Musikmachen in Logic Pro

Logic Pro kann für ganz unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden – sei es für sehr einfache oder unglaublich anspruchsvolle Aufgaben. Der folgende Abschnitt beschreibt beispielhaft den Workflow, nach dem viele Projekte ablaufen.

  1. Schritt 1: Erstellen eines Projekts

    Die Arbeit mit Logic Pro beginnt damit, dass Sie ein neues Projekt erstellen oder ein bestehendes öffnen.

    Eine Projektdatei enthält die aufgenommenen MIDI-Daten sowie Informationen zu den verwendeten Audio- und anderen Dateien inklusive der Verweise auf diese Dateien.

    Alle Dateien (Audio, Video, Samples usw.) können in einem Projektordner gesichert werden. Alle Projektdateien werden automatisch in die jeweiligen Unterordner innerhalb des Projektordners verschoben.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Grundlegendes zu Projekten und Regionen.

  2. Schritt 2: Bearbeiten von Noten und Symbolen in der Notendarstellung

    Die Anlage von Musikmaterial in Logic Pro kann grundsätzlich in zwei Methoden untergliedert werden:

    • Aufnahme von neuen Audio- und MIDI-Daten (Letztere können wahlweise über externe MIDI-Synthesizer oder Software-Instrumente wiedergegeben werden).

    • Import bereits bestehender Audioaufnahmen (Audiodateien, Samples, Loops) oder MIDI-Daten (und anderer Dateien) in Ihr Projekt. Für den Import bestehender Audioaufnahmen müssen Sie diese lediglich aus dem Medien-Bereich auf der rechten Seite im Arrangierfenster hereinbewegen.

    Zum Erstellen der Aufnahmen müssen Sie geeignete MIDI- und Audiohardware in Ihrem Mac installieren oder an diesem anschließen.

    MIDI-Aufnahmen dienen dazu, externe MIDI-Geräte wie Synthesizer oder interne Software-Instrumente zu triggern (die Notenbefehle über diese wiedergeben). Software-Instrumente werden über Ihr Audio-Interface oder die Audio-Ausgänge des Mac ausgegeben. Dabei können Sie nicht nur die Noten Ihrer Eingabe aufzeichnen, sondern zudem Informationen zu Parameteränderungen an einem Synthesizer und mehr aufnehmen und wiedergeben – und das alles in Echtzeit.

    Bei der Audioaufnahme können Sie z. B. ein Instrument (wie eine Gitarre) einspielen oder in ein Mikrofon singen.

  3. Schritt 3: Arrangieren und Bearbeiten

    Nachdem Ihr Musikmaterial in Logic Pro aufgenommen oder importiert wurde, legen Sie es in einer "Projektstruktur" an. Das erledigen Sie im Hauptfenster von Logic Pro, dem sogenannten "Arrangierfenster".

    Das Musikmaterial wird dort in Form von rechteckigen Blöcken, den sogenannten Regionen angelegt. Diese Regionen ziehen sich von links nach rechts über den Arrangierbereich und werden auf den vertikal angeordneten Spuren positioniert. Sie können Regionen auf einer oder mehreren Spuren beliebig kopieren, wiederholen, loopen, bewegen, verkürzen, verlängern oder diese löschen. Durch die gitternetzartige Darstellung und den Einsatz von Bausteinen (Regionen) behalten Sie die Gesamtstruktur Ihres Songs jederzeit im Blick und können diese nach Bedarf verändern.

    In vielen Fällen müssen Sie allerdings wesentlich detailliertere Bearbeitungsschritte an Ihren MIDI- und Audiodaten vornehmen als es auf Region-Ebene möglich ist. Logic Pro hält dafür zahlreiche Editor-Fenster bereit, in denen Sie Ihr Musikmaterial vielschichtig modifizieren können. Hier zwei Beispiele aus der Praxis:

    • Sie haben gerade eine herausragende Gesangsdarbietung aufgenommen, allerdings hören Sie in der Pause zwischen zwei Phrasen einen dumpfen Schlag, da der Sänger mit dem Fuß gegen den Mikrofonständer gestoßen ist. Natürlich möchten Sie dieses Nebengeräusch nicht auf der finalen CD hören. Kein Problem: Bearbeiten Sie die Aufnahme einfach nach, indem Sie in der Gesangspause Stille einfügen oder diesen Abschnitt komplett aus der Aufnahme herausschneiden.

