ den Parameter „Versatz“ animieren und interessante Ergebnisse erzielen, indem Sie Keyframes oder Verhalten der Kategorie „Parameter“ verwenden. Wenden Sie versuchsweise einmal das Verhalten „Oszillieren“ auf den Parameter „Bildversatz“ an, wenn der Parameter „Versatz von“ auf den Wert „Aktuellem Bild“ eingestellt ist.

Hinweis: Sie können Verhalten der Kategorie „Parameter“ auch auf den Parameter „Retime-Wert“ in den Steuerelementen „Zeitverhalten“ für das Clipobjekt anwenden. Die Steuerelemente „Zeitverhalten“ befinden sich im Bereich „Informationen“ > „Eigenschaften“. Damit der Parameter „Retime-Wert“ zur Verfügung steht, muss der Parameter „Geschwindigkeitsanpassung“ auf „Variable Geschwindigkeit“ eingestellt sein.

Wichtig: Das Verhalten „Scrubbing“ wirkt sich nicht auf das Audiomaterial des Clips aus.

Parameter im Informationsfenster
  • Bildversatz: Dieser Parameter bestimmt den Versatz der virtuellen Abspielposition.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette umfasst die Parameter „Bildversatz“ und „Versatz von“.

Geschwindigkeit festlegen

Mit diesem Verhalten können Sie die Geschwindigkeit (Wiedergabegeschwindigkeit) eines Clips ändern. Die im Verhalten angegebene Geschwindigkeit beginnt am In-Punkt des Verhaltens und wird für die Dauer des Verhaltens beibehalten. Nach dem Out-Punkt des Verhaltens wird der Clip mit seiner Standardgeschwindigkeit weiter abgespielt. Wenn das Verhalten „Geschwindigkeit festlegen“ beispielsweise bei Bild 60 beginnt und bei Bild 300 endet, wird der Clip bis zum Bild 59 in normaler Geschwindigkeit wiedergegeben. Die Wiedergabe der Bilder 60 bis 300 erfolgt dann in der vom Verhalten vorgegebenen Geschwindigkeit und ab Bild 301 wird der Clip wieder in der normalen Geschwindigkeit wiedergegeben. Sie können auf die Geschwindigkeitsänderung die Effekt „Beschleunigen“ und „Verlangsamen“ anwenden.

Parameter im Informationsfenster
  • Geschwindigkeit: Mit diesem Schieberegler können Sie die Geschwindigkeit des Clips prozentual festlegen. Der Standardwert „100 %“ entspricht der Normalgeschwindigkeit des Clips. Beim Wert „50 %“ für den Parameter „Geschwindigkeit“ wird der Clip mit halber Normalgeschwindigkeit wiedergegeben.

    Hinweis: Der Parameter „Geschwindigkeit“ kann mit Keyframes versehen werden, um die Wiedergabegeschwindigkeit variabel zu ändern.

  • Dauer für Beschleunigung: Mit diesem Schieberegler legen Sie die Anzahl der Bilder fest, während deren Wiedergabedauer die Beschleunigung auf die geänderte Geschwindigkeit erfolgt (vom Anfang des Verhaltens). Der Standardwert beträgt 20 Bilder.
  • Kurve für Beschleunigung: Mit diesem Schieberegler wird die Krümmung der Rampe bei der Annäherung an die geänderte Geschwindigkeit definiert. Beim Wert „0“ erfolgt ein abrupter Übergang zur neuen Geschwindigkeit. Beim Wert „100“ erhalten Sie den homogensten Übergang zur neuen Geschwindigkeit. Der Standardwert ist „50 %“.
  • Zeit für Verlangsamung: Mit diesem Schieberegler legen Sie die Anzahl der Bilder fest, während deren Wiedergabedauer die Verlangsamung auf die geänderte Geschwindigkeit erfolgt (zum Ende des Verhaltens). Der Standardwert beträgt 20 Bilder.
  • Kurve für Verlangsamung: Mit diesem Schieberegler wird die Krümmung der Rampe beim Verlassen der geänderten Geschwindigkeit definiert. Beim Wert „0“ erfolgt ein abrupter Übergang von der neuen Geschwindigkeit zurück zur Normalgeschwindigkeit. Beim Wert „100“ erhalten Sie den homogensten Übergang zurück zur Normalgeschwindigkeit. Der Standardwert ist „50 %“.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette umfasst die Parameter „Geschwindigkeit“, „Dauer für Beschleunigung“, „Kurve für Beschleunigung“, „Zeit für Verlangsamung“ und „Kurve für Verlangsamung“.

Stroboskop

Das Verhalten „Stroboskop“ simuliert die Verwendung einer Stroboskoplampe oder eines Videos mit niedrigerer Bildrate, indem bei der Wiedergabe des Clips eine vom Parameter „Stroboskopdauer“ definierte Bildanzahl gehalten wird. Wenn der Parameter „Stroboskopdauer“ zum Beispiel auf „10“ eingestellt ist, werden die Bilder 1, 11, 21 usw. jeweils für die Dauer von 10 Bildern gehalten. Die Bilder dazwischen (2 bis 10, 12 bis 20, 22 bis 30 usw.) werden nicht angezeigt.

Parameter im Informationsfenster
  • Stroboskopdauer: Mit diesem Schieberegler bestimmen Sie die Anzahl der zu haltenden Bilder. Beim Wert „1“ wird der Clip mit normaler Geschwindigkeit abgespielt. Der Standardwert beträgt 5 Bilder.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette umfasst den Parameter „Stroboskopdauer“.

Unterbrochen

Mit diesem Verhalten werden nach dem Zufallsprinzip gehaltene Bilder mit zufälliger Dauer in die Wiedergabe eines Clips eingefügt. Der Effekt ähnelt der Verwendung eines Bands, das bei der Wiedergabe auf einem Videorecorder hängen bleibt.

Parameter im Informationsfenster
  • Stärke der Unterbrechung: Mit diesem Schieberegler legen Sie die Wahrscheinlichkeit fest, mit der ein gehaltenes Bild am jeweiligen Bild generiert wird. Beim Wert „0 %“ werden keine gehaltenen Bilder erzeugt. Beim Wert „100 %“ gilt jedes Bild als gehalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Bilder (während der Dauer des Verhaltens) durch ein gehaltenes Bild ersetzt werden, wird durch einen Wert zwischen 0 und 100 angegeben. Der Standardwert ist „10 %“.
  • Bereich für Dauer: Dieser Schieberegler bestimmt die maximale Dauer gehaltener Bilder. Beim Wert „1“ werden gehaltene Bilder mit der Dauer von einem Bild eingefügt. Die Häufigkeit wird dabei durch den Parameter „Stärke der Unterbrechung“ festgelegt. Durch eine Erhöhung des Werts für den Parameter „Bereich für Dauer“ wird die Dauer der gehaltenen Bilder erhöht. Der Wert 30 erzeugt beispielsweise nach dem Zufallsprinzip gehaltene Bilder mit mindestes 1 und maximal 30 Bildern. Der Standardwert beträgt 3 Bilder.
  • Zufällige Streuung: Über diese Taste können Sie einen neuen Wert für die zufällige Streuung auswählen. Diese Zahl wird zur zufälligen Erzeugung neuer Werte auf der Basis der anderen Parameter dieses Verhaltens verwendet.
Steuerelemente in der Schwebepalette

Die Schwebepalette enthält die Parameter „Stärke der Unterbrechung“, „Bereich für Dauer“ und „Zufällige Streuung“.