Bereich „Codierer“ für das Format „MPEG-2“

Dieser Abschnitt enthält ausführliche Informationen über die verschiedenen Bereiche innerhalb des Bereichs „Codierer“ für das Format „MPEG-2“ im Fenster „Informationen“. Sie legen alle MPEG-2-Einstellungen in diesen Bereichen fest. Dabei können Sie entweder eine vorhandene Voreinstellung ändern oder eine neue Voreinstellung im Bereich „Voreinstellungen“ erstellen.

Figure. MPEG-2 Encoder pane in the Inspector window.

Grundlegende Einstellungen im Bereich „Codierer“

Der Bereich „Codierer“ enthält die folgenden Elemente (der Bereich „Video“ wird standardmäßig angezeigt):

  • Feld „Suffix“: In diesem Feld wird automatisch die MPEG-2-Dateierweiterung (.m2v) angezeigt, nachdem MPEG-2 als Ausgabeformat aus dem Einblendmenü „Dateiformat“ ausgewählt wurde.
  • Auftragssegmentierung erlauben: Durch Klicken auf dieses Feld können Sie die Segmentierung von Aufträgen aktivieren bzw. deaktivieren. Dies ist nur dann relevant, wenn Sie Compressor mit verteilter Verarbeitung und mit einer Multi-Pass-Codierung verwenden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Auftragssegmentierung und 2-Pass-Codierung oder Multi-Pass-Codierung.
  • Titel „Videoformat“, „Qualität“, „GOP“ und „Extras“: Über diese Titel öffnen Sie die Bereiche „Videoformat“, „Qualität“, „GOP“ und „Extras“. Die Einstellungen in diesen Bereichen werden in den folgenden Abschnitten erläutert.

Einblendmenü „Stream verwenden für“

Durch das Wählen einer Einstellung aus dem Einblendmenü „Stream verwenden für“ stellen Sie sicher, dass der codierte MPEG-2-Stream für Ihren beabsichtigten Verwendungszweck geeignet ist.

Das Einblendmenü „Stream verwenden für“ enthält unter anderem folgende Optionen:

  • Generisch: Die Option „Generisch“ ermöglicht Ihnen den uneingeschränkten Zugriff auf alle MPEG-2-Codierungsoptionen. Dies ist die einzige Option, die das Videoformat MPEG-2 640 x 480 zusätzlich zu den SD- und HD-Videoformaten unterstützt. Außerdem ist es die einzige Option, die das Erstellen von Transport- und Programmstreams unterstützt. Der komplette Bitratenbereich von 2,0 MBit/s bis 40,0 MBit/s wird unterstützt.
  • SD DVD: Die Option „SD DVD“ schränkt die Codierungsoptionen auf diejenigen ein, die gemäß SD DVD-Spezifikation zulässig sind. Hierzu zählen die NTSC- und PAL-Videoformate und ein Bitratenbereich von 2,0 MBit/s bis 9,0 MBit/s.
  • Blu-ray: Die Option „Blu-ray“ schränkt die Codierungsoptionen auf diejenigen ein, die für Blu-ray-Video-DVDs zulässig sind. Hierzu zählen die SD- und HD-Videoformate und ein Bitratenbereich von 10,0 MBit/s bis 40,0 MBit/s.

Bereich „Videoformat“

Im Bereich „Videoformat“ nehmen Sie Einstellungen hinsichtlich des Videoformats, der Bildraten, des Seitenverhältnisses, der Halbbilddominanz und des Timecodes vor. Mit Ausnahme der Timecode-Einstellung können alle Einstellungen so konfiguriert werden, dass sie basierend auf dem Videomaterial, das codiert wird, automatisch bestimmt werden. Folgende Steuerelemente befinden sich im Bereich „Videoformat“.

Figure. Video Format tab.
  • Markierungsfeld und Feld „Start-Timecode auswählen“: Wenn Sie das Markierungsfeld deaktiviert lassen (Standardeinstellung), integriert Compressor den vorhandenen Timecode der Ausgangsmediendatei in die Ausgabedatei. Wenn Sie jedoch das Markierungsfeld auswählen, haben Sie die Möglichkeit, den vorhandenen Timecode aus der Ausgangsmediendatei außer Kraft zu setzen. Sie können dann einen neuen Timecode im Feld „Timecode“ eingeben. Das Feld bleibt grau, es sei denn, Sie wählen das Markierungsfeld aus. Lassen Sie das Feld leer, wird für die Ausgabemediendatei der Standard-Timecode „00:00:00:00“ verwendet.
  • Markierungsfeld „Drop-Frame“: Wenn Sie das Markierungsfeld „Start-Timecode auswählen“ bereits aktiviert haben und wollen, dass der Timecode im Modus „Drop-Frame“ (und nicht „Non-Drop-Frame“) verwendet wird, müssen Sie dieses Markierungsfeld ebenfalls auswählen.

