Grundlegendes zu Projekten und Regionen

Dieser Abschnitt stellt Ihnen die grundlegenden Elemente sowie die Terminologie in einem Logic Pro-Projekt vor. Detaillierte und schrittweise Informationen zur Arbeit mit Projekten, Regionen und Events finden Sie in den nachfolgenden Kapiteln.

Grundlegendes zu Projekten

Die Arbeit mit Logic Pro beginnt damit, dass Sie ein Projekt erstellen oder ein bestehendes öffnen. Das ist mit der Arbeit in einem Textverarbeitungsprogramm vergleichbar, in dem Sie zuerst ein Dokument öffnen müssen, bevor Sie mit der Texteingabe beginnen können. Logic Proerlaubt es Ihnen (wie ein Textverarbeitungsprogramm), mehrere Dokumente (Projekte) gleichzeitig geöffnet zu haben und Medien und andere Daten zwischen diesen auszutauschen.

Eine Logic Pro-Projektdatei enthält alle MIDI-Events und Parametereinstellungen, Informationen zu den Audio- und Videodateien, die abgespielt werden müssen, sowie alle Bearbeitungsschritte, die an den MIDI- und Audiodaten vorgenommen werden.

Für das bessere Verständnis sollten Sie sich einprägen, dass die Projektdatei nur auf Ihre Audio- und Videodateien verweist, die als eigenständige Dateneinheiten auf Ihrer Festplatte gesichert sind. Bei Bedarf können Sie diese (und andere Dateitypen) im Projektordner sichern.

Dieser Ansatz bietet zwei Vorteile:

  • Das Sichern eines Projekts ohne seine Medien (Audio-, Video- und Sample-Dateien usw.) senkt den Speicherbedarf für die Projektdatei (und eine Projektsicherung) deutlich.

  • Das Sichern eines Projekts mit seinen Medien vereinfacht Aufgaben wie das Archivieren und Übertragen in andere Logic Pro-basierte Studios sowohl physisch als auch als Anhang einer E-Mail.

Ein Projekt kann aus einem ganzen Dateisatz inklusive des Projekts selbst, den Projekt-Backups, aller Audiodaten, den Sampler-Instrumenten und den Samples für den EXS24 oder Ultrabeat, den Hall-Impulsantwort-Dateien für Space Designer und den Videodaten bestehen. All diese Daten werden zusammen als Projektmedien bezeichnet.

Wenn Sie ein neues Projekt anlegen, wird ein Projektordner erzeugt, benannt und eine Position auf der Festplatte spezifiziert. Neue Aufnahmen werden automatisch in dem Unterordner "Audio" innerhalb des Projektordners angelegt.

Wenn die Projektmedien eingeschlossen werden sollen, werden automatisch weitere Unterordner angelegt. Dazu können die Ordner "Audio Files", "(Project) Backups", "Samples", "Video", "ReCycle" und "Sampler Instruments" gehören.

Die Unterordnerstruktur ist in allen Projekten gleich, sodass Sie gleichermaßen intuitiv und schnell durch eigene und die Projekte anderer Logic Pro-Benutzer navigieren können.

Grundlegendes zu Regionen

Das Hauptfenster von Logic Pro wird als Arrangierfenster bezeichnet. Dieses Fenster sehen Sie als erstes, wenn Sie das Programm starten und ein Projekt laden. Dieses Fenster dient auch für die Aufnahme, Bearbeitung und das Arrangement Ihrer Projekte. Ihre Audio- und MIDI-Dateien erscheinen im Arrangierfenster als rechteckige Blöcke, die sogenannten Regionen. Audiodateien werden durch Audioregionen, MIDI-Dateien durch MIDI-Regionen repräsentiert.

Audioregionen und Audiodateien

Audioregionen verweisen (oder zeigen) auf eine "zugrunde liegende" Audiodatei. Audioregionen dienen als Wiedergabe-Marker (Start- und Endpunkte), die genauso lang sein können wie die gesamte Audiodatei. Andererseits können Sie aber auch nur wenige Sekunden lang sein und geben dann entsprechend nur einen kleinen Ausschnitt der Audiodatei wieder, auf die sie verweisen.

