Kennenlernen der Event-Typen

Dieser Abschnitt behandelt die verschiedenen Typen von Events, die in der Event-Liste angezeigt und verändert werden können.

Noten-Events

Noten-Events werden verwendet, um Software-Instrumente oder externe MIDI-Soundmodule oder -Keyboards zu steuern bzw. zu spielen.

Figure. Event List tab showing note events.
  • Num(mer): MIDI-Notennummer (oder Tonhöhe). Der Umfang reicht von C –2 (Note #0) bis G8 (Note #127). Das mittlere C ist Note #60. In der MIDI-Terminologie wird es als C3 bezeichnet. Auf manchen Keyboards und Synthesizermodulen (vor allem jene von Korg und Roland) reicht der Tonumfang von C –1 (Note #0) bis G9 (#127). Das mittlere C wird auf solchen Geräten als C4 bezeichnet. Das Einblendmenü "Mittleres C anzeigen als" im Bereich "Logic Pro" > "Einstellungen" > "Darstellung" ermöglicht es, die Darstellung entsprechend zu ändern, um sie Ihrem Instrument anzupassen.
    Figure. General Display preferences showing Display Middle C As menu.
  • Val (= Wert): Velocity einer Note von 1 bis 127. Der Nullwert (0) funktioniert als Note-Off-Event und kann daher nicht verwendet werden.
  • Länge/Info: Länge der Note. Obwohl MIDI nur Note-On- und Note-Off-Befehle übertragen kann, sichert Logic Pro die Position und Länge aller Noten, was die musikalische Anwendung vereinfacht. Die Note-Off-Befehle werden während der Wiedergabe automatisch generiert.

Noten gemappter Instrumente

Wenn die bearbeitete MIDI-Region von einem gemappten Instrument wiedergegeben wird, werden in der Status-Spalte die Namen angezeigt, die für jede einzelne Note definiert wurden. Ein kleines Notensymbol links von jedem dieser Namen erinnert daran, dass es sich um Noten-Events handelt.

Figure. Mapped Instrument window showing mapped instrument notes.

Anzeigen und Ändern der Release-Velocity von Noten

Sie können die Release-Velocity eines Noten-Events bearbeiten, wenn die Taste "Weitere Infos" aktiviert ist.

Release-Velocity-Daten anzeigen
  • Klicken Sie auf die Taste "Weitere Infos" (nur im Filter-Modus verfügbar).

Control Change Events

Diese Event-Typen werden verwendet, um MIDI-Controller-Informationen an Software-Instrumente oder externe MIDI-Keyboards und -Soundmodule zu übertragen (z. B. Modulation, Sustain, Volume und Panorama).

Figure. Event List tab showing control change events.
  • Num(mer): Die Nummer des Controllers. Jeder MIDI-Controller (z. B. das Modulationsrad oder das Haltepedal) hat eine bestimmte Continuous Controller (CC)-Nummer (in diesem Beispiel CC#1 bzw. CC#64). Diese kann von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein. Einige Controller (wie auch die zwei bereits genannten) werden von den meisten Herstellern gleich definiert. Zu diesen standardisierten Controllern gehören Volume (CC#7) und Panorama (CC#10).
  • Länge/Info: Zeigt die Namen standardisierter Controller wie in der MIDI-Spezifikation definiert an.
  • Val (= Wert): Wert des Controllers. "Continuous Controller" haben einen Werteumfang von 0 bis 127. "Switch Controller" (Schalter, CC#64–CC#90) übertragen zwei Zustände: "off" (val = 0) und "on" (jeder Wert zwischen 1 und 127).

Pitchbend-Events

Pitchbend-Events werden verwendet, um die Tonhöhe stufenlos zu verändern. Sie werden normalerweise mit einem zentrierten Pitchbend-Rad oder einem Joystick am Keyboard erzeugt.

