Verwenden des Ultrabeat-Output-Bereichs

Abhängig von der jeweiligen Signalfluss-Taste gelangen die Output-Signale der beiden Oszillatoren, des Ringmodulators und des Rauschgenerators zum Output-Bereich von Ultrabeat. Dies geschieht entweder auf direktem Wege oder über den Filter- und Distortion-Bereich.

Hier treffen sie auf die beiden Equalizer (EQ) und gelangen dann in den Pan/Stereo-Spread-Bereich (in voreingestellter Reihenfolge), bevor abschließend der ausgewählte Sound in der Lautstärke angepasst und das Trigger-Verhalten eingestellt werden.

Figure. Output section.

Verwenden des 2-Band-EQ von Ultrabeat

Die beiden Bänder des Equalizers verfügen über eine nahezu identische Ausstattung. Deshalb werden ihre Parameter im folgenden Abschnitt gemeinsam beschrieben, aber natürlich können Sie Band 1 (der untere EQ im Output-Bereich) und Band 2 separat einstellen.

Figure. EQ section.
  • Tasten "Band 1" und "Band 2": Schalten das entsprechende Band ein bzw. aus. In aktiviertem Zustand leuchtet die Beschriftung rot. Ist keiner der EQs aktiviert, wird das Eingangssignal unbeeinflusst weitergeleitet.
    • Während Band 1 im Shelving-Filter über eine Low-Shelving-Charakteristik verfügt, besitzt Band 2 eine High-Shelving-Charakteristik.

  • EQ-Typ-Tasten: Hiermit wechseln Sie zwischen zwei EQ-Charakteristiken: Shelving und Peak.
    • Im Shelving-Modus, den Sie durch Klicken auf die obere EQ-Typ-Taste aktivieren, werden alle Frequenzen ober- oder unterhalb der eingestellten Einsatzfrequenz angehoben oder abgesenkt.

    • Im Peak-Typ-Modus, den Sie durch Klicken auf die untere EQ-Typ-Taste aktivieren, sind nur Frequenzen im Bereich um die eingestellte Einsatzfrequenz betroffen.

    Hinweis: Shelving-EQs (Kuhschwanzfilter) verhalten sich ähnlich wie die Synthesizerfilter Lowpass und Highpass. Der Hauptunterschied liegt darin, dass Lowpass- und Highpass-Filter Frequenzen lediglich dämpfen (ausfiltern) können, während diese mit Shelving-EQs auch angehoben, also verstärkt werden können.

  • Gain-Drehregler: Positive Werte heben den mit EQ-Typ und Hz bestimmten Frequenzbereich an. Negative Werte senken diesen Bereich ab. Befindet sich der EQ-Gain-Drehregler auf dem Wert 0, bewirkt der EQ keine Klangveränderung.
    • Wenn Sie bei gedrückter Wahltaste auf den Gain-Drehregler klicken, können Sie diesen auf seine neutrale Position (0) setzen. Ein Klicken auf die kleine, mit "0" beschriftete Taste über dem Gain-Drehregler führt zum gleichen Ergebnis.

  • Feld "Hz" (Frequenz): Bestimmt den Frequenzbereich, der angehoben oder abgesenkt werden soll. Wird durch vertikales Ziehen im Wertefeld "Hz" verändert.
    • Wenn Sie bei gedrückter Wahltaste auf das Hz-Wertefeld klicken, wird die Einsatzfrequenz auf einen neutralen Wert gesetzt. Bei Band 1 beträgt dieser Wert 200 Hz, bei Band 2 beträgt der Wert 2000 Hz. Diese unterschiedlichen Frequenzwerte wurden im Hinblick auf die unterschiedlichen Shelving-Charakteristiken der Bänder gewählt. Band 1 ist somit prädestiniert für den Bassbereich, Band 2 für die Höhen.

  • Q-Feld: Regelt den Faktor "Q" (Quality) durch vertikales Ziehen im Wertefeld "Q". Die klangliche Auswirkung von "Q" hängt maßgeblich vom gewählten EQ-Typ ab:
    • Beim Shelving-EQ führen steigende Q-Werte zu einem ausgeprägten Bereich um die Schwellenwert-Frequenz.

    • Beim Peak-Typ-EQ bestimmt der Q-Parameter die Bandbreite der durch Gain getroffenen Anhebung oder Absenkung: Bei niedrigen Q-Werten beeinflusst der EQ ein breites Frequenzband, bei hohen Q-Werten ein schmales Frequenzband.

Parameter-Änderungen der beiden Equalizer-Bänder werden auch grafisch in der Kurvendarstellung des Frequenzgangs umgesetzt. Über diese Ansicht haben Sie direkten Zugriff auf die EQ-Parameter "Gain", "Hz" und "Q" für jedes Band.

Grafische EQ-Kurve direkt bearbeiten:
  • Klicken Sie auf die Kurve und ziehen Sie horizontal, um die EQ-Frequenz zu ändern.

  • Klicken Sie auf die Kurve und ziehen Sie vertikal, um den Gain-Parameter anzupassen.

  • Bewegen Sie das Handle am Peak (Höhepunkt) der EQ-Kurve, um den Q-Faktor zu ändern.

Verwenden von Pan Modulation und Stereo Spread in Ultrabeat

Das Ausgangssignal des Equalizers wird in den Pan Modulation/Stereo Spread-Breich geleitet, wo die Platzierung des Klangs im Stereo-Feld moduliert werden kann (Pan Modulation-Modus) oder die Stereo-Basis des Klangs verbreitert werden kann (Stereo Spread-Modus).

