Dieser Abschnitt enthält ausführliche Informationen über die verschiedenen Bereiche innerhalb des Bereichs „Codierer“ für das Format „MPEG-2“ im Fenster „Informationen“. Sie legen alle MPEG-2-Einstellungen in diesen Bereichen fest. Dabei können Sie entweder eine vorhandene Voreinstellung ändern oder eine neue Voreinstellung im Bereich „Voreinstellungen“ erstellen.
Der Bereich „Codierer“ enthält die folgenden Elemente (der Bereich „Video“ wird standardmäßig angezeigt):
Durch das Wählen einer Einstellung aus dem Einblendmenü „Stream verwenden für“ stellen Sie sicher, dass der codierte MPEG-2-Stream für Ihren beabsichtigten Verwendungszweck geeignet ist.
Das Einblendmenü „Stream verwenden für“ enthält unter anderem folgende Optionen:
Im Bereich „Videoformat“ nehmen Sie Einstellungen hinsichtlich des Videoformats, der Bildraten, des Seitenverhältnisses, der Halbbilddominanz und des Timecodes vor. Mit Ausnahme der Timecode-Einstellung können alle Einstellungen so konfiguriert werden, dass sie basierend auf dem Videomaterial, das codiert wird, automatisch bestimmt werden. Folgende Steuerelemente befinden sich im Bereich „Videoformat“.
Generell sollte das Videoformat für die Ausgabe dem des Ausgangsmediums entsprechen. Wählen Sie für Videomaterial, das mit einem klassischen NTSC- oder PAL-Camcorder im Zeilensprungverfahren aufgezeichnet wurde, „NTSC“ bzw. „PAL“ aus diesem Einblendmenü aus. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welches Videoformat Ihre Ausgangsmediendatei hat, können Sie hier „Automatisch“ wählen. Bei dieser Einstellung wird die Bildrate des Ausgangsmedienclips analysiert, um das korrekte Videoformat zu bestimmen.
Wenn Sie für die Bestimmung des Videoformats den automatischen Modus aktivieren (Taste „Automatisch“), wird die GOP-Größe auf 12 bzw. 15 Bilder beschränkt (je nachdem, ob das Videomaterial in PAL oder NTSC vorliegt). Es wird ein geschlossenes IBBP-Muster verwendet. Sie können die Einstellung für die Bildrate in diesem Bereich oder die GOP-Einstellungen im Bereich „GOP“ nicht ändern, wenn Sie den automatischen Modus aktiviert haben. Weitere Informationen zu GOPs finden Sie unter Konzept von GOPs und Bildtypen.
Hinweis: Da MPEG-2 feste Videobildgrößen verwendet (vgl. MPEG-2-Videobildgrößen und -formate), setzt Compressor die Werte für die Bildgröße der Ausgabedatei im Bereich „Geometrie“ auf der Basis des von Ihnen gewählten Videoformats automatisch ein.
Das von Ihnen ausgewählte Videoformat bestimmt die Optionen für die zugehörigen Eigenschaften wie Bildgröße und Bildrate, Seitenverhältnis und Halbbilddominanz.
Hinweis: Die normale Bildgröße für digitales Video im SD-NTSC-Format ist 720 x 486. Wenn Sie die Originaldatei umcodieren wollen und dabei die Einstellung „NTSC“ verwenden möchten, beschneidet Compressor die Datei so, dass die für MPEG-2 benötigte Bildgröße von 720 x 480 erzielt wird. Dies passiert jedoch nur dann, wenn Sie noch keine Attribute für das Beschneiden in Ihrer Voreinstellung festgelegt haben. Haben Sie nichts festgelegt, schneidet Compressor zwei Zeilen mit Pixeln vom oberen Rand und vier vom unteren Rand ab. Das Attribut für das Beschneiden gilt nur vorübergehend und wird nicht in der Voreinstellung gesichert. Sie können die Auswirkungen des Beschneidens sehen, indem Sie die Voreinstellung im Auftrag durch Doppelklicken auswählen, damit das Fenster „Vorschau“ geöffnet wird.
Hinweis: Die NTSC-Bildrate wird häufig mit 29,97 fps (frames per second - Bilder pro Sekunde) angegeben. In ähnlicher Weise wird die „NTSC-Version“ von 24 fps als 23,98 fps angegeben. Beide Werte sind jedoch Näherungswerte der exakten Werte 30/1,001 und 24/1,001 bzw. 29,97003 und 23,97602, wenn man mehr Dezimalstellen berücksichtigt. Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, dass 29,97 ein guter Näherungswert für 30/1,001 ist (die Abweichung beträgt lediglich 3 Bilder in 100.000 Sekunden). Der Wert 23,976 wäre jedoch noch genauer als 23,98. Obwohl der Wert 23,98 in der Compressor-Hilfe und auf der Compressor-Benutzeroberfläche angegeben wird, arbeitet Compressor intern mindestens mit einer Präzision von 23,976. Das gleiche gilt auch allgemein für QuickTime. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Bildrate 24p (23,98p).
Hinweis: Beim Zeilensprungverfahren wird das obere Halbbild auch als ungerades Halbbild bezeichnet. Analog dazu wird das untere Halbbild auch gerades Halbbild genannt.