Figure. Event List tab showing pitch bend events.
  • Num(mer): Feinauflösungswert von Pitchbend-Daten (LSB: Least Significant Byte). Viele Keyboards übertragen den Wert 0. Wenn das Pitchbend-Rad eine 8-Bit-Auflösung hat, sehen Sie in dieser Spalte nur die Werte 0 oder 64.
  • Val (= Wert): Der effektive Pitchbend-Wert (MSB: Most Significant Byte) im Umfang von 0 bis 127. Der Wert 64 entspricht der Mittelstellung des Pitchbend-Rads.
  • Länge/Info: Der 14-Bit-Wert wird in dieser Spalte als Dezimalzahl im Wertebereich –8192 bis 8191 dargestellt (wenn Ihr Keyboard 14-Bit-Pitchbend-Daten überträgt). Der Wert in dieser Spalte kann mit den üblichen Methoden bearbeitet werden.

Programmwechsel-Events

Programmwechsel-Events, die an angeschlossene MIDI-Geräte gesendet werden, werden zur Auswahl der Presets bzw. der gespeicherten Einstellungen verwendet. Das können z. B. Klänge eines Synthesizers, Programme eines Effektgeräts oder "Snapshots" eines automatisierten Mischpults sein.

Figure. Event List tab showing program change events.
  • Val (= Wert): Eine Programmnummer zwischen 0 und 127.
    • Einige Hersteller (z. B. Yamaha) nummerieren die Programme ihrer Geräte von 1 bis 128, nicht von 0 bis 127. Wenn Sie Geräte verwenden, die dieser Nummerierungsmethode folgen, müssen Sie jeweils 1 von der Programmnummer abziehen, die am Gerät selbst angezeigt wird, wenn Sie ein Programmwechsel-Event erzeugen oder verändern.

    • Andere Hersteller verwenden verschiedene Methoden, die internen Speicherplätze in Gruppen (oder "Bänken") und Klängen zu organisieren. Am verbreitetsten sind 8 Gruppen mit jeweils 8 Klängen, jeweils von 1 bis 8 nummeriert. Diese Geräte reagieren auf die Programmnummern 0 bis 63 mit Aktivierung der Speicherplätze 11 bis 88. Die Bedienungsanleitungen dieser Geräte sollten entsprechende Umwandlungstabellen enthalten, an denen Sie sich orientieren können.

  • Num(mer): Bank-Auswahl. Normalerweise sehen Sie das Symbol "(–)", was bedeutet, dass keine Bank-Auswahl-Befehle gesendet wird. Wenn Sie hier eine Nummer zwischen 0 und 126 wählen, wird vor dem Programmwechsel-Befehl ein Bank-Auswahlbefehl gesendet.

Dies ermöglicht Ihnen, die verschiedenen Klang-Bänke (in den Presets, intern, auf Speicherkarten usw.) von angeschlossenen MIDI-Keyboards und -Soundmodulen anzusprechen. Der Synthesizer muss den Controller 32 als Bank-Auswahlbefehl erkennen, aber leider wird dieser Standard nicht von allen Herstellern unterstützt.

Wenn Sie mit der Bank-Auswahl Probleme haben, schlagen Sie im Handbuch Ihres Synthesizers nach, um zu sehen, ob und wie er Bank-Auswahlbefehle unterstützt.

Hinweis: Sie können den Befehlstyp, der von Logic Pro zur Auswahl von Bänken gesendet wird, verändern (siehe Eigene Bankwechsel-Befehle), wenn dies für Ihre Geräte notwendig ist.

Aftertouch Events

Aftertouch-Events (auch "Channel Pressure" genannt) werden von einem mechanischen Drucksensor unter den Tasten etlicher MIDI-Keyboards erzeugt. Diese Events können verwendet werden, um den Synthesizerklang zu modulieren. Alle Noten-Events auf dem entsprechenden MIDI-Kanal werden davon beeinflusst. Dies bedeutet, dass Druck auf einer einzigen Note eines gehaltenen Akkords alle Noten des Akkords moduliert.

Figure. Event List tab showing aftertouch events.
  • Num(mer): Diese Spalte bleibt ungenutzt, da Aftertouch-Events nur ein Datenbyte haben.
  • Val (= Wert): Zeigt das Ausmaß des Drucks auf den Keyboardtasten an (0 bis 127).

Poly Pressure Events

Poly(phonic) Pressure Events (= "polyphoner Aftertouch") werden von mechanischen Drucksensoren unter den einzelnen Tasten mancher MIDI-Keyboards erzeugt. Die resultierende Modulation des Klangs beeinflusst nur jene Note/n, die nach dem Anschlagen stärker niedergedrückt werden. Nur wenige Keyboards bieten diese Funktion.