    Mithilfe des Timecodes werden die Bilder innerhalb einer Videosequenz nummeriert und gekennzeichnet. Der Timecode für Videomaterial mit 30 fps hat einen Bildzähler, der von 0 bis 29 zählt und dann den Sekundenzähler um eins erhöht. Danach kehrt er auf 0 zurück. Dieser Timecode-Typ – der auch als Non-Drop-Frame-Timecode bezeichnet wird – misst die Dauer von echten 30-fps-Videos mit hoher Genauigkeit. NTSC hat jedoch eine Bildrate von 29,97 fps. Darum wurde der Drop-Frame-Timecode definiert, mit dem eine genauere Messung der Dauer von NTSC-Videos möglich ist. Der Drop-Frame-Timecode überspringt die Bildnummern 0 und 1 einmal pro Minute (jeweils zur vollen Minute), außer nach jeder zehnten Minute. Beispielsweise folgt auf den Timecode 01:08:59;29 im Drop-Frame-Modus der Timecode 01:09:00;02. Die Timecodes 01:09:00;00 und 01:09:00;01 werden also übersprungen.

    Hinweis: Der Drop Frame-Timecode findet nur Anwendung bei Interlaced-NTSC-Videomaterial.

Bereich „Qualität“

Der Bereich „Qualität“ enthält Optionen, mit denen Sie die Bitrate für Ihr Video so festlegen können, dass nach der Umcodierung sowohl die Dateigröße als auch die Qualität akzeptabel sind.

Zusätzlich zu den Steuerelementen wird unten im Bereich eine Schätzung angezeigt. Hier können Sie ablesen, wie viele Minuten eines Videofilms auf einer 4,7-GB-DVD gespeichert werden können, wenn die aktuellen Einstellungen verwendet werden. Diese Zeitangabe basiert auf der Annahme, dass ein einzelner AIFF-Audiostream mit dem MPEG-2-Stream verwendet wird.

Folgende Steuerelemente befinden sich im Bereich „Qualität“:

Figure. Quality tab.
  • Schieberegler und Feld „Durchschnittliche Bitrate“: Wählen Sie eine durchschnittliche Bitrate, indem Sie den Schieberegler bewegen oder im Feld daneben einen Wert eingeben. Der verfügbare Bereich richtet sich dabei nach der im Einblendmenü „Stream verwenden für“ ausgewählten Option. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Einblendmenü „Stream verwenden für“. Darüber hinaus gibt es die Taste „Automatisch“, die Sie verwenden können, wenn Compressor die geeignete durchschnittliche und maximale Bitrate automatisch ermitteln soll.

    Hinweis: Die Einstellung für die durchschnittliche Bitrate wirkt sich unmittelbar auf die Größe der codierten Datei aus. Die Einstellung für die maximale Bitrate hat keine Auswirkungen auf die Größe der codierten Datei.

  • Schieberegler und Feld „Maximale Bitrate“: Wählen Sie eine maximale Bitrate, indem Sie den Schieberegler bewegen oder im Feld daneben einen Wert eingeben. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Informationen zum Wählen von Bitraten. Der verfügbare Bereich richtet sich dabei nach der im Einblendmenü „Stream verwenden für“ ausgewählten Option. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Einblendmenü „Stream verwenden für“.

    Hinweis: Der Schieberegler ist nur für die VBR-Modi verfügbar und kann nicht auf einen Wert unterhalb des Werts für die durchschnittliche Bitrate gesetzt werden. Er ist ebenfalls nicht verfügbar, wenn die Taste „Automatisch“ aktiviert ist.

Bereich „GOP“

Im Bereich „GOP“ (Group of Pictures) können Sie ein GOP-Format, ein GOP-Muster sowie eine GOP-Größe auswählen. Verwenden Sie hierfür die nachfolgend beschriebenen Steuerelemente. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Konzept von GOPs und Bildtypen.

Hinweis: Wenn Sie im Bereich „Videoformat“ eines der HD-Videoformate wählen, können die Einstellungen im Bereich „GOP“ nicht verändert werden und es wird standardmäßig eine geschlossene IBBP-GOP-Struktur mit einer Größe von entweder 12 Bildern (für PAL) oder 15 Bildern (für NTSC) festgelegt.