Pan-Modulation-Modus von Ultrabeat

Über "Pan Mod" (Pan Modulation) können Sie mithilfe einer mod- (und via-) Quelle die Panorama-Position eines Drum-Sounds dynamisch beeinflussen.

Hinweis: Damit definieren Sie eine dynamische Abweichung zur im Mixer von Ultrabeat (im Zuordnungsbereich) definierten Panorama-Position des Instruments.

Figure. Pan Modulation section.
  • Tasten "Pan Mod" und "Spread": Aktivieren den entsprechenden Modus. Ist keiner der Modi aktiviert, wird das Eingangssignal unbeeinflusst weitergeleitet.
  • mod- und via-Menüs: Bestimmen die Modulationsquellen und via-Quellen für die Panorama-Modulation.
  • mod- und via-Schieberegler: Mit dem blauen Regler links und dem grünen Regler rechts wird die jeweilige Intensität der mod- und via-Modulation bestimmt.

    Hinweis: Sie können die in diesem Bereich dargestellte rote Linie, die die Panorama-Position widerspiegelt, nicht direkt bewegen. Um die Linie zu bewegen, verwenden Sie den Pan-Drehregler im Mixer-Bereich.

Stereo-Spread-Modus von Ultrabeat

Mit Stereo Spread wird das Stereo-Bild "verbreitert", es wirkt räumlicher.

Figure. Stereo Spread section.
  • Schieberegler "Lo Freq(uency)": Steuert die Weite (den Verbreiterungseffekt) der Bassfrequenzen: Je höher der Wert ist, desto deutlicher wird der Effekt.
  • Schieberegler "Hi Freq(uency)": Steuert den Verbreiterungseffekt der hohen Frequenzen.

Steuern der Drum-Sound-Lautstärke von Ultrabeat mit Voice Volume

Der Drehregler "Voice Volume" passt die Output-Lautstärke der einzelnen Drum-Sounds an. Genauer gesagt bestimmen sie die maximale Lautstärke für den ausgewählten Drum-Sound mit Env 4 und dessen Attack-Phase.

Hinweis: Die Hüllkurve 4 (Env 4) ist fix mit der Lautstärke der Drum Voice ("voice volume") verkettet – dem Pegelregler für den ausgewählten Sound. Für jeden Sound im Drum-Kit stehen auch drei weitere Hüllkurven und andere Modulationsquellen zur Verfügung, um andere Synthese-Parameter zu steuern.

Figure. Voice Volume section.

Das Ausmaß des Einflusses der Hüllkurve 4 auf das Voice Volume kann auch durch eine via-Quelle moduliert werden.

Hinweis: "Voice Volume" befindet sich noch vor dem Mixer. Dadurch können Sie die Grundlautstärke einzelner Drum-Sounds unabhängig vom Drum-Kit abgleichen, die Sie im Mixer im Zuordnungsbereich einstellen.

Ändern des Ultrabeat-Trigger-Modus

Ultrabeat kann auf schnelle Notenfolgen unterschiedlich reagieren. Das Trigger-Verhalten wird für jeden Sound einzeln festgelegt. Die Parameter, welche diesen Aspekt des Verhaltens von Ultrabeat steuern, sind im Bereich "Trigger Mode" unterhalb des Reglers "Voice Volume" zu finden.

Figure. Trigger Mode section.
  • Trigger-Einblendmenü: Hier können Sie zwischen den Trigger-Modi "Single" und "Multi" wählen.
    • Single: Wenn eine neue Note ausgelöst wird, wird der zuletzt wiedergegebene Sound dieser Drum Voice abgeschnitten.
    • Multi: Wenn eine neue Note ausgelöst wird, klingen die wiedergegebenen Noten unabhängig gemäß ihrer Lautstärke-Hüllkurven aus (Env 4).
  • Group-Einblendmenü: Hier können Sie zwischen der Einstellung "Off" und den Gruppen 1 bis 8 wählen. Werden zwei unterschiedliche Sounds derselben Gruppe zugeordnet, schneiden sie sich gegenseitig ab, wenn ein Note-On-Befehl empfangen wird. Es kann nur ein Ton in der Gruppe zur selben Zeit gespielt werden.
    • Ein typischer Anwendungsfall ist die Programmierung von HiHat-Sounds: Im akustischen Vorbild schneidet die geschlossene HiHat den Ausklang der offenen HiHat ab. Aufgrund dieser Analogie wird für diese Funktion auch der Begriff "HiHat-Modus" verwendet.

    Hinweis: Im Trigger-Modus "Single" wird nur die zuvor wiedergegebene Note desselben Sounds abgeschnitten. Ein einer Gruppe zugeordneter Sound schneidet auch alle anderen Sounds derselben Gruppe ab.

  • Gate-Taste: Aktiviert bzw. deaktiviert die Gate-Funktion. Bei aktivierter Gate-Funktion wird ein Sound unabhängig von den Einstellungen der Hüllkurven unmittelbar nach Loslassen der MIDI-Note (MIDI-Note Off) abgeschnitten.

    Hinweis: Die Gate-Funktion gewährleistet, dass ein Sound nicht über eine Note-Off-Position im Host-Sequenzer wie Logic Pro oder im internen Sequenzer von Ultrabeat hinaus klingt (d. h. der Sound ist nicht wahrnehmbar). Die Notenlänge wird so zu einem wichtigen Aspekt bei der Rhythmusprogrammierung.