Figure. Event List tab showing poly pressure events.
  • Num(mer): Zeigt den MIDI-Notennamen an (C3, G4 usw.).
  • Val (= Wert): Zeigt das Ausmaß des Drucks auf den Keyboardtasten an (0 bis 127).

SysEx-Events

System-exklusive Daten (SysEx) beziehen sich jeweils auf bestimmte MIDI-Geräte. Sie können diese Events aufnehmen, wenn Sie die "SysEx-Dump"-Funktionen Ihrer Synthesizer verwenden. Dies ermöglicht Ihnen, Informationen über gespeicherte Klänge oder auch andere Daten außerhalb des MIDI-Geräts zu sichern (nämlich in einem Logic-Projekt oder einer MIDI-Datei). Die Pfeile vor und nach EOX werden verwendet, um Bytes hinzuzufügen oder zu löschen.

Achtung: Das Bearbeiten von SysEx-Events erfordert ein umfangreiches Verständnis des Datenformats, das vom betreffenden MIDI-Gerät verwendet wird. Unkorrekte Bearbeitungen können zur Beschädigung oder zum Verlust von Klang- oder anderen Daten führen.

Figure. Event List tab showing sysex events.

SysEx-Daten im Hex-Format

Sie können mit der Option "Ansicht" > "SysEx hexadezimal" wählen, ob SysEx-Daten in der Event-Liste und in den SysEx-Regler-Editoren in hexadezimalen oder dezimalen Zahlen dargestellt werden.

Hexadezimalen Zahlen wird in Logic Pro das Symbol "$" vorangestellt.

Weitere Informationen darüber, wie man selbst einen SysEx-Befehl programmiert, finden Sie unter Arbeiten mit SysEx-Reglern.

Meta-Events

Meta-Events sind Kontrollbefehle, die für Logic Pro spezifisch sind. Sie werden verwendet, um bestimmte Funktionen von Logic Pro zu steuern und um Notations-Editor-Elemente zu organisieren (bestimmte Notationssymbole und Formatierungen), für die es keine entsprechenden MIDI-Events gibt.

Figure. Event List tab showing meta events.

"Num(mer)" definiert die Funktion des Meta-Events, "Val(ue)" bestimmt den gesendeten Wert. Sie sollten in der Event-Liste ohne Ausnahme nur die folgenden Werte in der Spalte Num(mer) einfügen und bearbeiten.

  • Num = 47 (Send Byte to MIDI): Sendet an das Spurinstrument jeden gewünschten Wert (Val) zwischen 0 und 255 ($00–$FF). Ein praktisches Beispiel für die Verwendung dieses Meta-Events: Wenn Sie 246 als Byte senden, entspricht dies dem Befehl "MIDI tuning request" (Stimmung zurücksetzen). Die Anzeige zeigt "Send Byte $F6". Verwenden Sie dieses Meta-Event nur, wenn Sie genau wissen, was Sie tun – wenn nicht, könnten Ihre Soundmodule und Synthesizer sehr eigenartig reagieren.
  • Num = 48 (Switch Fader = "Kabelumschalter"): Routet MIDI-Events zu einem bestimmten Ausgang eines Kabelumschalters. "Val" entspricht dabei der Nummer des Ausgangs. Sie müssen zuerst das Spurinstrument mit dem betreffenden Kabelumschalter "verkabeln". Ausführliche Informationen zu Kabelumschaltern finden Sie unter Kabelumschalter.
  • Num = 49 (Go to screenset): Dieses Event schaltet auf eine bestimmte Fensteranordnung um. "Val" bestimmt die Nummer der Fensteranordnung.
  • Num = 50 (Project Select): Dieses Event schaltet auf einem MIDI-Filter oder -Player zwischen Projekten um. "Val" bestimmt die Nummer des gesicherten Projekts.
  • Num = 51 (Go to Marker): Wenn dieses Event gesendet wird, springt die Wiedergabe zu einem bestimmten Marker. "Val" bestimmt die Nummer des Markers.
  • Num = 52: Dieses Meta-Event stoppt die Wiedergabe.

Meta-Events können auch von Regler-Objekten im Environment erzeugt werden.