PlatinumVerb

Mit PlatinumVerb können Sie sowohl die frühen Reflexionen als auch den diffusen Nachhall einzeln bearbeiten. Damit wird die exakte Simulation echter Räume besonders einfach. Der zweibandige Reverb-Bereich teilt das eingehende Signal in zwei Bänder, wobei jedes einzeln verarbeitet wird und separat geschnitten werden kann.

Figure. PlatinumVerb window, showing various parameter areas.

Die Oberfläche gliedert sich in vier Teilbereiche:

PlatinumVerb Early Reflections-Parameter

PlatinumVerb umfasst die folgenden Early Reflections-Parameter:

Figure. Early Reflections parameters.
  • Schieberegler und Feld "Predelay": Bestimmen die Zeit zwischen dem Start des Originalsignals und den frühen Reflexionen. Extrem kurze Pre-Delay-Einstellungen können den Klang verfärben und zur Folge haben, dass sich die Position der Signalquelle nur schwer feststellen lässt. Übermäßig lange Pre-Delay-Einstellungen werden oft als unnatürliches Echo wahrgenommen und bewirken eine Trennung, d. h. eine hörbare Lücke zwischen dem Originalsignal und seinen frühen Reflexionen.

    Die optimale Pre-Delay-Einstellung hängt von der Art des Eingangssignals ab – oder genauer gesagt: von der Hüllkurve des Eingangssignals. Perkussive Signale erfordern in der Regel kürzere Einstellungen als sanft einschwingende Signale. Eine bewährte Methode lautet etwa: Stellen Sie den Pre-Delay-Wert so hoch wie möglich ein, ohne dass Sie unerwünschte Nebeneffekte (ein hörbares Echo) wahrnehmen. Wenn Sie diesen Punkt erreichen, reduzieren Sie den Wert der Pre-Delay-Einstellung geringfügig.

  • Schieberegler und Feld "Room Shape": Bestimmen die Geometrie des Raums. Der numerische Wert (3 bis 7) gibt die Anzahl der Ecken im Raum an. In der Grafikansicht wird diese Einstellung visuell dargestellt.
  • Schieberegler und Feld "Room Size": Bestimmen die Größe des Raums. Der numerische Wert gibt die Kantenlänge des Raums, d. h. den Abstand zwischen zwei Ecken an.
  • Schieberegler und Feld "Stereo Base": Bestimmen den Abstand zwischen den beiden virtuellen Mikrofonen, die im simulierten Raum das Signal erfassen.

    Hinweis: In der Regel erzielen Sie die besten und realistischsten Ergebnisse, wenn der Abstand etwas größer ist als der natürliche Ohrabstand beim Menschen. Dieser Parameter ist nur im Stereo-Modus des Effekts verfügbar.

  • Schieberegler und Feld "ER Scale" (erweiterte Parameter): Skaliert die frühen Reflexionen entlang der Zeitachse und beeinflusst gleichzeitig die Parameter "Room Shape", "Room Size" und "Stereo Base".

PlatinumVerb Reverb-Parameter

PlatinumVerb umfasst die folgenden Reverb-Parameter:

Figure. Reverb parameters.
  • Schieberegler und Feld "Initial Delay": Legen die Zeit zwischen Originalsignal und diffusem Nachhall fest.
  • Schieberegler und Feld "Spread": Steuern die Stereo-Basis des Halls. Bei 0 % erzeugt dieser Effekt einen Mono-Hall. Bei 200 % wird die Stereo-Basis künstlich erweitert.
  • Schieberegler und Feld "Crossover": Bestimmen die Frequenz, bei der das Input-Signal zur separaten Bearbeitung in zwei Frequenzbänder geteilt wird.
  • Schieberegler und Feld "Low Ratio": Bestimmen die relativen Hallzeiten der Bass- und der hohen Bänder. Diese werden prozentual angegeben. Bei 100 % sind die Hallzeiten für beide Bänder identisch. Bei Werten unter 100 % ist die Hallzeit für Frequenzen unterhalb der Crossover-Frequenz kürzer. Bei Werten über 100 % ist die Hallzeit für tiefe Frequenzen länger.
  • Schieberegler und Feld "Low Freq Level": Bestimmen den Pegel des niederfrequenten Hallsignals. Bei 0 dB ist die Lautstärke beider Bänder gleich. Bei den meisten Mixes sollten Sie einen niedrigeren Pegel für das niederfrequente Reverb-Signal einstellen. Dadurch kann der Bass-Pegel des Eingangssignals lauter eingestellt werden und es wirkt druckvoller. Dies wirkt auch Verdeckungseffekten im Bassbereich entgegen.
  • Schieberegler und Feld "High Cut": Frequenzen über dem festgelegten Wert werden aus dem Hallsignal gefiltert. Von rauen oder absorbierenden Oberflächen wie Tapeten, Holzverkleidungen, Teppichen usw. werden hohe Frequenzen in der Regel schlechter reflektiert als niedrige Frequenzen. Dieser Effekt kann durch das High-Cut-Filter nachgebildet werden. Wenn dieses Filter weit geöffnet bleibt (Einstellung auf den Maximalwert), klingt der Hall nach Reflexionsflächen aus Stein oder Glas.
  • Schieberegler und Feld "Density": Steuern die Dichte des diffusen Nachhalls, also die Anzahl der Reflexionen pro Zeit. Im Allgemeinen sollte die Dichte so hoch wie möglich gewählt werden. In seltenen Fälle kann ein hoher Density-Wert jedoch Klangverfärbungen verursachen, die sich durch eine niedrigere Einstellung des Density-Reglers vermeiden lassen. Ein zu niedriger Density-Wert führt jedoch zu einem rauen Klangbild des Nachhalls.
  • Schieberegler und Feld "Diffusion": Legen die Verzerrung des Nachhalls fest. Hohe Werte für "Diffusion" stehen für gleichmäßige Dichte mit nur geringen Schwankungen in Pegel, Zeiten und Panorama-Position über den gesamten Verlauf des diffusen Hall-Signals. Niedrige Werte hingegen bedeuten eine unregelmäßig schwankende Reflexionsdichte, die gleichsam körnig wird und Reflexionsklumpen bildet. Dies wirkt sich auch auf das Stereo-Spektrum aus. Ermitteln Sie wie beim Parameter "Density" die optimale Balance für das Signal.
  • Schieberegler und Feld "Reverb Time": Bestimmen die Hallzeit des Bands für die höheren Frequenzen. Bei den meisten natürlichen Räumen liegt die Nachhallzeit im Bereich von 1 bis 3 Sekunden. Diese Zeit wird durch schallabsorbierende Oberflächen reduziert, wie etwa Teppiche und Vorhänge sowie weiche oder dichte/massive Möbel, z. B. Sofas, Polstersessel, Schränke und Tische. Große, leere Hallen oder Kirchen haben bis zu 8 Sekunden Hallzeit. In Einzelfällen, z. B. an höhlen- oder kathedralenartigen Orten, kann der Wert sogar noch darüber liegen.

PlatinumVerb Output-Parameter

PlatinumVerb umfasst die folgenden Output-Parameter:

Figure. Output parameters.
  • Schieberegler und Feld "Dry": Steuern die Intensität des Originalsignals.
  • Schieberegler und Feld "Wet": Steuern die Intensität des Effektsignals.