Was sind Regionen?

Die Handhabung sowohl von Audio- als auch MIDI-Daten erfolgt auf ganz ähnliche Weise im Arrangierbereich mithilfe von rechteckigen Blöcken, den sogenannten Regionen. Diese Blöcke stellen eine grafische Repräsentation bestimmter Daten dar: Audioregionen repräsentieren Audiodaten, MIDI-Regionen repräsentieren MIDI-Daten.

Audioregionen und Audiodateien

Audioregionen verweisen (oder zeigen) auf eine "zugrunde liegende" Audiodatei. Audioregionen dienen im Grunde als Playback-Markierungen mit Start- und Endpunkten für "ihre" Audiodatei. Die Region kann so lang sein wie die Datei selbst oder sie bestimmt das Abspielen eines nur wenige Sekunden langen Ausschnitts der Datei, der zwischen dem (Region-)Start- und Endpunkt liegt.

Figure. Illustration showing audio regions pointing to an audio file.

Jede Audiodatei, die in einem Logic Pro-Projekt verwendet wird (und daher im Audio-Bin liegt), ist zunächst automatisch mit mindestens einer Audioregion verknüpft, die über die ganze Länge der Audiodatei reicht.

Audioregionen enthalten einen temporären Bezugspunkt, den sog. Anker. Wenn Sie eine Audioregion bewegen, wird im Info-Text nicht die Position des Startpunkts angezeigt (wie dies bei MIDI-Dateien der Fall ist) sondern die Position des Ankerpunkts.

Sie können ganz nach Bedarf beliebig viele Audioregionen erzeugen. Als Beispiel dafür, wann so etwas sinnvoll sein kann, stellen Sie sich eine Stereo-Spur mit live gespielten Drums vor, die über die gesamte Länge Ihres Projekts reicht. Während des zweiten Refrains hat der Drummer perfekt gespielt, in den anderen Refrains war sein Timing aber nicht so besonders.

Logic Pro erlaubt es Ihnen nun, eine Audioregion zu erzeugen, die innerhalb der gesamten Audiodatei auf den gut gespielten Abschnitt des zweiten Refrains verweist, den Sie nun an mehreren Stellen im Verlauf des Projekts verwenden können.

Zu diesem Zweck erstellen Sie eine Audioregion (die auf den zweiten Refrain innerhalb der Drum-Spur verweist) und kopieren diese an jede Position im Arrangierbereich, an der ein neuer Refrain beginnt.

Ein großer Vorteil der Arbeit mit Audioregionen anstelle von Audiodateien ist der sparsame Umgang mit Speicherplatz, denn anders als mehrfache "echte" Kopien der Datei belegen mehrfache Verweise darauf nur einen Bruchteil des Festplattenspeicherplatzes.

Selbstverständlich ist es aber auch möglich, Audiodateien direkt zu bearbeiten, sie zu verschieben, zu kopieren und zu organisieren. Dazu dienen der Sample-Editor und das Audio-Bin. Ausführliche Informationen finden Sie unter Verwalten von Audiodateien.

MIDI-Regionen und -Events

MIDI-Regionen enthalten MIDI-Events. Sie verweisen nicht auf Informationen, die in externen Dateien gespeichert werden, sondern sie sind ein autarker Bestandteil des Logic-Projekts, mit dem sie auch gesichert werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, MIDI-Regionen als unabhängige Dateien zu sichern.

Figure. Software instrument track displaying MIDI events in a MIDI region.

Die in den MIDI-Regionen enthaltenen MIDI-Events können Noten- oder Regler-Informationen darstellen oder sie enthalten System-Exklusiv-Daten und andere Informationen. Diese Daten-Events repräsentieren Ihre MIDI-Performance, die Sie in Logic Pro aufgenommen haben. MIDI-Performances werden üblicherweise über ein MIDI-Keyboard eingespielt, können aber ebenso mit MIDI-Controllern, MIDI-Gitarren, der Computertastatur oder der Maus erzeugt werden.

MIDI-Events können als Gruppe beeinflusst werden, indem die sie enthaltende, gesamte MIDI-Region bearbeitet wird: In der Region-Parameterbox des Informationsbereichs kann die ausgewählte MIDI-Region transponiert, quantisiert oder zeitverzögert (Delay) werden.

Sie können auch einzelne MIDI-Events innerhalb einer MIDI-Region bearbeiten. Öffnen Sie zu diesem Zweck die Region in einem der in Logic Pro enthaltenen MIDI-Editoren. Diese Editoren erlauben die präzise Veränderung der MIDI-Noten-Informationen hinsichtlich der Position, Länge und Tonhöhe der Noten. Auch andere Typen von MIDI-Events können in vielfältiger Weise geändert werden. Dabei erlauben die Editoren auch die Eingabe von MIDI-Daten mit Ihrem MIDI-Keyboard, der Maus oder der Computertastatur.

Ordner-Regionen

Ein Ordner ist eine Region, die andere Regionen enthält – ganz ähnlich wie ein Ordner im Finder nicht nur einzelne Dateien sondern auch andere Ordner enthalten kann.

Sie können sich einen Ordner als ein Projekt innerhalb des Projekts vorstellen, das so viele Spuren inklusive aller Regionen enthält, wie benötigt werden.

Ein Ordner wird auf einer Spur platziert, die auf der Spurliste wiederum einem Ordner zugewiesen ist und nicht einem bestimmten Instrument oder einer Audiospur. Ordner-Regionen sehen aus wie MIDI-Regionen, haben aber vor ihrem Namen ein Ordner-Symbol.

Figure. Folder track displaying folder region.

In geöffnetem Zustand sehen Ordner genauso aus wie der Arrangierbereich und die Spurliste eines Projekts.

Figure. Folder track displaying open folder region.

Alias- und Klon-Regionen

Aliasse können für MIDI- und Ordner-Regionen erzeugt werden. Ein MIDI- oder Ordner-Region-Alias ist wie ein Alias im Finder: Es sieht aus wie eine Region, enthält aber keinerlei Daten. Tatsächlich handelt es sich dabei nur um einen Verweis auf die Daten der Originalregion, der das Original virtuell widerspiegelt. Sie können einen Alias einfach an der kursiven Schreibweise seines Namens erkennen.

Figure. Software instrument track displaying MIDI region alias.

Werden die Daten der Original-(Ausgangs-)Region geändert, betrifft dies unmittelbar alle Aliasse der Region. Trotzdem gelten für jeden Alias weiterhin unabhängige Abspielparameter (in der Region-Parameterbox des Informationsbereichs).

Audioregionen können durch Bewegen bei gedrückter Wahl- und Umschalttaste "geklont" werden. Diese Klone sind vergleichbar mit den Aliassen der MIDI-Regionen – sie unterscheiden sich von diesen aber dadurch, dass die Veränderung von Start- oder Endpunkt einer beliebigen geklonten Region alle anderen geklonten Regionen im selben Maße ändert. Veränderungen an der Ausgangsregion wirken sich, wie bei MIDI-Aliassen, auch auf die Klone aus.

Sie können aber selbstverständlich unabhängige Kopien einer Audioregion erzeugen (durch Bewegen bei gedrückter Wahltaste), die verändert werden können, ohne andere Kopien derselben Ausgangsregion zu beeinflussen.

Weitere Informationen finden Sie unter Anlegen eines Arrangements.