Mithilfe des Timecodes werden die Bilder innerhalb einer Videosequenz nummeriert und gekennzeichnet. Der Timecode für Videomaterial mit 30 fps hat einen Bildzähler, der von 0 bis 29 zählt und dann den Sekundenzähler um eins erhöht. Danach kehrt er auf 0 zurück. Dieser Timecode-Typ – der auch als Non-Drop-Frame-Timecode bezeichnet wird – misst die Dauer von echten 30-fps-Videos mit hoher Genauigkeit. NTSC hat jedoch eine Bildrate von 29,97 fps. Darum wurde der Drop-Frame-Timecode definiert, mit dem eine genauere Messung der Dauer von NTSC-Videos möglich ist. Der Drop-Frame-Timecode überspringt die Bildnummern 0 und 1 einmal pro Minute (jeweils zur vollen Minute), außer nach jeder zehnten Minute. Beispielsweise folgt auf den Timecode 01:08:59;29 im Drop-Frame-Modus der Timecode 01:09:00;02. Die Timecodes 01:09:00;00 und 01:09:00;01 werden also übersprungen.
Hinweis: Der Drop Frame-Timecode findet nur Anwendung bei Interlaced-NTSC-Videomaterial.
Der Bereich „Qualität“ enthält Optionen, mit denen Sie die Bitrate für Ihr Video so festlegen können, dass nach der Umcodierung sowohl die Dateigröße als auch die Qualität akzeptabel sind.
Zusätzlich zu den Steuerelementen wird unten im Bereich eine Schätzung angezeigt. Hier können Sie ablesen, wie viele Minuten eines Videofilms auf einer 4,7-GB-DVD gespeichert werden können, wenn die aktuellen Einstellungen verwendet werden. Diese Zeitangabe basiert auf der Annahme, dass ein einzelner AIFF-Audiostream mit dem MPEG-2-Stream verwendet wird.
Folgende Steuerelemente befinden sich im Bereich „Qualität“:
Hinweis: Die Einstellung für die durchschnittliche Bitrate wirkt sich unmittelbar auf die Größe der codierten Datei aus. Die Einstellung für die maximale Bitrate hat keine Auswirkungen auf die Größe der codierten Datei.
Hinweis: Der Schieberegler ist nur für die VBR-Modi verfügbar und kann nicht auf einen Wert unterhalb des Werts für die durchschnittliche Bitrate gesetzt werden. Er ist ebenfalls nicht verfügbar, wenn die Taste „Automatisch“ aktiviert ist.
Im Bereich „GOP“ (Group of Pictures) können Sie ein GOP-Format, ein GOP-Muster sowie eine GOP-Größe auswählen. Verwenden Sie hierfür die nachfolgend beschriebenen Steuerelemente. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Konzept von GOPs und Bildtypen.
Hinweis: Wenn Sie im Bereich „Videoformat“ eines der HD-Videoformate wählen, können die Einstellungen im Bereich „GOP“ nicht verändert werden und es wird standardmäßig eine geschlossene IBBP-GOP-Struktur mit einer Größe von entweder 12 Bildern (für PAL) oder 15 Bildern (für NTSC) festgelegt.
Hinweis: Soll eine MPEG-2-Codierung für DVDs erfolgen, können Sie in den meisten Fällen die Option „IBBP“ für das GOP-Muster (GOP-Struktur) und eine GOP-Größe von 15 für NTSC bzw. 12 für PAL auswählen. Mit diesen Einstellungen können in der Regel die besten Ergebnisse erzielt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter GOP-Muster.
Im Bereich „Extras“ können Sie festlegen, welche spezifischen MPEG-2-Informationen für das Authoring integriert bzw. nicht integriert werden sollen. Der Bereich „Extras“ umfasst die folgenden Steuerelemente:
Hinweis: MPEG-2-Streams mit zusätzlichen DVD Studio Pro-Metadaten sind nur kompatibel mit DVD Studio Pro 2 (oder neuer). MPEG-2-Streams, für die dieses Feld aktiviert ist, sind nicht mit Versionen vor DVD Studio Pro 2 bzw. mit anderen DVD-Authoring-Programmen kompatibel. Dieses Feld ist bei allen Apple-Voreinstellungen standardmäßig aktiviert. Um eine Kompatibilität Ihrer MPEG-2-Dateien mit anderen DVD-Authoring-Programmen zu erreichen, müssen Sie dieses Feld deaktivieren und die Voreinstellung danach sichern.
Das Audiomaterial in diesem Stream hat das Format MPEG-1 Layer 2, mit einer Abtastrate von 44,1 kHz bzw. 48 kHz (abhängig von der Quelle) und einer Bitrate von 384 kBit/s. Informationen zum Erstellen eines reinen Audio-Elementarstreams (MPEG-1/Layer 2 Audio) finden Sie unter Erstellen der Voreinstellung „MPEG-1-Audio für DVD“.
Wichtig: Die Option „Generisch“ ist die einzige Einstellung im Einblendmenü „Stream verwenden für“, die sowohl Transport- als auch Programmstreams unterstützt. Bei Markieren des Felds „Multiplex MPEG-1/Layer 2 Audio“ wird Ihr Stream-Verwendungszweck automatisch auf „Generisch“ gesetzt, falls diese Einstellung nicht bereits ausgewählt war.