Verwenden des Audio Energizer im Sample-Editor

Mit dem Audio Energizer erhöhen Sie die subjektiv empfundene Lautstärke des Audiomaterials, ohne dass dabei eine Klangveränderung oder Clipping entsteht. Digitale Verzerrungen, die die unausweichliche Folge einer einfachen Pegelanhebung wären, werden durch die Verwendung dieses Algorithmus erfolgreich vermieden.

Sie können die Wirkung mit der Bandsättigung bei hoch ausgesteuerten analogen Bandaufnahmen vergleichen. Allerdings ist der Verzerrungsgrad und der damit verbundene Effekt wesentlich geringer als bei der analogen Bandsättigung.

Angenommen Sie haben eine bereits normalisierte Audiodatei (Audiodaten, die bereits auf den maximalen Dynamikumfang ausgesteuert sind) mit dem Audio Energizer bearbeitet und sie wird nun über einen Audio-Channel-Strip wiedergegeben. Die Pegelanzeige des Channel-Strips zeigt jetzt einen höheren Pegel und damit eine höhere durchschnittliche Energie im Signal an, während sich die Anzeige für den Spitzenpegel nicht verändert. Das zeigt, dass der maximale Signalpegel nicht verändert wurde.

Hinweis: Enthält das Material Störungen, z. B. Rauschen, werden diese ebenfalls erhöht und somit möglicherweise erst hörbar gemacht. Wenn nötig, bearbeiten Sie die Datei daher nach dem Audio Energizer mit dem Silencer (aber mit moderaten Einstellungen) oder Sie verwenden das Effekt-Plug-In "Denoiser".

Öffnen des Audio Energizer im Sample-Editor

Sie müssen zunächst einen Bereich innerhalb der Audiodatei auswählen, um den Audio Energizer öffnen zu können.

Audio Energizer öffnen
  1. Wählen Sie den Bereich der Audioregion im Sample-Editor aus, die Sie mit dem Audio Energizer weiter bearbeiten möchten.

  2. Wählen Sie "Factory" > "Audio Energizer" (oder verwenden Sie den entsprechenden Tastaturkurzbefehl).

    Figure. Audio Energizer pane.

Einstellen der Audio Energizer Parameter

Dies sind die Parameter im Audio Energizer:

Figure. Audio Energizer pane.
  • Faktor: Bestimmt den Grad der durchschnittlichen Pegelanhebung. Ein Wert von 0 % bewirkt keine Änderung, höhere Werte führen zur Energie-Zunahme. Die hier getroffenen Einstellungen hängen maßgeblich vom Audiomaterial, der jeweiligen Situation und von Ihrem persönlichen Geschmack ab.
    • Probieren Sie zunächst Werte zwischen 40 % und 100 %.

    • Werte unterhalb von 10 % werden kaum einen Effekt haben.

    • Werte oberhalb von 100 % können, abhängig vom verwendeten Material, zu unerwünschten Klangveränderungen führen.

    • Werte oberhalb von 200 % sind für normalisierte Dateien nicht zu empfehlen, da sie dem Klang und der Dynamik hörbar schaden. Außerdem steigt die benötigte Rechendauer stark an. Auf nicht-normalisierten Audiodaten jedoch können auch diese hohen Werte sinnvoll sein, da zunächst der Gesamtpegel maximiert wird, ohne den Dynamikumfang zu beeinflussen.

  • Attack und Decay: Diese Parameter kontrollieren die Flankensteilheit des im Algorithmus verwendeten Filters. Probieren Sie das 2- bis 4-fache des voreingestellten Werts, falls Ihnen der Klang rau oder zu digital erscheint. Dieser Eindruck kann durch die Betonung kleinerer, zwischen den hauptsächlichen Signalanteilen liegender Ereignisse entstehen, z. B. wenn Nachhall-Anteile unnatürlich stark hervortreten.