Figure. GOP tab.
  • Optionen „Offen“ und „Geschlossen“: Geschlossene GOPs enthalten kein Bild, das sich auf ein Bild in der vorigen oder nächsten GOP bezieht. Offene GOPs hingegen beginnen mit mindestens einem B-Bild, das sich auf das letzte P-Bild der vorigen GOP bezieht. Geschlossene GOPs, die mithilfe des Compressor-MPEG-2-Codierers erstellt wurden, beginnen mit einem I-Bild. Wählen Sie den GOP-Typ (offen oder geschlossen) in Abhängigkeit davon, ob und in welcher Form Sie Kapitel-Marker für das DVD-Authoring erstellen wollen bzw. abhängig davon, ob Sie Videos mit mehreren Kameraperspektiven verwenden wollen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Offene und geschlossene GOPs.
    • Offen: Wählen Sie diese Option, um offene GOPs zu erzeugen.
    • Geschlossen: Wählen Sie diese Option, um geschlossene GOPs zu erzeugen.
  • Feld „Muster“: Der Wert in diesem Feld kann nicht geändert werden. Hier wird das tatsächliche GOP-Muster basierend auf der ausgewählten GOP-Struktur und der GOP-Größe angezeigt.

Bereich „Extras“

Im Bereich „Extras“ können Sie festlegen, welche spezifischen MPEG-2-Informationen für das Authoring integriert bzw. nicht integriert werden sollen. Der Bereich „Extras“ umfasst die folgenden Steuerelemente:

Figure. Extras tab.
  • DVD Studio Pro-Metadaten hinzufügen: Ist dieses Feld ausgewählt, kann Compressor bestimmte MPEG-2-Authoring-Informationen während des Umcodierungsprozesses analysieren. Dadurch wird der Importvorgang in DVD Studio Pro beschleunigt. Diese MPEG-2-Dateien sind jedoch mit DVD Studio Pro 1.5 (oder früheren Versionen) nicht kompatibel. Wenn Sie das Feld nicht markieren, bedeutet dies, dass die Analyse der Informationen später in DVD Studio Pro stattfindet.

    Hinweis: MPEG-2-Streams mit zusätzlichen DVD Studio Pro-Metadaten sind nur kompatibel mit DVD Studio Pro 2 (oder neuer). MPEG-2-Streams, für die dieses Feld aktiviert ist, sind nicht mit Versionen vor DVD Studio Pro 2 bzw. mit anderen DVD-Authoring-Programmen kompatibel. Dieses Feld ist bei allen Apple-Voreinstellungen standardmäßig aktiviert. Um eine Kompatibilität Ihrer MPEG-2-Dateien mit anderen DVD-Authoring-Programmen zu erreichen, müssen Sie dieses Feld deaktivieren und die Voreinstellung danach sichern.

  • Nur Kapitel-Marker miteinbeziehen: Wenn Sie dieses Feld markieren, werden unbenannte Kompressions-Marker aus dem Stream ausgeschlossen. Die Kapitel-Marker bleiben jedoch erhalten. Bleibt das Feld unmarkiert, können alle Marker in der Ausgabemediendatei erkannt werden. Weitere Informationen zu Kapitel-Markern finden Sie unter Hinzufügen von Kompressions- oder Podcast-Markern zu einem Clip.
  • YUV 4:2:2-Farbcodierung (nicht für DVDs): Mit diesem Feld können Sie die 4:2:2-Farbcodierung aktivieren. Diese Option wird bei der Erstellung von Elementar-, Programm- und Transport-MPEG-2-Streams unterstützt, aber sie ist nur verfügbar, wenn im Einblendmenü „Stream verwenden für“ die Option „Generisch“ ausgewählt wurde.
  • Multiplex MPEG-1-/Layer 2 Audio: Markieren Sie dieses Feld, um einen Multiplex-Stream anstelle eines Elementarstreams zu erstellen. Die Ausgabedatei kann entweder als Transportstream oder als Programmstream erstellt werden. Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen verschiedenen Streamtypen finden Sie unter Elementar-, Transport- und Programmstreams.

    Das Audiomaterial in diesem Stream hat das Format MPEG-1 Layer 2, mit einer Abtastrate von 44,1 kHz bzw. 48 kHz (abhängig von der Quelle) und einer Bitrate von 384 kBit/s. Informationen zum Erstellen eines reinen Audio-Elementarstreams (MPEG-1/Layer 2 Audio) finden Sie unter Erstellen der Voreinstellung „MPEG-1-Audio für DVD“.

    Wichtig: Die Option „Generisch“ ist die einzige Einstellung im Einblendmenü „Stream verwenden für“, die sowohl Transport- als auch Programmstreams unterstützt. Bei Markieren des Felds „Multiplex MPEG-1/Layer 2 Audio“ wird Ihr Stream-Verwendungszweck automatisch auf „Generisch“ gesetzt, falls diese Einstellung nicht bereits ausgewählt war.