    • Sie haben eine MIDI-Keyboard-Aufnahme gemacht, die fast perfekt ist – bis auf die Note B, die eigentlich ein C sein sollte. Kein Problem: Sie müssen das MIDI-Noten-Event nur von B auf C verschieben.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Grundlegendes zu Projekten und Regionen.

  4. Schritt 4: Mischung, Automation und der Einsatz von Plug-Ins

    Nach dem Erstellen Ihres Arrangements und der notwendigen Nachbearbeitung geht es für gewöhnlich in die Mix-Phase Ihres Projekts.Der Begriff "Mix" bezieht sich grundsätzlich darauf, dass dabei die relativen Pegel aller Einzelkomponenten im Song miteinander abgeglichen werden. Anders ausgedrückt muss die Hauptstimme lauter sein als der Bass, die Gitarren, die Drums und Keyboards, sodass der Text verständlich ist.

    Im Mix werden dann auch Audioeffekte eingebracht, die bestimmte Anteile im Song verändern, optimieren oder unterdrücken, sodass letztlich ein einheitliches und ausgefeiltes Endprodukt dabei herauskommt. Logic Pro Pro bietet zahlreiche Effekte, mit deren Hilfe Sie Ihren Ausgangssong in ein professionell finalisiertes Projekt verwandeln.

    Logic Pro ermöglicht es Ihnen, Änderungen, die Sie an Spur-, Instrument- und Effekt-Parametern wie Volume, Pan, den Filtern und anderen Bedienelementen vornehmen, aufzuzeichnen oder zu automatisieren. Dabei können Sie wahlweise in Echtzeit arbeiten oder die Änderungen "offline" mit der Maus oder einem externen MIDI-Gerät vornehmen. Diese Änderungen werden bei der Wiedergabe des Projekts abgespielt und können unabhängig vom Musikmaterial bearbeitet werden. Aus den folgenden Gründen ist das sehr nützlich:

    • Mit der Computermaus können Sie jeweils nur eine Einstellung (Lautstärke usw.) in einer Wiedergabespur vornehmen. Dank der Möglichkeit, mehrere Einstellungen für alle Spurelemente aufzunehmen und wiederzugeben, lassen sich ausgeklügelte Mischungen erstellen.

    • Die Darbietungen sind selten konsistent. Sänger z. B. singen in unterschiedlichen Phasen ihrer Darbietung mal lauter oder leiser, sodass Sie diese Lautstärkeschwankungen über den gesamten Songverlauf hinweg ausgleichen oder die lauten und leisen Passagen mit dem Backing abgleichen müssen.

    • Die Dynamik im Song (die lauten und leisen Abschnitte im Song) profitiert von der Animation: Durch eine allmähliche oder sprunghafte Änderung der Lautstärke können Sie die Intensität eines Songabschnitts individuell steuern. Songs mit einem durchgehend konstanten "Pegel" werden häufig als langweilig und leblos empfunden.

  5. Schritt 5: Exportieren und Bouncen

    Der letzte Schritt in der Musikproduktion mit Logic Pro besteht darin, Ihr finales Produkt zu exportieren. Logic Pro ermöglicht es Ihnen, eine Stereo-Datei Ihrer kompletten Mischung in zahlreichen Audiodateiformaten auszugeben. Zudem können Sie mehrere Einzeldateien ausgeben, die für die gängigsten Surround-Kodierungsverfahren formatiert sind. Dazu öffnen Sie das Bounce-Fenster, wählen in den verfügbaren Menüs die gewünschten Ausgabeoptionen und klicken auf die Taste "Bouncen". Sie können sogar einen Stereo-Mix in einem einzigen einfachen Arbeitsschritt direkt auf CD oder DVD brennen oder eine MP3-Datei erzeugen.