Figure. Illustration of audio regions pointing to an audio file.

Jede Audiodatei, die in Logic Pro verwendet wird, ist automatisch mit wenigstens einer Audioregion verknüpft, die in der Voreinstellung der Länge der Audiodatei entspricht.

Sie können beliebige viele Audioregionen anlegen. Stellen Sie sich z. B. eine Stereo-Spur mit live gespielten Drums vor, die über die gesamte Länge Ihres Projekts reicht. Während des zweiten Refrains hat der Drummer perfekt gespielt, in den anderen Refrains war sein Timing aber nicht so besonders.

Logic Pro erlaubt es Ihnen nun, eine Audioregion zu erzeugen, die innerhalb der gesamten Audiodatei auf den gut gespielten Abschnitt des zweiten Refrains verweist, den Sie nun an mehreren Stellen im Verlauf des Projekts verwenden können.

Zu diesem Zweck erstellen Sie eine Audioregion (die auf den zweiten Refrain innerhalb der Drum-Spur verweist) und kopieren diese an jede Position im Arrangierbereich, an der ein neuer Refrain beginnt.

Ein großer Vorteil der Arbeit mit Audioregionen anstelle von Audiodateien ist der sparsame Umgang mit Speicherplatz, denn anders als mehrfache "echte" Kopien der Datei belegen mehrfache Verweise darauf nur einen Bruchteil des Festplattenspeicherplatzes.

Natürlich ist es möglich, Audiodateien direkt zu bearbeiten, zu kopieren und zu verschieben. Dazu dienen der Sample-Editor und der Medien-Bereich.

MIDI-Regionen und -Events

Im Vergleich dazu enthalten MIDI-Regionen MIDI-Daten-Events Sie verweisen nicht auf Informationen, die in externen Dateien gespeichert werden, sondern sie sind ein autarker Bestandteil des Logic-Projekts, mit dem sie auch gesichert werden. MIDI-Regionen können als einzelne Dateien, aber auch (und das ist grundsätzlich auch so) als Teil des Projekts gesichert werden.

Figure. Illustration of a MIDI region.

Die in den MIDI-Regionen enthaltenen MIDI-Events können Noten- oder Regler-Informationen darstellen oder sie enthalten System-Exklusiv-Daten und andere Informationen. Diese Daten-Events repräsentieren Ihre MIDI-Performance, die Sie in Logic Pro aufgenommen haben. MIDI-Performances werden üblicherweise über ein MIDI-Keyboard eingespielt, können aber ebenso mit MIDI-Controllern, MIDI-Gitarren, der Computertastatur oder der Maus erzeugt werden.

MIDI-Events können als Gruppe beeinflusst werden, indem die sie enthaltende, gesamte MIDI-Region bearbeitet wird: Zu den Bearbeitungsmöglichkeiten gehören: die Transposition, die Quantisierung (Korrektur des Timings, was mit der Rechtschreibkorrektur bei einem Textverarbeitungsprogramm vergleichbar ist, nur dass die Sprache hier eben Musik ist), die Timing-Verzögerungen und vieles mehr.

Sie können auch einzelne MIDI-Events innerhalb einer MIDI-Region bearbeiten. Dazu öffnen Sie die Region in einem der MIDI-Editoren. Diese Fester ermöglichen es nun, die Position, Länge und Tonhöhe von MIDI-Noten-Events nach Bedarf anzupassen. Auch andere Typen von MIDI-Events können in vielfältiger Weise geändert werden. Dabei erlauben die Editoren auch die beliebige Eingabe von MIDI-Daten mit Ihrem MIDI-Keyboard, der Maus oder der Computertastatur.

Weitere Informationen zu MIDI und MIDI-Event-Typen finden Sie unter Einführung in die MIDI-Bearbeitung.