Dieser Abschnitt soll Ihnen anhand eines typischen Beispiels zeigen, wie Sie in Logic Pro vorgehen können, um eine Partitur zu erzeugen.
Grundsätzlich gibt es dafür drei Vorgehensweisen:
Aufnahme in Echtzeit mit Ihrem MIDI-Keyboard. (Siehe Eingeben von Noten und Symbolen durch Aufnehmen in Echtzeit.)
Schrittweise Aufnahme (auch "Step-Input" genannt), entweder mit Ihrem MIDI-Keyboard oder mit dem Caps-Lock-Keyboard. (Siehe Eingeben von Noten und Symbolen durch Step-Input.)
Manuelle Eingabe mit der Computertastatur oder mit der Maus. (Siehe Eingeben von Noten und Symbolen mit der Maus.)
Der Notations-Editor stellt den Inhalt von MIDI-Regionen dar, die als Behälter für MIDI-Noten-Events (und andere MIDI-Events) dienen. Um im Notations-Editor arbeiten zu können, müssen Sie zuerst im Arrangierbereich eine MIDI-Region erzeugen und diese auswählen.
Hinweis: Wenn Sie in der Notendarstellung die Regionen aller MIDI-Spuren (Software- und externe MIDI-Instrumente) sehen möchten, doppelklicken Sie im Notations-Editor auf den Hintergrund (mit dem Pfeil-Werkzeug).
Logic Pro interpretiert in der Notendarstellung den Inhalt der MIDI-Regionen mithilfe verschiedener benutzerdefinierter Methoden.
Noten-Events werden als Viertelnoten, Achtelnoten und dergleichen dargestellt. Die Zeit zwischen den Noten wird als Pausen dargestellt. Haltepedal-Daten können ebenso mit den entsprechenden Symbolen in der Notendarstellung erscheinen.
Ihr Ziel sollte sein, das lebendige "Feeling" von Echtzeitaufnahmen zu erhalten (wenn das die Methode ist, wie Sie die MIDI-Noten in Logic Pro eingegeben haben) und gleichzeitig eine Partitur und Stimmen zu erzeugen, die von anderen Musikern problemlos gelesen werden können.
Wenn Sie damit zufrieden sind, wie die Wiedergabe klingt, aber nicht damit, wie die Notendarstellung aussieht, erzielen Sie das gewünschte Resultat in den meisten Fällen durch Änderung einiger Einstellungen in der Darstellungs-Parameterbox und im Bereich "Notation" der Projekteinstellungen. (Siehe Transkribieren von MIDI-Aufnahmen.)
Wichtig: Die Notationseinstellungen haben absolut keine Auswirkung auf die MIDI-Wiedergabe, sondern lediglich darauf, wie MIDI-Daten im Notations-Editor dargestellt werden. Dieses gesonderte System zur Notation ermöglicht es, die Notendarstellung anzupassen, ohne die Original-MIDI-Daten in den MIDI-Regionen (und damit das Klangergebnis) zu verändern.
Darüber hinaus können Sie die Darstellung verändern, indem Sie jene Notenzeilenformate, Textformate und Notationssets verwenden oder erzeugen, die für Ihre Musik am besten geeignet sind.
Als Notenzeilenformate stehen die gebräuchlichsten ein- und zweizeiligen Liniensysteme zur Auswahl. Diese können über das Einblendmenü "Format" in der Darstellungs-Parameterbox ausgewählt werden. Dazu gehören Klavier, Gitarre, Horn in Es, Orgel und sogar Schlagzeugformate. Wählen Sie immer jenes Zeilenformat, das der Darstellung des jeweiligen Instruments am besten entspricht. Wenn keines der vorhandenen Formate geeignet ist, können Sie einfach Ihre eigenen Zeilenformate erzeugen. (Siehe Arbeiten mit Zeilenformaten.)
Notationssets ermöglichen Ihnen die Kontrolle darüber, welche Instrumente des Projekts aktuell in der Notendarstellung zu sehen sind und gedruckt werden. In ein Notationsset können Sie so viele (oder wenige) der bestehenden Spurinstrumente aufnehmen, wie Sie möchten. (Siehe Verwenden von Notationssets zum Erzeugen von Partituren und Einzelstimmen.) So können Sie beispielsweise die Noten für einen Geiger oder Hornspieler ganz einfach separat erstellen.
