Verwenden der Audio-zu-Noten-Funktion des Sample-Editors

Mit der Audio-zu-Noten-Funktion überführen Sie eine monophone Audioaufnahme in eine musikalische Notation, indem eine der aufgenommenen Melodie entsprechende MIDI-Region erzeugt wird.

Hinweis: Gute Resultate erzielen Sie z. B. mit klar erkennbarem, monophonem Audiomaterial. Diese Funktion eignet sich am besten zur Überführung klar gesungener Melodietöne ohne Legato und sie arbeitet am besten bei unbearbeitetem Audio, also Audioaufnahmen ohne Effekte.

Öffnen der Audio-zu-Noten-Funktion des Sample-Editors

Sie müssen zunächst einen Bereich innerhalb der Audiodatei auswählen, um die Audio-zu-Noten-Funktion öffnen zu können.

Audio-zu-Noten-Funktion öffnen
  1. Wählen Sie im Arrangierbereich eine Spur des zur Klangausgabe gewünschten MIDI- oder Software-Instruments.

    Die von der Audio-zu-Noten-Funktion erzeugte MIDI-Region wird auf dieser Spur platziert.

  2. Wählen Sie den Bereich der Audioregion im Sample-Editor aus, die Sie mit der Audio-zu-Noten-Funktion weiter bearbeiten möchten.

  3. Wählen Sie "Factory" > "Audio zu Noten" (voreingestellter Tastaturkurzbefehl: ctrl-S).

    Figure. "Audio to Score" pane.

Einstellen der Audio-zu-Noten-Parameter

Dies sind die Parameter für "Audio zu Noten". Sie werden hier sicher ein wenig mit den Parametern experimentieren, um die optimale Einstellung für eine bestimmte Aufnahme herauszufinden.

Figure. "Audio to Score" pane.
  • Granularität: Grenzt das Zeitfenster ein, das lautere Signalanteile im Audiomaterial haben können. Logic Pro verwendet diese Pegelspitzen (Transienten), um zu unterscheiden, welche Noten analysiert werden sollen und welche nicht. Die sinnvollsten Werte liegen normalerweise, abhängig vom Tempo des Audiomaterials, zwischen 50 und 200 ms.
  • Attack-Bereich: Bestimmt eine geeignete Attack-Phasenlänge für das Audiomaterial. Drums und Perkussionsinstrumente haben z. B. kurze Attack-Zeiten (weniger als 20 ms), während Streicher längere Attack-Zeiten haben. Optimale Werte für die meisten Instrumente liegen üblicherweise zwischen 5 und 40 ms, am häufigsten bei 20 ms.
  • Weicher Release: Hiermit können Sie den Prozess besonders an Audiomaterial mit langen Release-Phasen oder Nachhallfahnen anpassen. Das erleichtert das Umwandeln dieser Klänge in Noten. Der hier gewählte Wert sollte üblicherweise zwischen 0 % und 5 % liegen, es sei denn, die Vorlage enthält sehr lang ausklingende Noten, etwa von verzerrten Gitarren.

    Hinweis: Die Qualität der Ergebnisse für "Audio zu Noten" nimmt bei Performances ohne Legato zu. Sie sollten daher Hallfahnen oder Release-Phasen im Audiomaterial vermeiden oder zumindest auf ein Minimum reduzieren.

  • Velocity Threshold: Bestimmt den Schwellenwert (Threshold). Alle Signalanteile unterhalb dieses Schwellenwerts werden ignoriert. Meistens ist der Wert "1" eine gute Wahl, es sei denn, es handelt sich um sehr dichtes, lautes Audiomaterial mit leisen Hintergrundgeräuschen.
  • Time Correction: Hiermit können Sie einen Latenzausgleich einprogrammieren, der die Trägheit von mit MIDI-Noten angesteuerten externen Samplern oder Synthesizern kompensiert. Diese Verzögerungen können insbesondere dann störend auffallen, wenn der externe Klangerzeuger eine (mit der Audio-zu-Noten-Funktion erzeugte) Region spielt, um die Original-Audiospur zu doppeln. Mit Werten zwischen –20 ms und 0 ms sollten Sie solche Verzögerungen ausgleichen können.