Textformate werden zur einheitlichen Gestaltung verschiedener Textelemente Ihrer Noten genutzt wie Titel, Gesangstext, Urheberrechtsangaben, Instrumentennamen usw. Jedem dieser Textelemente können in Form eines Textformats bestimmte Kombinationen von Schriftart, Textstil, Größe u. a. zugewiesen werden. (Siehe Arbeiten mit Standardtext.)
Auch bei optimaler Anwendung der im Notations-Editor verfügbaren Darstellungsoptionen kann es vorkommen, dass Sie die Darstellung einzelner Noten noch weiter anpassen müssen. Dies erreichen Sie mit den Funktionen im Menü "Attribute". Mit diesen Funktionen können Sie die enharmonische Darstellung, die Ausrichtung des Haltebogens, die Balkensetzung, die synkopierte Darstellung und vieles mehr für jede einzelne Note verändern.
Diese Funktionen können auch auf mehrere ausgewählte Noten gleichzeitig angewendet werden, was in den seltenen Situationen nützlich ist, wo das gewünschte Resultat auch mit sorgfältig gewählten Darstellungseinstellungen nicht erreicht werden kann.
Nur selten besteht ein Notenblatt ausschließlich aus Noten und Pausen.
Die Partbox enthält viele Notationssymbole (Pedalzeichen, Dynamikzeichen u. a.), die Sie in das Notenbild einfügen können, indem Sie sie von hier mit der Maus zur gewünschten Position bewegen. Die Partbox enthält auch alle Arten von Noten verschiedener Länge, Notenschlüssel, spezielle Taktstriche und mehr. Auch diese können einfach per Drag&Drop eingefügt werden. (Siehe Arbeiten mit der Partbox.)
Pausen werden in Logic Pro normalerweise automatisch dargestellt und müssen daher nicht eingegeben werden. Wenn es in Ausnahmefällen notwendig ist, ist jedoch auch das möglich, nämlich aus der Partbox. (Siehe Erzeugen und Einfügen von Pausen im Notations-Editor.)
Die Eingabe von Gesangstext, Überschriften und anderen Textelementen wird ebenfalls mit den entsprechenden Elementen der Partbox ausgeführt, oder aber mit dem Textwerkzeug. (Siehe Arbeiten mit Standardtext.)
Wenn Sie mit der Aufnahme oder Eingabe der Noten und Symbole mehr oder weniger fertig sind und die einzelnen Darstellungsoptionen festgelegt haben, ist der nächste Schritt, das generelle Layout zu optimieren.
Typischerweise verwenden Sie dabei Werkzeuge zur Repositionierung von Notensystemen, verändern die Projekt-Notationseinstellungen, passen die Seitenränder an und mehr. Alle Optionen zum Layout von Projekten werden unter Projekteinstellungen für Notation besprochen.
Am Layout werden Sie immer in der Seitenansicht arbeiten. Dabei werden so viele Seiten wie möglich nebeneinander dargestellt, abhängig von der Größe des Notationsfensters und von der aktuellen Zoom-Stufe.
Klicken Sie auf die Seitenansicht-Taste (links neben der Menütaste "Layout").
Tipp: Bei der normalen Bearbeitung sollten Sie in der linearen Notationsansicht arbeiten, da der Neuaufbau des Bildes in diesem Modus viel schneller ist, besonders auf langsameren Computern. Die Seitenansicht sollten Sie nur verwenden, wenn Sie am Layout arbeiten bzw. wenn Sie drucken. Weitere Details zur Seitenansicht finden Sie unter Anpassen der Oberfläche des Notations-Editors.
Der letzte Schritt ist das Drucken Ihrer Noten. Der Ausdruck entspricht immer dem, was Sie aktuell im Notationsfenster sehen. (Die Seitenansicht muss aktiviert sein.)
Wählen Sie "Ablage" > "Drucken" (voreingestellter Tastaturkurzbefehl: Befehl-P).
Das Druck-Dialogfenster wird geöffnet.
Wählen Sie hier die Druckeinstellungen (oder "Als PDF sichern") und klicken Sie auf die Taste "Drucken".
Vor dem Drucken sollten Sie auch die "Druckansicht" aktivieren, wodurch auch die Seitenränder am Bildschirm dargestellt werden.
Wählen Sie "Ansicht" > "Seitenanzeigeoptionen" > "Druckansicht" (nur möglich bei aktivierter Seitenansicht).
Weitere Informationen dazu finden Sie unter Drucken der Noten.